Bon­bon- un­d ­Kon­fekt­ma­cher*in

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Wie werde ich Bon­bon- un­d ­Kon­fekt­ma­cher*in?

Bonbon- und Konfektmacher*innen stellen Süßwaren wie Schokoladen, Bonbons, Konfekt, Marzipan oder Überzugsmassen her. In vielen Betrieben sind die Arbeitsvorgänge automatisiert, d. h., dass Bonbon- und Konfektmacher*innen im Rahmen ihrer Tätigkeit Maschinen und Anlagen steuern und überwachen. Sie verrichten ihre Arbeit mit Hilfe von Rührmaschinen, Walzmaschinen oder Formmaschinen. Meistens arbeiten sie nach vorgegebenen Rezepten, sie entwickeln aber auch neue Kreationen. Bonbon- und Konfektmacher*innen sind in Betrieben der Süßwarenindustrie oder in Konditoreien beschäftigt und arbeiten mit Berufskolleg*innen und Hilfskräften zusammen.

Arbeiten als Bonbon- und Konfektmacher*in

Arbeitsumfeld

Bonbon- und Konfektmacher*innen reinigen, sortieren, mahlen und rösten Kakaobohnen, Nüsse oder Mandeln. Zur Schokoladenherstellung wird das Kakaopulver aus Kakaobohnen gefiltert und zu einer Kakaogrundmasse weiterverarbeitet. Diese verfeinern sie mit verschieden Zutaten, wie z. B. Zucker, Kakaobutter und Aromastoffen und gießen sie in verschiedene Formen (z. B. Schokoladetafeln).
Bei der Konfektherstellung wiegen Bonbon- und Konfektmacher*innen die Zutaten mit einem automatischen Wiegesystem und mischen diese nach Rezept. Aus dem Teig formen sie Konfekt- und Zierstücke - entweder händisch oder maschinell. Die fertigen Konfektstücke werden mit verschiedenen Füllungen gefüllt, mit Glasuren übergossen und dekoriert.
Bei der Marzipanherstellung mischen und mahlen Bonbon- und Konfektmacher*innen die entsprechenden Zutaten wie Mandeln, Kartoffelsirup und Staubzucker in einer speziellen Maschine ("Melangeur") und verarbeiten sie zu einer Marzipanmasse. Aus der fertigen Masse formen sie händisch oder maschinell Marzipanstücke, -rollen oder -figuren.

Während der Produktion überprüfen Bonbon- und Konfektmacher*innen laufend, ob die Massen die richtige Farbe und Konsistenz haben und entnehmen Proben, damit sie in den Produktionsprozess eingreifen können, falls etwas nicht stimmt. Abschließend werden die Produkte verpackt, eingelagert bzw. für die Auslieferung bereitgestellt. Die Bonbon- und Konfektmacher*innen reinigen und warten von Zeit zu Zeit auch die Maschinen und Anlagen.

Damit einwandfreie Zutaten in der Produktion verwendet werden, beurteilen Bonbon- und Konfektmacher*innen die Qualität der Rohstoffe (z. B. Persipan, Nüsse und Trockenfrüchte, Nougat, Kakao oder Schokolade, Fett und Aromen).

Bonbon- und Konfektmacher*innen in der Süßwarenindustrie verrichten einen Großteil ihrer Arbeit im Rahmen von automatisierten Produktionsvorgängen, sie entwickeln und erproben aber auch neue Rezepturen und stellen gegebenenfalls verschiedenste - meist besonders hochwertige - Produkte händisch her.

Aufgaben

  • Maschinen und Anlagen einrichten, steuern und warten, Produktionsvorgänge überwachen
  • Roh- und Zusatzstoffe annehmen und bearbeiten
  • Kakaobohnen, Nüsse und Mandeln maschinell reinigen, sortieren, rösten und mahlen
  • Kakaobutter herstellen
  • Rohmassen in Walzwerken verreiben
  • Maschinen zur Herstellung von Schokoladenmassen, Überzugsmassen, Krokant-, Nougat- und Marzipanmassen bedienen und überwachen
  • Gieß- und Formautomaten bedienen und überwachen
  • Hohlkörper für die Konfektherstellung ausformen und füllen
  • Marzipanfiguren und -produkte herstellen
  • Zuckerwaren maschinell in Formen gießen oder spritzen
  • Konfekt dekorieren
  • Qualitätskontrollen durchführen
  • fertige Produkte verpacken
  • bei der Entwicklung und Erprobung von neuen Rezepturen mitwirken
  • Maschinen, Anlagen und Behälter reinigen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Bonbon- und Konfektmacher*innen bedienen Kochanlagen, Röst- und Filteranlagen, Brech-, Walz- und Mahlmaschinen und andere maschinelle Anlagen zur Süßwarenerzeugung. Sie verwenden Waagen, Rührgeräte, Spachteln, Spritz- und anderen Formen und arbeiten zu einem beträchtlichen Teil auch nur mit ihren Händen. Viele der eingesetzten Maschinen werden elektronisch oder digital gesteuert. In modernen Produktionsbetrieben arbeiten Bonbon- und Konfektmacher*innen auch mit Softwareprogrammen zur Maschinensteuerung (CAM).

Aus- & Weiterbildung

Weiterbildung und Spezialisierungen

Bonbon- und Konfektmacher*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Fachspezifische Weiterbildungen bietet insbesondere die Lebensmittelakademie des österreichischen Gewerbes an. Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten neben fachlichen Themen auch Kurse und Lehrgänge in weiteren Bereichen (z. B. Betriebsführung, Verkauf und Marketing) an.

Auch der Besuch von Fachtagungen, Branchenveranstaltungen (z. B. Messen, Exkursionen) und das Lesen von Fachmagazine ermöglicht Weiterbildung hinsichtlich neuer Entwicklungen in dem Bereich.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an berufsbildenden höheren Schulen, insbesondere an Höhere Lehranstalten für Lebensmittel- und Biotechnologie sowie Werkmeisterschulen für Berufstätige.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten (z. B. Food Design) ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.