Wie werde ich Metalltechniker/-in

Am meisten gefällt mir die freie Einteilung der Arbeiten, dass du hier selbst bestimmen kannst wann, wie, was.
Arbeiten als Metalltechniker/-in
Als Metalltechniker arbeitest du mit einem ganz besonderen Werkstoff, ohne den unsere Welt, wie wir sie kennen, nicht möglich wäre. Metall ist essentiell für den Bau von Fahrzeugen, Schiffen, Maschinen, Brücken, Werkzeug und vielem mehr. Metalltechniker ist ein Ausbildungsberuf und kann dem Fachbereich der sogenannten „Schlosser-Berufe“ zugeschrieben werden. Man unterteilt diese Berufe in Blechtechnik, Fahrzeugbautechnik, Metallbautechnik, Metallbearbeitungstechnik, Schmiedetechnik und Stahlbautechnik. Die früher üblichen Bezeichnungen Bauschlosser und Stahlbauschlosser wurden durch den heute gebräuchlichen Begriff Stahlbautechniker ersetzt. In diesem Arbeitsbereich der Metalltechnik stellst du Stahlkonstruktionen her, verbaust und reparierst sie. Dabei kann es sich um Fahrzeuge, Kräne oder ganze Hallen handeln, in denen du zum Beispiel Aufzüge, Rahmenkonstruktionen, Lüftungsschächte oder ähnliches instand setzt. Es handelt sich also um einen sehr abwechslungsreichen Beruf, in dem deine Aufgaben von Projekt zu Projekt wechseln – mal geht es ans Fräsen oder Schleifen, mal ans Verschrauben und Lackieren. Du arbeitest sowohl in der Werkstatt bzw. Werkhalle als auch auf der Baustelle. Dabei bist du immer von einem Team umgeben und in Kontakt mit anderen Fachkräften und Spezialisten aus verwandten Berufen.

Lukas Möstl
Assembly Technician
“Faszinierend finde ich es, zu sehen, wie aus vielen Einzelteilen und Materialien große Maschinen und Anlagen entwickelt werden und diese dann auch funktionieren.” Lukas Möstl ist Assembly technician bei ANDRITZ und im Bereich Papier- und Zellstofftechnik tätig. Seine Aufgaben sind vielfältig; angefangen von Serviceeinsätzen über Schweißarbeiten bis hin zum Zusammenbauen von großen Anlagen. “Eine abgeschlossene Lehre als Maschinenbautechniker ist notwendig und man braucht technisches Interesse und räumliches Vorstellungsvermögen.”

Alexander Mück
Bachelor-Studiengang Maschinenbau
“Der Praxisbezug in den Laboren und Werkstätten, eine funktionierende Lerngruppe mit super Gruppendynamik und die Erfahrung unserer Lektoren.” Das sind die Punkte, die Alexander Mück, Bachelor-Studiengang Maschinenbau an der FH Technikum Wien, gerne hervorhebt. Sein Studiengang umfasst die Entwicklung, Konstruktion und Fertigung von Maschinen, sowie die klassischen Fächer wie Mathe, Fertigungstechnik, Mechanik, Automatisierungstechnik und Projektmanagement. “Wichtig sind Interesse und Verständnis, sowie Ehrgeiz.”

Tobias Brunnbauer
Lehrling Metalltechnik - Maschinenbautechnik
„Es gefällt mir einfach irrsinnig, Teile zu bearbeiten. Ich mag die mechanische Arbeit, wie zum Beispiel Drehen und Fräsen in der Werkstatt.“ Tobias Brunnbauer hat die richtige Ausbildung für sich gefunden und ist aktuell im 3. Lehrjahr für Metalltechnik - Maschinenbautechnik bei der BMW Group Werk Steyr. „Anfangs war die größte Herausforderung für mich das frühe Aufstehen. Und dass man bei Störungen immer einen kühlen Kopf bewahren muss und nicht in Stress und Panik verfallen darf.“

Viktora Cerpnjak
Lehrling Metalltechnik - Zerspanungstechnik
„Man muss teamfähig sein aber zugleich auch selbstständig arbeiten können und man darf nicht gleich eingeschnappt sein, wenn etwas nicht gleich so funktioniert, wie man es gerne möchte.“ Viktora Cerpnjak hat früher eine Schule für soziale Berufe besucht, hat sich dann umorientiert und ist nun im 1. Lehrjahr für Metalltechnik - Zerspanungstechnik bei der BMW Group Werk Steyr. „Das Coolste ist für mich, wenn man sieht wie etwas fertig aussieht und man es selbst gemacht hat.“

Bernhard Kleinhagauer
Lehrling Metalltechnik - Zerspanungstechnik
„Um 6:30 Uhr beginnt mein Tag in der Lehrwerkstätte und am Nachmittag gehen wir dann zum Beispiel Zeichnungen durch, also wir lernen wie man sie genau abliest und wir zeichnen auch selbst.“ Bernhard Kleinhagauer ist Lehrling Metalltechnik - Zerspanungstechnik im 1. Lehrjahr bei der BMW Group Werk Steyr. Was ihm dabei besonders gut gefällt? „Dass ich hier alles lerne, also vom Drehen oder Fräsen bis hin zum Umgang mit der CNC Maschine. Es ist richtig cool, wenn man so ein Gerät steuern kann.“

Sebastian Müller
Dualer Student - Maschinenbau
„Sei immer bereit, über den Tellerrand hinauszuschauen und steh dir nicht selbst im Weg, neue Erfahrungen und Entdeckungen zu machen.“Das würde Sebastian Müller seinem jüngeren Ich raten. Er ist im 5. Semester Dualer Student für Maschinenbau bei Knorr-Bremse. „Die Herausforderungen allgemein sind auf jeden Fall die Theoriephasen, also man muss sich vorstellen, dass man drei Jahre für den Bachelor Zeit hat. Davon sind eineinhalb Jahre Berufspraxisphasen und in der restlichen Zeit muss man den ganzen Stoff der Theorie durchbekommen.“

Josephin Hoffmann
Auszubildende Zerspanungsmechanikerin
“Dass die Ausbilder einem das Vertrauen entgegenbringen und man alleine an den Maschinen stehen darf.” Das findet Josephin Hoffmann, auszubildende Zerspanungsmechanikerin im zweiten Lehrjahr bei Siemens Deutschland, schön an ihrem Beruf. Die Arbeit findet größtenteils an Maschinen statt. Blockweise geht sie in die Berufsschule und vertieft dort die Themen theoretisch, die sie in der Lehrwerkstatt praktisch gelernt hat. Was findet sie am coolsten an ihrem Job? “Dass man wirklich nachvollziehen kann, was für Arbeit hinter dem Werkstück steckt.”

Aykut Alay
Azubi Zerspanungsmechaniker
“Es ist das Herausforderndste, was es für einen Zerspanungsmechaniker gibt, die Teile maßstabsgetreu, also vom Maß her richtig, herzustellen”, meint Aykut Alay über seinen Job, weil er im Hundertstelmillimeterbereich arbeitet. Was es für seine Ausbildung bei Voith braucht? “Man muss sehr fleißig sein, also man muss seine Arbeit konzentriert erledigen und einfach Disziplin haben.”
Zukunftsaussichten als Metalltechniker/-in
Für Berufe in der Metallbranche sind deine Aussichten aktuell sehr gut. Auch speziell in der Stahlbautechnik herrscht großer Fachkräftemangel, daher kannst du mit einem Ausbildungsplatz und hinterher mit einem vergleichsweise sicheren Arbeitsplatz rechnen. Deine Ausbildung qualifiziert dich für ein breites Spektrum an Gewerbe- und Industrieunternehmen, die entweder selbst Metall verarbeiten oder Produktionsanlagen verwenden, die von dir als Fachkraft technisch betreut werden müssen. Auch gibt es viele Angebote zur Weiterqualifizierung, sodass du höhere Abschlüsse und Karriere machen kannst. Je nach Größe deines Arbeitgebers hast du unterschiedliche Aufstiegschancen, etwa zum Vorarbeiter, Schichtführer, Konstruktions-, Werkstätten- oder Betriebsleiter. Selbstständige Weiterbildung und/oder Spezialisierung sind dafür die Voraussetzung. In einzelnen Bereichen der Metalltechnik kannst du dich zudem selbstständig machen und zum Beispiel selbst ein Gewerbe in einer handwerklichen Fachrichtung anmelden.
Fakten
- Einkommen:
1.910 – 2.130 EUR
- Bildungsweg:
- Lehre
- Regelstudienzeit:
- 3,5 Jahre
- Ausbildungsvergütung:
- Ö: 1. Lehrjahr: 591 Euro/Monat, 2. Lehrjahr: 792 Euro/Monat, 3. Lehrjahr: 1.073 Euro/Monat, 4. Lehrjahr: 1.450 Euro/Monat
- Männlich/Weiblich:
- Männer: 92% - Frauen: 8%
- Wichtige Schulfächer:
Mathematik, Physik, Werken
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Arbeiten in diesem Berufsfeld
Wichtige Fähigkeiten als Metalltechniker/-in
Als Grundvoraussetzung für Metalltechniker gilt physische Kraft, denn oftmals hantierst du mit großen und durchaus auch schweren Bauteilen. Hinzu kommen Lärmbelastung, etwa beim Fräsen, Schmutz und bei Außenarbeiten auch die unbeeinflussbare Witterung. Bei der Konstruktion und Montage diverser Bauteile solltest du dir außerdem räumlich gut vorstellen können, woran du gerade arbeitest. Und wenn einzelne Bereiche von Maschinen oder Anlagen schwer zugänglich sind, ist besonders deine Geschicklichkeit und Wendigkeit gefragt. Als Stahlbautechniker arbeitest du in der Regel im Team. Das bedeutet, dass auch deine Softskills zum Zuge kommen: Gute Zusammenarbeit mit deinen Kollegen und zuverlässiges sowie sorgfältiges Arbeiten zählen zu den wichtigsten Prinzipien. Wenn dann der Arbeitstag einmal länger wird, weil beispielsweise auf der Baustelle bereits begonnene Arbeitsschritte noch zu Ende gebracht werden müssen, gilt es Geduld an den Tag zu legen und bis zum Schluss konzentriert zu arbeiten.
Hardskills
- Räumliches Vorstellungsvermögen
- Technisches Interesse
- Logisch-analytisches Denken
- Körperliche Kraft
- Geschicklichkeit
- Handwerkliche Fähigkeiten
- Reaktionsfähigkeit
Softskills
- Zuverlässigkeit
- Sorgfalt
- Konzentrationsfähigkeit
- Geduld
- Teamarbeit
- Selbstständigkeit
So wirst du Metalltechniker/-in
- Lehre in Lehrbetrieb und Berufsschule
- Dauer: 3 1/2 – 4 Jahre (mit 2. Modul)
- Praxis in verschiedenen Bereichen des Lehrbetriebs
Fortbildungen und Spezialisierungen
Fachspezifische Fortbildungen
- Metallbearbeitungstechniken
- Programmierung/Steuerung von CNC-Maschinen
- Oberflächenschutz
- Weiterbildung in Form von Kursen ( z.B. Schweißkurse)
- Aufbaulehrgänge
Höherqualifizierung an einer Werkmeisterschule
- Für Berufstätige geeignet
- Abendunterricht
- Dauer: 2 Jahre
Weitere Möglichkeiten
- Meisterschule für Berufe in Kunst und Gestaltung, Metallgestaltung)
- Fachschulen (Maschinenbau, Produktionstechnik, Mechatronik)
- höhere Lehranstalten (Maschineningenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen)
Deine Lehrzeit als angehender Metalltechniker beträgt dreieinhalb Jahre und gliedert sich in ein Grundmodul (zwei Jahre) und mindestens ein Hauptmodul (eineinhalb Jahre) – in deinem Fall Stahlbautechnik. Wenn du möchtest kannst du zusätzlich ein weiteres Hauptmodul oder ein sogenanntes Spezialmodul belegen. Dadurch verlängert sich deine Lehrzeit auf die Dauer von vier Jahren. Das Hauptmodul Stahlbautechnik lässt sich einerseits mit Schweißtechnik kombinieren und andererseits mit den Spezialmodulen Designtechnik oder Konstruktionstechnik.
Wenn du erst einmal als Fachkraft berufstätig bist, eröffnen sich dir vielfältige Möglichkeiten der Fortbildung und Spezialisierung. Sei es im Rahmen von Maßnahmen der Berufs- und Wirtschaftsförderung, die Bildungsarbeit in den Bereichen Metallbearbeitungstechniken, Programmierung/Steuerung von CNC-Maschinen, Oberflächenschutz und vielem mehr anbieten. Oder im Rahmen von Kursen – hier gibt es unter anderem spezielle Kurse um Schweißtechniken zu erlernen.