Ar­chäo­lo­ge*in

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Kunst & Kunsthandwerk

Wie werde ich Ar­chäo­lo­ge*in?

Archäologen/Archäologinnen erforschen die frühgeschichtliche, antike und auch mittelalterliche Kunst, Kultur und Gesellschaft. Sie arbeiten im Rahmen von Feldforschungsprojekten an Ausgrabungsstätten zur Freilegung von archäologischen Fundstätten und analysieren die Funde in Labors und Büros. Dabei hantieren sie mit Handwerkzeug wie Schaufel, Schubkarren, Kelle, Pinsel, Maßband, mit Datenbank und Internet ebenso wie mit elektronischen Geräten für Vermessungen und Bild- und Geländeaufnahmen.

Archäologen/Archäologinnen arbeiten im Team mit Fachleuten verschiedener Wissensgebiete wie Restaurator*innen, Grabungstechniker*innen, Architekt*innen, Vermessungstechniker*innen, Geoinformationstechniker*innen usw. zusammen. Sie dokumentieren und katalogisieren die Funde in digitalen Datenbanken und Archiven.

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Arbeiten als Archäologe*in

Arbeitsumfeld

Archäologen/Archäologinnen erforschen das materielle Erbe prähistorischer (Archäologie der Ur- und Frühgeschichte), antiker und mittelalterlicher Kunst, Kultur und Gesellschaft. Sie dokumentieren, publizieren und präsentieren ihre Erkenntnisse. Sie spüren archäologische Denkmäler und Funde auf und bewerten diese nach Material und Inhalt, Form und Funktion, Fundort, Technik, Chronologie, Aussage und Bedeutung. Sie verwenden unterschiedliche Ausgrabungstechniken, um die Fundgegenstände durch die Ausgrabungsarbeiten nicht zu beschädigen. Ziel ihrer Arbeit ist es, Rückschlüsse auf das Leben von Menschen in früheren Zeiten zu ziehen.

Archäologen/Archäologinnen analysieren und studieren alle Ausgrabungsobjekte und Funde und ordnen diese in Hinblick auf Lebensformen, Religion, Mystik, politische und soziale Verhältnisse einer Epoche zu. Sie versuchen so, das tägliche Leben und die gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Rahmenbedingungen einer Epoche oder bestimmter gesellschaftlicher Gruppen wiederzugeben. Dabei vergleichen sie die Fundgegenstände auch mit anderen ähnlichen und zeitgleichen Gegenständen. Archäologen/Archäologinnen systematisieren und katalogisieren ihre Aufzeichnungen und Erkenntnisse und publizieren und präsentieren diese für Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit. Sie beschreiben durch ihre wissenschaftliche Dokumentation Kultur- und Bodendenkmäler als Quellen und Zeugnisse menschlicher Geschichte und Entwicklung.

Um Hinweise auf Fundstätten aufzuspüren recherchieren Archäologen/Archäologinnen in Archiven und Datenbank, sowohl in digitalen als auch in realen. Bei der konkreten Lokalisierung möglicher Ausgrabungsstätten gibt es heute immer häufiger digitale Unterstützung wie Laservermessung und Georadar und Geomagnetik, die von Flugzeugen aus eingesetzt werden.

Zur Interpretation historischer Materialien und Erkenntnisse ziehen Archäolog*innen auch Erklärungsansätze der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften wie Soziologie, Politologie, Psychologie etc. heran. Die Archäologie überschneidet sich weiters mit den Forschungsbereichen Architektur, Bildende Kunst (Plastik, Keramik, Malerei, Mosaik etc.), Numismatik (Münzenkunde), Geologie (Gesteinskunde), Mythologie und Religionsgeschichte usw.

Im Spezialgebiet Stadtarchäologie geht es vor allem darum, bei Bauvorhaben vorab festzustellen, was sich im Untergrund befindet. Das müssen nicht unbedingt historische Fundstätten sein, es kann sich auch um Altlasten wie Mülldeponien handeln.

Aufgaben

  • prähistorische, antike und mittelalterliche Kunst- und Gebrauchsgegenstände erforschen
  • archäologische Fundstücke und Denkmäler nach Inhalt, Form, Fundort, Technik, Zeit, Material und Aussage auffinden und auswerten
  • Funde als Einzelteile und auf Details hin interpretieren und aufgrund der genannten Merkmale in Hinblick auf Lebensformen, Religion, Mystik, politische und soziale Verhältnisse einer Epoche einordnen
  • Fundstücke mit anderen, ähnlichen, zeitgleichen usw. Denkmälern und Fundstücken vergleichen
  • in Fachbüchern, Fachzeitschriften, Katalogen und Systematiken recherchieren
  • Aufzeichnungen und Erkenntnisse dokumentieren, katalogisieren und publizieren
  • bei der Zusammensetzung eines Forschungs- oder Grabungsteams mitwirken, feldforschen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Archäologen/Archäologinnen arbeiten zur Recherche, Analyse und Dokumentation mit Computer, Laptops und speziellen Softwareprogrammen sowie mit Internet und Datenbanken. Sie arbeiten mit Zeichenprogrammen, die ursprünglich aus dem Architekturbereich kommen (CAD-Programme, 3-D Programme) und Computersimulationsprogramme.

Bei Ausgrabungen vor Ort arbeiten sie mit Handwerkzeugen wie Schaufel, Schubkarren, Lot, Maßband, Vermessungsgeräte, Kelle, Pinsel usw. Zur Bestandsaufnahme verwenden sie Zeichengeräte, Video und Digitalkameras. Zum Vermessen von Fundstätten werden Laserstrahlen, und zum Auffinden von z. B. Mauerresten Georadar und Geomagnetik eingesetzt, die bis zu drei Meter unter die Erdoberfläche reichen.
Auf den Baustellen und im Freien sind sie unterschiedlichen Witterungseinflüssen ausgesetzt und tragen Arbeitskleidung, und wenn erforderlich Helme, Gehörschutz und Mundschutz.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Für den Beruf Archäologe/Archäologin ist in der Regel ein abgeschlossenes Studium in Archäologie, Klassische Archäologie, orientalische Archäologie oder ähnliches erforderlich. Auch die Universitätsstudien "Ur- und Frühgeschichte", "Alte Geschichte und Altertumskunde", der "Ägyptologie" sowie "Altsemitische Philologie und orientalische Archäologie" sowie "Sprachen und Kulturen des Alten Orients" bieten einen möglichen Einstieg zum Tätigkeitsfeld der Archäologie.

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Archäologie, Klassische Archäologie, orientalische Archäologie
  • Ur- und Frühgeschichte
  • Alte Geschichte und Altertumskunde
  • archäologische Ausgrabungstechniken
  • Computersimulaten, 3-D Darstellung
  • wissenschaftliche Dokumentation, Datenbanken und Archive
  • wissenschaftliches Projektmanagement

Weiterbildung und Spezialisierungen

Archäologen/Archäologinnen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Archäologen/Archäologinnen sind beispielsweise:

  • neue Ausgrabungstechniken
  • Vermessungstechniken, GPS, Geodäsie
  • Computersimulation, 3-D Darstellung
  • Kultur- und Sozialanthropologie
  • Ethnologie/Völkerkunde
  • Kulturwissenschaft
  • Publizistik und Verlagswesen
  • wissenschaftliches Projektmanagement
  • Datensicherheit, Datenschutz
  • Umgang mit sozialen Medien
  • digitale Dokumentation, Digitalisierung von Quellen und Beständen

Neben Fachliteratur, Onlinemedien, Kongressen oder anderen Fachveranstaltungen bestehen Weiterbildungsmöglichkeiten für Archäologinnen und Archäologen beispielsweise über einschlägige Universitätslehrgänge. Außerdem besteht die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung in Form eines Zweitstudiums oder weiterführenden PhD-Studiums.

Aufstiegs- und Spezialisierungsmöglichkeiten ergeben sich für Archäologinnen und Archäologen in verschiensten Bereiche. Sie können sich fachlich spezialisieren, indem sich beispielsweise zu Expertinnen und Experten für bestimmte Epochen, Zeitalter oder Regionen entwickeln, oder sie spezialisieren sich auf bestimmte Tätigkeiten wie Lehre, Journalismus, Feldforschung. Je nach Bereich können sie beispielsweise zu Forschungsleiter*innen, Grabungsleiter*innen, Museumskurator*innen und -direktor*innen, Universitätsprofessor*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams.