His­to­ri­ker*in

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Wie werde ich His­to­ri­ker*in?

Historiker*innen arbeiten an Universitäten und wissenschaftlichen Instituten sowie in Museen, Bibliotheken und Archiven und befassen sich mit geschichtlichen Ereignissen und Zusammenhängen. Sie werten schriftliche und nichtschriftliche Quellen wie z. B. Texte, Handschriften, Urkunden, Bilddokumente, historische Fundstücke aus und erforschen Entwicklungsprozesse und Wechselverhältnisse aus Politik, Wirtschaft und anderen Bereichen. Sie analysieren und dokumentieren ihre Ergebnisse und erstellen Studien und Forschungsberichte, publizieren diese oder präsentieren sie auf Tagungen und Kongressen. Historiker*innen arbeiten mit Berufskolleginnen und -kollegen sowie mit Wissenschaftler*innen anderer Fachgebiete und wissenschaftlichen Assistentinnen/Assistenten zusammen.

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Arbeiten als Historiker*in

Arbeitsumfeld

Historiker*innen erforschen die Geschichte der Menschen anhand von Quellen, wie z. B. schriftliche Zeugnisse (Urkunden, Aufzeichnungen, Handschriften, Tagebücher etc.) oder anhand von Sachfunden (z. B. Grabbeigaben, Kleidungsstücke, Werkzeuge). Anhand des Quellenmaterials werden vergangene Geschehnisse analysiert und rekonstruiert. Historische Entwicklungen werden aufgezeigt und miteinander in Verbindung gebracht (z. B. Verbindungen zwischen den Bereichen Kultur-, Politik- und Wirtschaftsgeschichte).

Historiker*innen sind in der Regel auf bestimmte Fachbereiche (z. B. Kulturgeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Rechts- und Verfassungsgeschichte), Epochen (z. B. Mittelalter, Neuzeit, Zeitgeschichte) oder Regionen (z. B. Nordamerika, Asien, Südosteuropa) spezialisiert. Ihre wichtigsten Quellen sind Bibliotheken, Archive und Dokumentationsstellen. Historiker*innen machen Strukturen und Zusammenhänge erkennbar und zeigen Ursachen und Wirkungen von Ereignissen und historischen Entwicklungen auf, die oft bis in die Gegenwart reichen und diese mitbestimmen. Die Geschichtswissenschaften können somit zu einem differenzierten Gegenwartsverständnis beitragen. Historiker*innen erstellen Studien und Forschungsberichte, publizieren diese und präsentieren sie auf Tagungen und Kongressen.

Die Tätigkeitsfelder von Historiker*innen sind breit gefächert. Sie reichen von Lehr- und Forschungstätigkeiten an Universitäten und Archiven bis hin zu Tätigkeiten im Medienbereich (z. B. als Journalist*in) für facheinschlägige Zeitschriften, in Museen, Kulturinstituten oder auch Aufgaben im Bereich des Denkmalschutzes.

Aufgaben

Bereich universitäre Lehre und Forschung:

  • historische Forschungsarbeiten durchführen (z. B. Quellenanalyse: interpretieren, bewerten und archivieren von historischem Quellenmaterial)
  • Betreuungsaufgaben ausführen: Lehrveranstaltungen vor- und nachbereiten, wissenschaftliche Forschungsprojekte betreuen
  • allgemeine Verwaltungsaufgaben durchführen

Museen, Bibliotheken, Dokumentationsstellen:

  • historisch interessante Ausstellungsobjekte auswählen und beschaffen
  • historische Bestände (z. B. Textsammlungen, Handschriften, Urkunden, Inkunabeln) verwalten und archivieren
  • Neuanschaffungen planen und organisieren
  • Ausstellungen und Führungen organisieren
  • Kataloge, Berichte und Informationsmaterialien erstellen

Bereich Denkmalpflege:

  • historische Bauwerke und Denkmäler einschätzen und bewerten
  • den Erhaltungszustand und die Schutzwürdigkeit anhand von architektonischen und stilistischen Merkmalen feststellen
  • Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen planen, organisieren und überwachen
  • Sachverständigen- und Gutachtertätigkeiten durchführen, Richtlinien für den Gebäude- und Denkmalschutz erstellen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Historiker*innen ziehen für ihre Forschungsarbeit sowohl schriftliche Quellen als auch Sachfunde heran. Zur Dokumentation und Auswertung von Forschungsobjekten bzw. -projekten arbeiten sie am Computer unter Anwendung von verschiedenen Softwareprogrammen (Statistik-, Textverarbeitungs-, Präsentations- oder Analyse- und Dokumentationsprogramme und Datenbanken etc.). Sie verwenden weiters moderne Kommunikations- und Informationssysteme wie Internet, E-Mail, Web- und Telefonkonferenzen, bedienen Telefonanlagen, Scanner und verwenden bei der Präsentation ihrer Forschungsarbeit Präsentationssoftware und -technik.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Für den Beruf als Historiker*in ist in der Regel ein abgeschlossenes Universitätsstudium in Geschichte / Geschichtswissenschaften erforderlich.

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Allgemeine Geschichte, Spezielle Geschichte
  • Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
  • Kulturwissenschaften
  • Alte Sprachen, Latein
  • Datenbanken und Archive
  • Historische Hilfswissenschaften (Numismatik, Heraldik, Urkundenwesen)

Weiterbildung und Spezialisierungen

Historiker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Weiterbildungsbereiche für Historiker*innen sind beispielsweise:

  • historische Dantenbanken und Archive
  • neue Untersuchungs- und Datierungsmethoden, Einsatz von Mikroskopie, Röntgen und Ultraschall
  • wissenschaftliches Projektmanagement
  • Numismatik, Wappen- und Siegelkunde
  • wissenschaftliche Datenbanken und Archive
  • wissenschaftliches Projektmanagement
  • digitale Dokumentation, Digitalisierung von Quellen und Beständen
  • Informations- und Wissensmanagement
  • Kulturmanagement
  • Publizistik und Verlagswesen
  • Datensicherheit, Datenschutz
  • Umgang mit sozialen Medien

Neben Fachliteratur, Onlinemedien, Kongressen oder anderen Fachveranstaltungen bestehen Weiterbildungsmöglichkeiten für Historiker*innen beispielsweise über einschlägige Universitätslehrgänge. Außerdem besteht die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung in Form eines Zweitstudiums oder weiterführenden PhD-Studiums.

Aufstiegs- und Spezialisierungsmöglichkeiten ergeben sich für Historiker*innen in verschiedensten Bereiche. Sie können sich fachlich auf bestimmte Epochen oder Länder spezialisieren oder sie spezialisieren sich auf bestimmte Tätigkeiten wie Lehre, Journalismus, Feldforschung. Je nach Bereich können sie beispielsweise zu Forschungsleiter*innen, Museumskurator*innen und -direktor*innen, Universitätsprofessor*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams.