Thomas Pöck
Eishockeyprofi, EC-KAC
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Wörthersee
“Verbring viel Zeit mit den Menschen, die dir wichtig sind im Leben”, rät Thomas Pöck. “Im Endeffekt ist es ein Spiel und solange man Spaß daran hat, kann man es auch spielen. Für mich wird’s immer so sein, dass an dem Tag, wo der Spaß weg ist, werd ich’s nicht mehr machen”, meint er über seine Tätigkeit als Eishockeyprofi beim Traditionsclub EC-KAC.

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

Als Erstes ist sicher: Verbring’ viel Zeit mit den Menschen, die dir wichtig sind im Leben - Familie, Freunde, Verwandte. Aber das ist sicher das Wichtigste im Leben. Das 2. ist glaub’ ich, was für mich sehr wichtig ist im Leben: Es gibt keine Abkürzungen zum Erfolg. Wenn du Erfolg haben willst, dann musst du hart daran arbeiten und ja, deine Zeit dafür investieren. Es wird dir nichts geschenkt. Man muss auch über sich selber lachen können, ich sag’ man soll das Leben nicht immer so ernst nehmen.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Thomas Pöck, Eishockey-Profi und ich spiel’ beim EC KAC.

Was ist das coolste an Deinem Job?

30 Jahre spiel’ ich den Sport und ich muss sagen, ich komm’ trotzdem jeden Tag noch rein und ich hab’ immer noch Spaß und Freude dabei. Klar, haben sich Dinge geändert durch das, dass man jetzt ein Geld damit verdient und mehr Druck hat. Und von Außen andere Dinge sieht, die man als 3-, 4-jähriger nicht hat. Aber im Endeffekt ist es ein Spiel und solang man Spaß dabei hat, kann man’s auch spielen. Und für mich wird’s immer so sein, an dem Tag wo der Spaß vorbei ist, werd’ ich’s nimmer machen.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Eine der Einschränkungen ist sicher, dass man sich die Urlaube nicht selber aussuchen kann. Dass man während der Saison keine Wochenenden hat und dass die Familien drunter auch sehr leiden. Als junger Sportler merkt man das selber noch nicht weil man sich mehr oder weniger nur auf sich selbst konzentriert aber wenn man verheiratet ist und Kinder hat merkt man schon, dass man oft unterwegs ist und weniger Zeit für die Familie hat. Und obwohl man von Außen nur sieht, dass man Spiele hat und die dauern 2 Stunden - man sieht nicht den Aufwand, der dahinter betrieben wird und die Monate, die man weg von der Familie verbringt - bei Zeiten wie Weltmeisterschaften, Olympiaden, wenn man bei anderen Mannschaften spielt, Trainingslager. Aber ja, das ist halt der Teil, den man in Kauf nehmen muss - oder mach’ ma’s so: Den die Familie in Kauf nehmen muss.

Worum geht es in Deinem Job?

Ja, wir sind die Profimannschaft des Klagenfurter Athletik-Clubs und ich bin Verteidiger in der 1. Mannschaft. Und ja wir spielen in der Österreichischen Meisterschaft und in der ABL. Die normale Eishockey-Saison beginnt offiziell Anfang September und die dauert dann bis Anfang März mit dem Grunddurchgang, das sind 54 Spiele. Die 12 Mannschaften spielen jeweils 54 Spiele und danach geht’s in die Play-Off mit den letzten 8, wo es in “Best-of-Seven”-Serien von den 8 auf den Sieger hinkommt. Die Sommermonaten bereiten sich dann die Spieler individuell oder gemeinsam zuhause - wenn sie nicht von der Stadt kommen, wo sie gerade spielen - oder eben zusammen, beim Club, vor. Meistens beginnt die Sommerphase dann Anfang Mai, nach der Weltmeisterschaft und einer kurzen Pause. Die dauert dann 3 Monate. Und ab 1.August gehen wir dann meistens auf’s Eis und bereiten uns mit ein paar Vorbereitungsspielen - zwischen 5 und 10 - auf den Anfang September vor. Ich komm’ ca. um 8.30 in der Früh in die Halle, dann wird kurz aufgewärmt, so ca. 10 Minuten, Viertelstunde. Dann gibt’s ein Krafttrainigsprogramm, ca. 45 Minuten. Danach haben wir meistens ein Meeting von ca. 9.30/9.45 für 5-10 Minuten, wenn’s kein Spieltag ist. Und danach geht’s auf’s Eis, dort sind wir ca. zwischen 45 und 1 Stunde 15 - kommt eben drauf an ob’s eben ein Match-Tag ist, wo wir ein Spiel am Abend haben oder nicht. Und nach dem Training haben wir noch ca. ja, zwischen 30 und 60 Minuten Ausdauer-Einheiten und ja, Rumpf- und Stabilisations-Einheiten mit unserem Krafttrainer, die wir dann als Mannschaft absolvieren. Und ja, so ca. 12.30/13 Uhr ist das wieder beendet. Wenn ein Spiel um 19.15 hier am Abend ist, ist es meistens Pflicht 2 Stunden vor dem Spiel für alle da zu sein. Ich komm’ persönlich lieber 3 Stund’, einfach nur mehr länger vorzubereiten - ich bin schon einer von den älteren Spielern, da dauert das einfach ein bissl länger, dass man den Körper bereit macht. Und ja, die Spiele dauern nachher ungefähr von 19.15 ca. zweieinhalb Stund’. Und nach dem Spiel - kommt auch drauf an, wenn man nicht gleich in den nächsten paar Tagen gleich wieder ein Spiel hat, dann macht man danach wieder ein Krafteinheit von einer halben Stund’. In unserer Liga, bei Auswärtsspielen - die Hälfte des Grunddurchgangs sind wir auswärts, kommt drauf an wo wir hinfahren, wir probieren auch wieder dass wir ca. 2 Stunden / 2 Stunden 15 vor dem Spiel dort auftauchen. Kommt eben drauf an, wie weit sie sind, die kürzeste ist 40 Minuten, die längste sind 7 Stund’. Wobei man da meistens einen Tag vorher fährt, einfach weil es schwierig ist, aus dem Bus auszusteigen nach 7 Stund’ und nachher zu performen.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin in Klagenfurt aufgewachsen, der Sohn von einem Eishockey-Spieler und Eishockey-Trainer - also war das eher sehr naheliegend, dass ich das auch probier’. Mit 3 Jahren hab’ ich nachher beim KAC angefangen, mit 18 das 1. Mal in der 1. Mannschaft mit den Profis gespielt und mit denen einen Meistertitel gewonnen. Und bin dann nach Amerika gegangen. Von 2000 bis 2004 hab’ ich bei der University of Massachusetts meinen Bachelor in Sportmanagement gemacht und ja, es war eine super Erfahrung. Und neben dem Eishockey ein toller Ausgleich und es war ein 2. Standbein. Hab’ dann 2004 meinen ersten Profivertrag in New York bei den New York Rangers unterschrieben. War die nächsten 4 Saisonen über bei denen unter Vertrag, zwischen Hartford und New York auf und ab mit dem Farmteam und dem höchsten Team in NHL. Darauf hab’ ich 1 Jahr bei den Islanders in der NHL gespielt. Danach 2 Jahre in der Schweiz bei Rapperswil, 1 Jahr in Schweden in Örnsköldsvik, das ist die höchste schwedische Liga, die Mannschaft heißt MODO. Danach bin ich zurück noch amal nach Nordamerika, mit Colorado einen Vertrag unterschrieben. Die ganze Saison in Cleveland, Ohio gespielt. Und ja, 2013, bin ich nachher wieder zum KAC zurück kommen und das ist jetzt meine 2. Saison wieder, beim KAC.

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

Es ginge mit einem anderen Werdegang. Ich glaub’ beim Profisport ist es schon wichtig, dass man eher in jungen Jahren anfangt weil die athletischen Fähigkeiten einfach in den Kindesjahren gelernt werden, die man einfach als Erwachsener nicht mehr lernen kann. Beim Eishockey: Stocktechnik, Eislaufen. Und diverse taktische Dinge, die man über die Jahre lernt. Das heißt nicht, dass man überall, jeder den gleichen Weg machen muss um dort hin zu kommen. Man kann in anderen Ligen spielen, man kann vielleicht 1 oder 2 Jahre später anfangen. Aber es funktioniert nicht, dass man mit 15 Eishockey-Spielen anfängt und dann mit 20 hofft, damit Geld zu verdienen.