Wert­pa­pier­händ­ler*in

FinanzenBeratung & Service

Wie werde ich Wertpapierhändler*in?

auch bekannt als Börsenhändler*in, Börsenmakler*in, Transaction Manager, Broker*in, Stockbroker*in, Stockbroker

Du bist schon im Kindergarten gern im Hosenanzug aufgetaucht? Während andere mit ihrem Taschengeld ins Bonbongeschäft gingen, hast du in Plüschbär-Aktien investiert? Du lässt dich von komplizierten Grafiken nicht einschüchtern und jonglierst liebend gern mit Zahlen? Dann ist der Job als Wertpapierhändler*in vielleicht genau der Richtige für dich! Als Wertpapierhändler*in kennst du die Börse so gut wie deine eigene Westentasche. Du weißt genau, wie sich der Finanzmarkt entwickelt, und sagst deinen Kunden, in welche Aktien, Optionen und Wertpapiere sie ihr Geld investieren sollten. Dafür darfst du dann einen Prozentsatz vom Gewinn behalten. Du führst Beratungsgespräche mit Kunden, in denen du ihnen hilfst, ein ertragreiches Portfolio an Wertpapieren zusammenzustellen, gibst Empfehlungen ab, und tätigst die Investitionen im Auftrag deiner Kunden. Allerdings triffst du als Broker keine eigenständigen Entscheidungen und darfst nicht auf eigene Faust investieren - darin liegt auch der Unterschied zwischen einem Wertpapierhändler*in und einem Trader.

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Arbeiten als Wert­pa­pier­händ­ler*in

Wichtige Fähigkeiten als Wert­pa­pier­händ­ler*in

Als Wertpapierhändler*in musst du etwas von Wirtschaft verstehen. Du musst nicht zwangsläufig ein Studium abgeschlossen haben, aber es muss dir klar sein, wie eine Volkswirtschaft funktioniert, und insbesondere musst du den Finanzmarkt kennen. Deine Mathematik- und Statistikkenntnisse müssen gut genug sein um komplexe Modellierungen und Berechnungen zu verstehen, die dir dabei helfen, die Marktentwicklung einzuschätzen. Du musst bereit sein, dich permanent weiterzubilden, denn der Markt verändert sich ständig und es ist dein Job, die Entwicklungen vorherzusehen und rasch darauf zu reagieren. Stressresistenz ist in deinem Beruf ein Muss. Dafür gibt es zwei Gründe, einerseits ist die Börse sehr schnelllebig und es kann viel davon abhängen, wann du welche Entscheidungen triffst. Du musst also im Arbeitsalltag immer auf Zack sein. Andererseits trägst du natürlich die Verantwortung für richtig viel Geld, das anderen Leuten gehört. Das kann schon für eine gewisse emotionale Belastung sorgen, der du gewachsen sein musst. Außerdem solltest du offen und kundenfreundlich sein, weil du ja vor allem eine Beraterfunktion hast. Deine Kunden müssen dir vertrauen, dementsprechend solltest du zugänglich sein und Kompetenz ausstrahlen. Da du meist auch international arbeitest, sollte dein Englisch zumindest verhandlungssicher sein.

Wie werde ich Wert­pa­pier­händ­ler*in?

Um Wertpapierhändler*in zu werden, gibt es keine vorgeschriebene Ausbildungslaufbahn. Viele, die in dem Bereich arbeiten, haben aber trotzdem ein Studium im Bereich Wirtschaft oder Finanzen abgeschlossen. Auch eine Lehre bei einer Bank und die richtigen Weiterbildungen können dir das nötige Wissen vermitteln. Sehr viele Banken und Finanzberatungen stellen auch Informatiker und Programmierer ein, da technisches Wissen immer gefragter wird, um an der Börse zu bestehen. Um an verschiedenen Börsen zugelassen zu werden, braucht man außerdem eine Ausbildung zum Börsenhändler, die von der jeweiligen Börse anerkannt wird.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Zunächst absolvierst du in einer Bank oder einem Investmentunternehmen die Ausbildung zum geprüften Börsenhändler, damit du an der Börse überhaupt zugelassen wirst. Ist das einmal erledigt, bieten die meisten Arbeitgeber innerbetriebliche Weiterbildungen in verschiedenen Bereichen an. Dabei kannst du beispielsweise neue Software kennenlernen, um den Handel effizienter zu gestalten, oder dir neue Trading-Strategien aneignen.

Zukunftsaussichten als Wert­pa­pier­händ­ler*in

Als Wertpapierhändler*in kannst du entweder in einer Finanzberatung arbeiten oder du kannst deine Kunden auch selbstständig beraten, wenn du schon ein paar Jahre Arbeitserfahrung gesammelt hast und den Schritt wagen möchtest. In jedem Fall sind die Gehaltschancen gut, weil du es ja auch mit großen Summen an Geld zu tun hast. Durch die strengere Bankenregulierung seit der Finanzkrise ist die Börse allerdings nicht mehr der Weg zur schnellen Million, auch wenn man das aus Filmen und Fernsehserien vielleicht so kennt. Auch der digitale Wandel trifft das Handeln mit Aktien, und es gibt mittlerweile weniger Stellen als vor 25 Jahren noch, weil viele der Arbeitsvorgänge heute bereits automatisiert ablaufen. Wenn es dich ins Ausland gehst, kannst du dir überlegen, in eine der großen Finance-Städte wie London, Frankfurt oder Dubai zu ziehen. Ein Vorteil an deinem Beruf ist jedenfalls, dass du dich den ganzen Tag lang mit Wertpapieren beschäftigst und dein Wissen natürlich auch privat nutzen kannst, um dein eigenes Vermögen zu managen.