Au­gen­op­ti­ker*in

Gesundheit, Medizin & PflegeBeratung & Service

Wie werde ich Augenoptiker*in?

auch bekannt als Optometrist*in, Optiker*in

Fast jeder Mensch besitzt eine Brille – zumindest in der ein oder anderen Form. Sei es, um den Teletext besser lesen zu können oder sich vor der Sonne zu schützen. Brillen sind alltägliche Begleiter in vielen Lebenssituationen geworden. Für den richtigen Durchblick sorgen Augenoptiker. Deine Arbeitszeit gestaltest du an unterschiedlichen Orten. Einen Teil verbringst du im Verkaufsraum in direktem Kontakt mit der Kundschaft. Einen anderen Teil bist du quasi backstage in den Büroräumen und der Werkstatt. In Letzterer beginnt die Feinarbeit. Hier werden die Gläser geschliffen und in die Fassungen eingearbeitet. Dafür verwendest du Schrauben, Bügel, Feilen und spezielle Geräte, wie zum Beispiel den Schleifautomaten und Messgeräte. Natürlich fertigst du nicht nur neue Modelle nach den individuellen Bedürfnissen deiner Kunden an, sondern reparierst auch verbogene oder gebrochene Brillen. Damit es überhaupt etwas zum Herstellen gibt, machst du vorher Sehtests und bestimmst, welche Glasstärken notwendig sind. Gleichzeitig sind Optiker und Optikerinnen nicht nur Handwerker und Produzenten, sondern auch Modeberater. Denn eine Brille ist heute nicht nur ein Gebrauchsgegenstand, sondern auch ein Modeaccessoire. Deshalb musst du abschätzen, welches Modell zu welchem Typ passt.

Videostories zu diesem Beruf9

Arbeiten als Au­gen­op­ti­ker*in

Wichtige Fähigkeiten als Au­gen­op­ti­ker*in

Dein Ziel in diesem Beruf ist klar: Brillen so anzufertigen, dass deine Kunden wieder klar sehen können. Du musst die Sehschärfe bestimmen und die dazu passenden Gläser auswählen und anfertigen. Dafür sind Fachkenntnisse und ein gutes Verständnis von Mathematik und Physik notwendig. Das allein reicht jedoch nicht. Du musst genauestens arbeiten und mit viel Präzision die Gläser schleifen. Ein Millimeter fehlendes Glas kann die gesamte Sehhilfe unbrauchbar machen. Auch das Brillengestell muss vom Augenoptiker perfekt angepasst werden, damit es richtig sitzt. Liegt die Brille später zu eng am Kopf an, kann das Kopfschmerzen verursachen. Damit du deine jeweiligen Messungen auch dem richtigen Menschen zuordnen kannst, solltest du organisiert arbeiten. In den Kundenakten solltest du hinterlegen, wie sich die Sehschärfe einer Person verändert. Kaufmännische Kenntnisse können dir dabei und beim Schreiben der Rechnungen helfen. Da du einen Großteil deiner Zeit in direktem Kontakt mit der Kundschaft stehst, solltest du serviceorientiert und freundlich arbeiten. Denn nur ein zufriedener Kunde kommt wieder. Um dein Geschäft am laufen zu halten, versuchst du auch mehr zu verkaufen, als nur eine Brille pro Kunde. Schließlich gibt es noch weitere Produkte, wie Kontaktlinsen, Sonnenbrillen oder eine Zweitbrille.

Wie werde ich Au­gen­op­ti­ker*in?

Um dich eines Tages offiziell Augenoptiker nennen zu dürfen, musst du in Deutschland eine 3-jährige Ausbildung und in Österreich eine 3,5-jährige Lehre absolvieren. Beide sind dual aufgebaut und kombinieren praktische Arbeit in einer Geschäftsstelle und theoretische Wissensvermittlung an einer Berufsschule. Dort wird vor allem dein Verständnis von Physik und Mathematik auf Vordermann gebracht. Denn in deinem späteren Beruf musst du viel Rechnen und die Gläser entsprechend schleifen. Häufig musst du einen Eignungstest ablegen, in dem dein Wissen schon vorab geprüft wird.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Wenn du nach deiner Ausbildung eine Studienberechtigungsprüfung bestehst, kannst du dein Fachwissen in einem Studium vertiefen und weiter ausbauen. In Frage kommen beispielsweise Optometrie, Medizinische Technik oder Optische Technologien. Außerdem kannst du "on the job" zum Werkstättenleiter, Filialleiter, Geschäftsführer oder Augenoptiker aufsteigen.

Zukunftsaussichten als Au­gen­op­ti­ker*in

Deine Chancen nach der Ausbildung eine Beschäftigung zu finden, stehen sehr gut. Häufig werden die Absolventen von ihren Betrieben übernommen. Generell gibt es in der Branche, wie auch in anderen Bereichen im Handwerk, eher ein Nachwuchsproblem. Da Optiker und Optikerinnen nicht nur Lesebrillen verkaufen, sondern das Sortiment sogar bis zu Skibrillen reicht, gibt es auch viele potenzielle Kunden. Qualifiziertes Personal ist deshalb unabdingbar und wird gesucht. Um deinen Kunden eine gute Beratung zu liefern, solltest du dich immer wieder über aktuelle Trends informieren und beobachten, welche Brillenmodelle gerade im Trend liegen. Dafür musst du allerdings nicht stundenlang Klatschzeitschriften wälzen, sondern kannst auch auf Fachmagazine zurückgreifen.