Er­zie­her*in

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Wie werde ich Erzieher*in?

auch bekannt als Pädagoge*in, Lehrer*in, Sozialpädagoge*in, Kinderbetreuer*in

Noch einmal Kind sein und den ganzen Tag spielen, basteln und malen. Und den damals verhassten Mittagsschlaf endlich entsprechend würdigen. Das wünschen sich viele Erwachsene. Aber wie wäre es, statt selbst noch einmal in diese Welt einzutauchen, Kinder auf ihrem Lebensweg zu begleiten und dabei mitzuhelfen, dass sie verantwortungsbewusste junge Menschen werden? Erzieher betreuen Kinder und Jugendliche. Das umfasst die vorschulische Erziehung in einer Kita, Heimarbeit und die allgemeine Betreuung von Kindern und Jugendlichen in öffentlichen oder privaten Einrichtungen. Während deiner Arbeit hast du immer ein offenes Ohr für deine Schützlinge und unterstützt sie in der geistigen, sozialen und körperlichen Entwicklung. Dank deiner Hilfe werden sie selbstständig und lernen sich in der Gesellschaft zu integrieren. Du beobachtest ihre Fortschritte und ihre Entwicklung. Daraus ziehst du Schlüsse für die richtigen Erziehungsmaßnahmen. Deine Tipps teilst du in Gesprächen mit den Eltern der Kinder. Je nach den individuellen Neigungen und charakterlichen Eigenschaften des Kindes passt du die pädagogischen Maßnahmen und Ziele an. Du bereitest sportliche und musikalische Aktivitäten vor, erstellst altersgerechtes Lernmaterial und planst Ausflüge.

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Arbeiten als Er­zie­her*in

Wichtige Fähigkeiten als Er­zie­her*in

Dein Arbeitsalltag besteht nicht nur aus Spiel und Spaß. Um die Kinder auch auf das spätere Leben vorzubereiten, brauchst du fachliches Wissen im Bereich Pädagogik. Nur so kannst du die richtigen Tricks anwenden, wenn die Kinder sich gerade weigern Mittagsschlaf zu halten oder lieber draußen spielen wollen, statt den Tisch vom Mittagessen abzuräumen. Um ernst genommen zu werden, ist Durchsetzungsvermögen auch eine wichtige Eigenschaft. Deine Allgemeinbildung sollte ebenfalls gut sein, da du den Kindern auch immer wieder etwas beibringen musst. Mittlerweile beginnt die bilinguale Erziehung schon sehr früh an. Englischkenntnisse sind deshalb im Beruf von Kindergartenpädagogen und Erziehern Pflicht. Da du eine Vorbildfunktion hast, musst du immer mit gutem Beispiel voran gehen. Zeig deinen Schützlingen den verantwortungsbewussten Umgang mit sich selbst und ihrer Umgebung. Dabei musst du geduldig und einfühlsam sein sowie Organisationstalent haben, damit du den Tag der Jungen und Mädchen sinnvoll strukturieren kannst. In Kitas sorgst du zum Beispiel für geregelte Mahlzeiten, den Mittagsschlaf und die Balance zwischen Spielstunden und spielerischem Lernen. Wenn du Jugendliche in einem Hort betreust, kümmerst du dich darum, dass nach dem Mittagessen die Hausaufgaben gemacht werden. Der Job bringt sowohl körperliche, als auch psychische Herausforderungen mit sich. Schließlich bist du die Bezugsperson der Kinder und musst auch mal in schwierigen Familiensituationen Hilfe leisten, Streit schlichten oder Konflikte mit den Eltern lösen. Das richtige Verhalten dabei will gelernt sein.

Wie werde ich Er­zie­her*in?

Nicht jeder darf einfach so auf Kinder aufpassen. Der Weg in den Beruf ist in jedem Bundesland streng geregelt. In Deutschland absolvierst du eine 2 bis 3-jährige Ausbildung an einer Schule. Zusätzlich musst du ein Jahr lang ein Praktikum in einem Kindergarten oder einer anderen Institution mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit machen. Dieses kann auf ein halbes Jahr verkürzt werden, wenn du schon vorher sozialpädagogisch tätig warst oder schon einen Berufsabschluss in der Branche hast. Das kann auch ein freiwilliges soziales Jahr oder den Zivildienst einschließen. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung musst du dich noch um die staatliche Anerkennung kümmern. Häufig wird bei der Arbeit mit Minderjährigen auch ein Führungszeugnis verlangt. Wenn du deine Karriere in Österreich beginnst, gibt es die Möglichkeit über ein Kolleg für Kindergartenpädagogik zu starten. Hier erlernst du in 4-5 Semestern den richtigen Umgang mit den Jüngsten. Auch eine Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik bietet eine Alternative. Die schulische Ausbildung schließt du dort in 5 Jahren ab. Neben der Theorie erwirbst du auch Wissen in mehreren Pflichtpraktika. Solltest du schon eine Ausbildung an einer berufsbildenden Schule hinter dir haben, kannst du in 6 Semestern einen Aufbaulehrgang wahrnehmen. Die wichtigste Voraussetzung, um in den Job zu starten, ist allerdings die Freude an der Arbeit mit Kindern. Du solltest dir vorher sicher sein, dass du wirklich die Nerven und das Interesse für den Beruf mitbringst.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Nach der Ausbildung und dem Berufseinstieg ist dein Bildungsweg noch nicht zu Ende. Erzieher können Anpassungsweiterbildungen wahrnehmen und sich durch Weiterbildungen in Bereichen, wie Elementarpädagogik oder Elternberatung spezialisieren. Auch ein Studium bietet interessante Chancen und versorgt dich mit zusätzlichen Informationen.

Zukunftsaussichten als Er­zie­her*in

Die meisten Erzieher arbeiten entweder in kirchlichen oder kommunalen Kindergärten oder in Krippen. Aber auch in Horten, Tagespflegestellen oder Heimen für Kinder und Jugendliche finden sie Anstellung. Zusatzqualifikationen können helfen sich auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren. Diese kannst du zum Beispiel in einer Weiterbildung erwerben. Auch eine Selbstständigkeit ist möglich. Du kannst eine private Einrichtung zur Kinderbetreuung eröffnen oder als Tagesmutter arbeiten. Generell sind deine Jobchancen als Erzieher bzw. Kindergartenpädagoge sehr gut. Denn es herrscht Fachkräftemangel. Da es überwiegend weibliche Fachkräfte gibt, haben Männer noch bessere Berufschancen als Erzieher. Der Trend geht immer mehr in Richtung Ganztagsbetreuung. Das bedeutet für dich: lange Arbeitszeiten. Denn du musst warten, bis jedes Kind am Abend aus dem Kindergarten oder dem Hort abgeholt wurde. Die digitale Welt bringt auch neue Aufgaben für Kindergärtner mit sich. So setzt du kindgerechte Medien ein und übst mit den Kindern den richtigen Umgang mit Medienprodukten.