Fahr­dienst­lei­ter*in

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Transport & Verkehr

Wie werde ich Fahr­dienst­lei­ter*in?

auch bekannt als Schaffner*in, Zugbegleiter

Fahrdienstleiter*innen steuern und überwachen den Bahnverkehr und sorgen so für einen pünktlichen, reibungslosen und sicheren Zugbetrieb im Schienenverkehr. In ihren Aufgabenbereich fällt die Kontrolle des gesamten Zugverkehrs im Bahnhofsbereich (ein- und ausfahrende Züge) und auf der Strecke, sie tragen die Verantwortung für die Bedienung der Sicherungsanlagen (Stellen der Weichen und der Signale). Gegebenenfalls übernehmen Fahrdienstleiter*innen das Sicherheits- und Notfallmanagement. Sie arbeiten im Team mit Triebfahrzeugführer*innen, Zugbegleiter*innen und Stellwerksmitarbeiter*innen auf Bahnhöfen.

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Arbeiten als Fahrdienstleiter*in

Arbeitsumfeld

Fahrdienstleiter*innen regeln den gesamten Zugverkehr in ihrem Bereich und sind unmittelbar für die Betriebssicherheit verantwortlich. Sie bedienen die Sicherungsanlagen (Signale, Weichen und Schrankenanlagen) bzw. überwachen die entsprechend automatisierten Anlagen. Eine wichtige Aufgabe ist die Kommunikation mit internen und externen Kunden sowie mit der regionalen Verkehrsleitung (Abstimmung der unmittelbaren Verkehrslage). Die Fahrdienstleiter*innen sind vor Ort für das Sicherheits- und Notfallmanagement verantwortlich und fordern bei Bedarf (z. B. bei Unfällen) externe Einsatzorganisationen wie Polizei, Rettung und Feuerwehr an. Zum Aufgabengebiet gehört auch die Abwicklung und Koordination von Verschubabläufen sowie die betriebliche Koordination von Bauarbeiten.

Immer häufiger sind Fahrdienstleiter*innen nicht in den Bahnhöfen direkt tätig, sondern in Verkehrsleitzentralen. Von diesen Kontrollzentren aus überwachen sie einen kompletten Streckenabschnitt elektronisch auf Bildschirmen und tragen die Verantwortung für die Züge solange diese sich in ihrem Kontrollabschnitt befinden. Der Schienenverkehr läuft grundsätzlich voll automatisiert ab. Fahrdienstleiter*innen greifen ein, wenn Probleme auftauchen oder zum Beispiel, wenn ein verspäteter Fernverkehrszug einen Regionalzug überholen soll, um die Verspätung aufzuholen. Sie halten laufend Kontakt zu den Triebfahrzeugführer*innen und regeln von ihrem Kontrollzentrum aus auch die digitalen Anzeigen und Lautsprecherdurchsagen auf Bahnhöfen.

Das Berufsbild „Fahrdienstleiter*in“ ist von selbstständigem und sicherheitsrelevantem Handeln geprägt. Es erfordert oftmals schnelle und eigenverantwortliche Entscheidungen, die das Betriebsgeschehen auf dem Schienennetz massiv beeinflussen.

Aufgaben

  • Zugverkehr regeln
  • automatisierte Abläufe überwachen
  • außerplanmäßige Verkehrsbewegungen, zum Beispielen Überholen auf der Strecke oder bei der Einfahrt in einen Bahnhof veranlassen und überwachen
  • Sicherheits- und Notfallmanagement übernehmen
  • Verschubabläufe koordinieren
  • Bauarbeiten betrieblich koordinieren
  • mit internen und externen Kunden kommunizieren

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Fahrdienstleiter*innen bedienen Funkgeräte und Anlagen in (mechanischen oder elektronischen) Stellwerken. Sie arbeiten an Computern sowie mit verschiedenen Büro- und Kommunikationsgeräten. Sie lesen Dienst- und Fahrpläne und hantieren mit technischen Unterlagen, Triebwägen, Personen- und Güterwaggons und der gesamten technischen Ausstattung am Bahnhofsgelände.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Als Fahrdienstleiter*in erwirbt man umfassendes Wissen über den operativen Eisenbahnbetrieb. Die Ausbildung der ÖBB zum/zur Fahrdienstleiter*in dauert sechs Monate (Theorie und Praxis) und findet zum größten Teil in Wien statt. Im Anschluss erfolgt eine intensive regionale Einschulung.

Voraussetzungen für eine Aufnahme bei der ÖBB zur Ausbildung als Fahrdienstleiter*in sind eine abgeschlossene Lehre oder eine Reifeprüfung, körperliche und psychische Belastbarkeit, absolute Abstinenz von Drogen, sehr gute Deutschkenntnisse, guter körperlicher Allgemeinzustand (insb. gute Hör- und Sehfähigkeit), Bereitschaft zu Nacht-, Wochenend- und Feiertagsdiensten (Schichtdienst), abgeleisteter Wehr- oder Zivildienst, einwandfreier Leumund und freier Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt.

Die Teilnahme an einer Informationsveranstaltung ist der erste Schritt für eine zukünftige Laufbahn als Fahrdienstleiter*in. Danach erfolgt die ärztliche und eignungspsychologische Tauglichkeitsfeststellung (inkl. Befähigungsnachweis).

Informationen zu den Ausbildungsmöglichkeiten bei den Österreichischen Bundesbahnen finden Sie auf den Job- und Karriereseiten der ÖBB.

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Fahrdienstleitung
  • Zugbetrieb und Schienenverkehr
  • EDV und betriebliche Software
  • Verwaltung, Administration, Dokumentation
  • Telematik und Funk
  • Notfallmanagement
  • Betriebs- und Arbeitssicherheit

Weiterbildung und Spezialisierungen

Fahrdienstleiter*innen haben gute Aufstiegschancen. Viele Führungskräfte der ÖBB legten mit der Ausbildung zum/zur Fahrdienstleiter*in den Grundstein für ihre Karriere. Die Teilnahme an betriebsin- und -externen Weiterbildungen ist dabei essentiell.

Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Fahrdienstleiter*innen betreffen z. B.:

  • EDV und Internet
  • betriebliche Softwareprogramme
  • computergestützte Fahrplangestaltung
  • Eisenbahntechnik