Hör­ge­rä­teakus­ti­ker*in

Für dich präsentiert von

Büro & HandelGesundheit, Medizin & PflegeBeratung & Service

Wie werde ich Hörgeräteakustiker*in?

auch bekannt als Ohrenarzt*ärztin, Hörgerätespezialist*in, Hörakustiker*in

Alle Sinne sind kostbar. Damit Menschen miteinander kommunizieren können, sind sie besonders auf das Hören angewiesen. Deshalb fällt es älteren Menschen mit eingeschränktem Hörsinn oft schwerer in Unterhaltungen teilzunehmen. Die Arbeit von Hörgeräteakustikern beginnt genau dann, wenn Erkrankungen des Gehörs auftreten oder das Ohr vor Lärm und anderen äußeren Einflüssen, wie beispielsweise Wasser, geschützt werden muss. In jedem Fall kommen deine Kunden zu dir, weil sie eine Beratung von dir benötigen. Entweder brauchen sie ein Hörgerät oder einen Schutz vor lauten Geräuschen. Je nach Bedarf misst du die Hörfähigkeit durch spezielle Tests. In diesen erfasst du die Gehörleistung und die wahrgenommenen Frequenzen. Auch die Unbehaglichkeitsschwellen spielen dabei eine Rolle. Ab welcher Tonfrequenz oder welcher Lautstärke reagiert ein Patient empfindlich? Anschließend passt die sogenannten Otoplastiken an das jeweilige Ohr an. Eine Otoplastik ist ein Formpassstück für Hörhilfen und Schutzvorrichtungen, durch die das Hörsystem mit dem Ohr verbunden wird. Zu dem Gerät führst du mit deinen Kunden ein individuelles Hörtraining durch und gibst ihm Informationen über die richtige Verwendung des Geräts im Alltag und die Wartung. In regelmäßigen Abständen kontrollierst du die Hörgeräte wieder und passt sie gegebenenfalls neuen Bedürfnissen an. Durch deine Arbeit hilfst du Menschen dabei ihr Leben zu verbessern, da sie wieder an Gesprächen teilnehmen und Musik oder Warnsignale hören können.

Videostories zu diesem Beruf11

Arbeiten als Hör­ge­rä­teakus­ti­ker*in

Wichtige Fähigkeiten als Hör­ge­rä­teakus­ti­ker*in

Neben dem reinen Interesse an Physik und Biologie, solltest du auch Fachkenntnisse zu den technischen Geräten und zur Herstellung von Hörgeräten und Gehörschützen mitbringen. Das erfordert viel handwerkliches Geschick und Fingerspitzengefühl. Außerdem bist du Experte der Akustik und der Audiometrie, die einen Teilbereich der Medizin darstellt und sich vor allem mit Funktionen und Erkrankungen des menschlichen Gehörs beschäftigt. Um diese zu erfassen machst du spezielle Hörtests mit deiner Kundschaft. Da du dafür bestimmte Geräte benötigst, musst du mit der entsprechenden Technik vertraut sein. Die Anfertigung von Hörhilfen und Gehörschutz erfordert außerdem umfangreiches Fachwissen über die Anatomie und Funktionsweise des Ohres. Nur so kann das Hörgerät für jeden einzelnen Kunden passend hergestellt werden. Auch die Abrechnung und die Buchführung fallen in deinen Aufgabenbereich, weshalb kaufmännische Kenntnisse von Vorteil sind. Die meisten deiner Kunden haben ein eingeschränktes Hörvermögen. Deshalb kann sich die Verständigung manchmal etwas schwieriger gestalten. Ein bisschen Geduld solltest du für diesen Beruf also auch mitbringen. Da du einen Großteil deiner Zeit mit der Kundschaft verbringst und diese auch den Betrieb am Laufen hält, solltest du kunden-­ und serviceorientiert handeln - schließlich möchtest du den Menschen nicht nur helfen, sondern auch, dass sie bei Problemen oder zur Wartung und Instandhaltung der Geräte wieder kommen.

Wie werde ich Hör­ge­rä­teakus­ti­ker*in?

Hörgeräteakustiker tragen viel Verantwortung in ihrem Beruf und sind angesehene Fachkräfte. Daher ist eine fundierte Ausbildung gesetzlich vorgeschrieben. Diese kannst du innerhalb von drei Jahren in einem Fachbetrieb absolvieren, in denen du von der Führung eines Beratungsgesprächs über die audiologischen Messungen bis hin zur Technik von Hörsystemen alles erlernst. Zwar gibt es keinen vorgegebenen Schulabschluss, die meisten Lehrlinge haben jedoch einen mittleren bis gehobenen Schulabschluss. In Österreich ist es zusätzlich möglich, die Ausbildung mit der Matura zu kombinieren.

Deutschland

  • 3-­jährige Ausbildung
  • Der Großteil der Auszubildenden besitzt einen mittleren Bildungsabschluss oder eine Hochschulreife.

Österreich

  • 3-­jährige Lehre
  • Keine gesetzlichen Voraussetzungen für die Lehre

Fortbildungen und Spezialisierungen

Dir hat der technische Anteil deiner Arbeit am meisten Spaß gemacht? Dann hast du die Möglichkeit dich zum Techniker weiterzubilden und kannst an der Produktentwicklung mitarbeiten. Wenn es dein Ziel ist, irgendwann ein eigenes Hörgeräte-Fachgeschäft zu führen, musst du ein anschließendes Studium oder die Meisterprüfung absolvieren.

Zukunftsaussichten als Hör­ge­rä­teakus­ti­ker*in

Beschäftigung finden Hörgeräteakustiker vor allem in Betrieben des entsprechenden Handwerks oder bei industriellen Herstellern von Hörgeräten. Teilweise stellen dich auch Fachgeschäfte für medizinisch­-technische Hilfsmittel oder Handelsketten der Foto­, Elektronik und Optik­-Branche ein. Generell sind die beruflichen Aussichten sehr gut. Hörgeräteakustiker werden vor allem nach Bedarf in den Betrieben ausgebildet und sind wertvolle Fachkräfte. Da die Hörakustik ein Spezialgebiet ist, das viel technisches und medizinisches Wissen verlangt, sind die Berufsaussichten sehr stabil. Auch der steigende Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung und die abnehmende Scheu vor Hörhilfen begünstigst die Zukunft des Jobs. Durch neuere Techniken werden die Hörgeräte immer kleiner und unauffälliger, was von der Bevölkerung als weniger störend empfunden wird. In Zukunft könnten sie sogar noch weitere Funktionen übernehmen, denn die Digitaltechnologie macht auch vor Hörhilfen nicht Halt.