Nach­rich­ten­spre­cher*in

Medien, Druck & Design

Wie werde ich Nachrichtensprecher*in?

auch bekannt als Nachrichtenmoderator*in, ZIB-Sprecher*in, Tagesschausprecher*in

Du interessierst dich für das Tagesgeschehen, hast ein breit gefächertes Allgemeinwissen und kannst von innenpolitischen Analysen bis hin zu Fußballmeisterschaften den meisten Themen inhaltlich folgen? Du bist extrovertiert und stehst gerne im Mittelpunkt? Während deine Klassenkameraden Angst vor Referaten hatten, gehörten sie für dich zu den Highlights des Schulalltags? Dann solltest du vielleicht anstreben, Nachrichtensprecher zu werden. Als Nachrichtensprecher arbeitest du für einen Fernseh- oder Radiosender und präsentierst den Zusehern oder Zuhörern die tagesaktuellen Nachrichten. Bei vielen Sendern bist du nicht nur Nachrichtensprecher, sondern moderierst auch andere Sendungen wie Diskussionsrunden, oder recherchierst, schreibst und gestaltest eigene Beiträge. In jedem Fall wirst du die Beiträge deiner Kollegen im Voraus Korrekturlesen und ein wenig abändern, damit du sie gut sprechen kannst. Nach der Sendung gibt es eine Sendungskritik, wo du von deinen Kollegen Feedback zu deiner Moderation erhältst.

Videostories zu diesem Beruf7

Arbeiten als Nach­rich­ten­spre­cher*in

Wichtige Fähigkeiten als Nach­rich­ten­spre­cher*in

Als Nachrichtensprecher musst du vorrangig einmal viel wissen, denn du präsentierst Nachrichten in den Bereichen Innen- und Außenpolitik, Wirtschaft, Chronik, Kultur, Sport, manchmal auch Beiträge zu Lifestyle, Entertainment oder Wissenschaft. Dabei musst du stets glaubwürdig und seriös wirken. Somit ist es jedenfalls von Vorteil, wenn du selbst eine Ahnung hast, wovon du sprichst, und nicht nur die Texte und Geschichten anderer abliest. Du solltest auch eine angenehme Stimme haben und wenn du im Fernsehen arbeiten möchtest, ein ordentliches und gepflegtes Auftreten an den Tag legen. Du musst professionell sprechen können und im Hochdeutsch ohne einen Anflug von Dialekt präsentieren. Das lernst du allerdings in einer speziellen Sprechausbildung, die dir meist dein Arbeitgeber finanziert. Wichtig ist auch die Fähigkeit, spontan auf Situationen zu reagieren – manchmal kommt etwa während einer Sendung eine zusätzliche Information herein, die du spontan vortragen musst, oder es kommt zu einem technischen Problem, oder du musst einen Fehler korrigieren. Für Schüchterne ist der Beruf eher nichts. Viele Moderatoren recherchieren auch eigene Geschichten und sind gleichzeitig Journalisten. Für diese Tätigkeit musst du vor allem neugierig und kontaktfreudig sein. Außerdem brauchst du für den Beruf ein hervorragendes Sprachgefühl und sowohl mündlich als auch schriftlich eine gute Ausdrucksweise.

Wie werde ich Nach­rich­ten­spre­cher*in?

Prinzipiell gibt es für Nachrichtensprecher keinen vorgegebenen Bildungsweg. Du kannst Journalistik, Kommunikationswissenschaft, Jura oder Politikwissenschaften, oder überhaupt ganz etwas anderes oder gar nichts studieren. Nach dem Studium kannst du eine Journalistenschule besuchen oder auch nicht. Du wirst auch nicht gleich nach der Ausbildung Nachrichtensprecher, sondern musst in der Regel vorher einige Jahre lang als Redakteur gearbeitet haben. Was du jedenfalls machen musst, ist eine Sprechausbildung, aber dort schickt dich ohnehin der Sender hin, für den du arbeitest, wenn du zum Nachrichtensprecher aufsteigen sollst.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Wenn du dich als Nachrichtensprecher noch weiterbilden möchtest, kannst du immer noch zusätzlich Fortbildungen im Bereich Stimmbildung und Sprechtechnik machen. So wirst du noch besser im Sprechen und wirkst auf dein Publikum noch überzeugender. Dafür können auch Seminare im Bereich Präsentationstechnik hilfreich sein, wo du auch lernst, etwa deine Körpersprache richtig einzusetzen. Außerdem können Bereiche wie Social Media Marketing und Personal Branding hilfreich sein, wenn du lernen möchtest, dich unabhängig von deinem Sender als eigene Marke zu verkaufen und so deine Karriere zu fördern.

Zukunftsaussichten als Nach­rich­ten­spre­cher*in

Für Berufseinsteiger ist die Medienbranche notorisch hart. Oft musst du mehrere unbezahlte oder sehr schlecht bezahlte Praktika machen, bevor du in einer Redaktion als freier Mitarbeiter mithelfen darfst. Wenn du dich beweisen kannst, wirst du früher oder später angestellt, und dann musst du dich erst zum Nachrichtensprecher hocharbeiten. Bist du aber erstmal so weit, ist dein potenzielles Gehalt als Nachrichtensprecher oder Moderator ziemlich hoch bzw. ist ziemlich viel Raum nach oben. Wenn du nämlich deinem Publikum bekannt bist und deine Sendung ohne dich nicht mehr dieselbe wäre, ist das ein überzeugendes Argument dafür, gutes Geld für deine Arbeit zu verlangen. Der Job des Nachrichtensprechers im Allgemeinen wird sich in den nächsten Jahren womöglich ziemlich stark wandeln. Fernsehen und Radio verlieren immer mehr Zuschauer an Podcasts und YouTube. In Zukunft werden diese weniger traditionellen Kanäle möglicherweise auch Nachrichten bringen, und somit braucht es vielleicht auch hier Nachrichtensprecher.