Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!
Also ich würde mir selber folgende drei Ratschläge geben: Punkt eins: Fange nicht an, Soziologie zu studieren, weil das hat sich als Fehlschlag erwiesen. Punkt zwei ist, ich würde mir raten, sofort einen Blog zu starten und möglichst täglich und oft zu schreiben, weil das eine super Übung ist für angehende Journalisten. Und Punkt drei, ich würde mir raten, Programmieren zu lernen, weil das könnte ich heute gut brauchen, aber ich kann es nicht.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Auf meiner Visitenkarte steht Jakob Steinschaden, IT-Journalist, Blogger und Buchautor.
Was ist das coolste an Deinem Job?
Das Coolste ist aus meiner Sicht, dass man interessanterweise im IT-Journalismus um die Welt herum kommt, also ich war schon auch vielen verschiedenen Pressereisen, Dienstreisen in China, in Indien, in Israel, in Island, in den USA, in fast jedem anderen europäischen Land, und das finde ich ist eigentlich das Tollste an dem Job.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Also wer Journalist werden will, der sollte einmal fix damit rechnen, dass er nicht so viel verdienen wird, wie andere Leute in der Branche. Wenn man zum Beispiel in die PR geht, oder ins Marketing geht, da wird man dort mehr verdienen als ein Journalist. Also ich habe einen ehemaligen Studienkollegen oder ehemalige Klassenkollegen, die quasi auch in der Medienbranche sind, aber jetzt eben nicht Journalist sind, sondern Marketing, PR, die die gleiche Ausbildung haben, wie ich, aber die verdienen dann schon deutlich mehr, also mit dem muss man mal fix rechnen. Und auf der anderen Seite hat man, würde ich mal sagen, eine relativ lange Arbeitszeit und es kann sein, dass man, wenn man irgendwann einmal Steve Jobs um zwei Uhr nachts verstirbt, dann fangt halt auch der Arbeitstag zwei Uhr in der Nacht an.
Worum geht es in Deinem Job?
Also als IT-Journalist, Schrägstrich Blogger, Schrägstrich Buchautor schreibt man die meiste Zeit des Tages Artikel, Blogeinträge, Seiten für Bücher. Das heißt, das erste, was ich in der Früh eigentlich mache, ist, ich schnapp mir mein Smartphone und schau, was es für neue IT-News in der Welt da draußen gibt, dann picke ich mir die interessantesten Themen raus und verfass dann entweder am gleichen Tag oder auch später entsprechende Berichte drüber oder fang zumindest mal an, die Themen zu recherchieren. Und das geht dann so weiter bis 18 Uhr meistens und dann kann es aber auch passieren, dass ich nach Hause komme und denke, so jetzt muss ich aber das eine Ding auch noch einmal im Blog schreiben. Und dann kann es sein, dass irgendwann einmal bis 22 Uhr, 23 Uhr sitze und in mein Notebook hineintippe.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Nach der Matura angefangen Publizistik zu studieren und während dem Studium habe ich dann irgendwann einmal einen Volontariat beim Kurier bekommen. Und bin dann über die Zeit, also war zuerst ein freier Mitarbeiter, bin dann angestellt worden bei der Tageszeitung und dann hat die Tageszeitung so einen Feature-Punkt IT, also das online-IT-Portal aufgemacht, und dadurch bin ich dann in diese Online-News-Welt gekommen.
Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?
Wahrscheinlich schon. Also das Publizistikstudium ist ja keine Ausbildung zum Journalisten, sondern eigentlich eher eine Ausbildung zum Medienforscher oder zum Medienwissenschaftler, das heißt, das würde ich jetzt nicht zwingend brauchen, um Artikel über ein iPhone oder über Facebook schreiben zu können, aber als Anrechnung zum Hintergrundwissen, wie die Medienwelt funktioniert, aus ökonomischer oder publizistischer Hinsicht, ist es sicher kein Fehler, das zu studieren. Aber es ist auch keine Garantie, dass, wenn man nur Publizistik studiert, dann auch ein guter Journalist wird.