Ber­g- & ­Schi­füh­rer*in

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Wie werde ich Ber­g- & ­Schi­füh­rer*in?

Berg- und Schiführer*innen führen Einzelpersonen und Gruppen beim Bergsteigen, Klettern und auf Schitouren. Diese Touren planen sie nach Absprache mit ihren Kundinnen und Kunden. Berg- und Schiführer*innen wählen und kontrollieren das benötigte Material, wie Pickel, Seile und Steigeisen. Sie verantworten die sichere Durchführung der Tour und entscheiden, welche Risiken eingegangen werden und gruppieren die Teilnehmer*innen nach ihren Fähigkeiten. Berg- und Schiführer*innen haben Kontakt mit den zu führenden Menschen verschiedener Altersstufen und zu Mitarbeiter*innen von Berg- und Schischulen, Alpenvereinen, Sporthotels und Tourismusbetrieben.

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Arbeiten als Berg- & Schiführer*in

Arbeitsumfeld

WICHTIG: Wie bei vielen anderen Sport- und Freizeitberufen wird diese Tätigkeit oft nebenberuflich ausgeübt, weil sie nur selten im Umfang einer vollen Beschäftigung möglich ist. Überlegen Sie sich deshalb immer auch, mit welcher Haupterwerbstätigkeit bzw. welchen anderen Tätigkeiten Sie diesen Beruf gut kombinieren können.

Berg- und Schiführer*innen planen und führen Einzelpersonen und Gruppen bei Berg-, Schi- und Klettertouren. Sie begleiten Touristinnen und Touristen orts- und sachkundig (meist) im Alpenraum und gewährleisten die Sicherheit, schützen vor Berg- und Klettergefahren und Unfällen. Tagestouren führen meist auf einzelne Gipfel, manche Touren dauern mehrere Tage, Trekking- und Expeditionsreisen sogar einige Wochen. Berg- und Schiführer*innen leiten Hochtouren mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, führen über Gletscher und durch steile Eisflanken und Wände. Sie leiten ebenso Schihochtouren und Tiefschneefahrten an.

Berg- und Schiführer*innen halten Kurse über alpine Grundlagen, Tiefschneefahren, Klettern und Eisklettern. Sie verantworten die sichere Durchführung einer Tour, wägen dabei häufig zwischen Erlebnis und Risiko ab und entscheiden im Zweifelsfall zugunsten sicherer Varianten. Berg- und Schiführer*innen organisieren und leiten Expeditionsreisen und Trekkingtouren zu Gipfeln auf allen Teilen der Erde. Besitzen sie Erfahrungen und Ausbildungen im Snowboarding, Rafting oder Mountainbiking, integrieren sie diese Sportarten auch in ihren Touren.

Berg- und Schiführer*innen besprechen die Touren mit den Teilnehmer*innen vor und beziehen dabei ihre Wünsche, Erwartungen und Bedürfnisse ein. Da sie die volle Verantwortung für alle Teilnehmer*innen tragen, prüfen sie vor Beginn der Tour, ob sich die Teilnehmer*innen für die Tour überhaupt eignen und den erforderlichen Anforderungen entsprechen. Weiters stellen sie das nötige Material, wie Pickel, Seile, Hammer und Steigeisen zusammen und kontrollieren das der Teilnehmer*innen. Sie nehmen auch Material für die Erste-Hilfe, etwa Lawinenverschüttetensuchgeräte (LVS), warme Decken und Biwaksäcke mit und informieren die Teilnehmer*innen über grundsätzliche Gefahren, wie Gletscherspalten, Lawinen, Steinschlag und Wettersturz.

Berg- und Schiführer*innen sind häufig auch in der Bergrettung tätig.

Aufgaben

  • Tourist*innen auf Berg-, Kletter- und Schitouren führen und begleiten
  • Touren vorbesprechen, Wünsche, Bedürfnisse und Leistungsfähigkeit der Teilnehmer*innen in die Planung einbeziehen
  • das nötige Material zusammenstellen und kontrollieren, auf Gefahren und Risiken hinweisen
  • Hochtouren leiten, über Gletscher und durch steile Eisflanken und Wände führen, Tiefschneefahrten anleiten
  • Kurse über alpine Grundlagen, Tiefschneefahren, Klettern und Eisklettern leiten
  • Expeditionsreisen und Trekkingtouren organisieren
  • Trendsportarten wie Trekking, Canyoning und Rafting in Programme integrieren

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Berg- und Schiführer*innen tragen der jeweiligen Tour entsprechendes Schuhwerk und widerstandsfähige, atmungsaktive und feuchtigkeitsabweisende Bekleidung. Sie tragen häufig schwere Lasten, wie Schi-, Kletter- und Sicherheitsausrüstung. Bei Rettungsaktionen unterstützen sie beim Transport von Verletzten. Auch Tourenschier, Eispickel, Klettergurte und -haken, Steigeisen und Seile zählen zur Standardausrüstung. Sie lesen Wander- und Bergkarten, Tourenpläne und -beschreibungen und verfassen diese teilweise auch selbst. Für die Erledigung von Verwaltungsaufgaben arbeiten Berg- und Schiführer*innen auch an Computern in Büros.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Die Ausbildung erfolgt in zwei Semestern und wird von der Bundesanstalt für Leibeserziehung in Innsbruck in Zusammenarbeit mit dem Verband der Österreichischen Berg- und Schiführer und den Landesregierungen der einzelnen Bundesländer durchgeführt. Voraussetzungen für die Teilnahme an diesem Ausbildungslehrgang sind die Vollendung des 18. Lebensjahres im Jahr der Eignungsprüfung, ein amtsärztliches Gesundheitszeugnis, ein polizeiliches Führungszeugnis, ein Tourenbericht über die letzten drei Jahre und das Bestehen einer Eignungsprüfung. Geprüft wird Felsklettern, Eisgehen bis zum sechsten Schwierigkeitsgrad und das Schifahren. Der Ausbildungslehrgang wird durch eine zwei- bis viertägige schriftliche und mündliche kommissionelle Prüfung abgeschlossen.

Nach erfolgter Ausbildung und Prüfung muss je nach Landesgesetz bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft um die Autorisierung zum/zur staatlich geprüften Berg- und Schiführer*in angesucht werden.

Verband d. Österr. Berg- u Schiführer
Kals am Großglockner
9981 Kals am Großglockner, Ködnitz 12
Tel.: 04876/83 86
FAX: 04876/84 70

Verband d. Niederösterreichischen
Berg- u Schiführer u. Wiener Berg- u Schiführer
Auskunft: Mo-Fr 9-17 Uhr
1080 Wien, Lerchenfelder Str. 28
Tel.: 01/405 26 57-0
FAX: 01/402 49 26

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Tourismuswirtschaft
  • Alpintourismus
  • Berg- und Schiführen
  • Routenplanung
  • Alpine Ausrüstung
  • Geographie und Geländekunde
  • Wetterkunde
  • Ökologie und Umweltschutz
  • Fremdsprachen
  • Erste Hilfe

Weiterbildung und Spezialisierungen

Berg- und Schiführer*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Berg- und Schiführer*innen:

  • nachhaltige Tourismuswirtschaft
  • Alpintourismus
  • Mountaineering, Planung und Organisation
  • Gruppenbetreuung und -führung, Gruppendynamik