Ka­me­ra­man­n*frau

Kultur, Sprachen & GesellschaftKunst & Kunsthandwerk

Wie werde ich Kameramann*frau?

auch bekannt als Filmer*in

Die Aufgaben von Kameraleuten unterscheiden sich je nach Format und Produktion. Eine Live-Übertragung aus dem Deutschen Bundestag bringt andere Herausforderungen als der Dreh vom 3-D Spektakel Avatar. Generell kann man zwischen vier Drehtypen unterscheiden: Live, Szene, Studio und Elektronische Berichterstattung. Szenische Aufnahmen umfassen vor allem Werbung, Filmproduktionen und Serien. Also alles, was nach einem vorgegebenen Skript umgesetzt wird. Trotzdem kannst du einige Details mitbestimmen. So müssen zum Beispiel der Kamerawinkel und die Beleuchtung festgelegt werden. Bei Studio- und Live-Aufnahmen gibt es weniger kreativen Spielraum. Häufig sind Kulisse und Perspektive schon vorgegeben. Während die ersten drei Formen die Möglichkeit für Proben bieten, muss bei der Elektronischen Berichterstattung alles intuitiv und spontan ablaufen. Diese Dreh-Teams werden meistens für Nachrichtenbeiträge oder Dokumentationen eingesetzt. Generell bist du als Kameramann ständig unterwegs und drehst an verschiedenen Orten. Du solltest dich also nicht davor scheuen ein turbulentes Leben zu führen. Denn während du an einem Tag Szenen in der Fußgängerzone aufnimmst, fliegst du am nächsten Tag vielleicht schon mit dem Helikopter über die Stadt und fängst das Leben aus der Vogelperspektive ein.

Videostories zu diesem Beruf17

Arbeiten als Ka­me­ra­man­n*frau

Wichtige Fähigkeiten als Ka­me­ra­man­n*frau

Deine wohl wichtigste Fähigkeit: Du kannst mit einer Kamera mehr, als sie nur an- und auszuschalten. Film- und Fernsehkameras sind hoch entwickelte technische Geräte, deren Umgang erlernt sein will. Auch die benötigten Computerprogramme für Schnitt und Bildbearbeitung musst du bedienen können. Wenn du sicher im Umgang mit allen technischen Raffinessen bist, ist das schon ein guter Anfang. Allerdings gehört wesentlich mehr dazu: Du musst kreativ sein und ein gutes Auge für das richtige Bild haben. Dabei darfst du allerdings nicht einfach im Alleingang voranpreschen. Häufig arbeitest du in einem Team aus mehreren Kameraleuten oder mit Redakteuren und Tontechnikern zusammen. Wenn du ein eher gemütlicher Typ bist, ist der Beruf ebenfalls nichts für dich - Stress und der richtige Umgang damit gehören dazu. Filmteams hetzen oft von einem Drehort zum nächsten oder zurück ins Studio. An Filmsets und für Werbeaufnahmen gibt es einen festgelegten Zeitplan. Die Medienbranche ist international, deshalb sind gute Englischkenntnisse Pflicht. Wenn du noch eine weitere Sprache sprichst, umso besser. Da Bilder, egal ob in der Malerei, Fotografie oder eben bewegt, immer auch Kunst bedeuten, solltest du Kreativität besitzen und auch ausleben. Probiere innovative Kulissen aus und betrachte eine Szene auch einmal aus einem anderen Blickwinkel. Dabei musst du natürlich trotzdem darauf achten, dass du sinnvolle Aufnahmen produzierst und nicht zu sehr vom Thema abweichst. Das richtige Gespür für Atmosphäre und Erfahrung werden dir dabei helfen das richtige Mittelmaß zu finden.

Wie werde ich Ka­me­ra­man­n*frau?

Es gibt keinen geregelten Weg in den Beruf von Kameraleuten. Theoretisch könntest du dir alles selbst beibringen. Um fundiertes Wissen zu haben, solltest du allerdings ein Studium, ein Volontariat oder eine schulische Ausbildung in Erwägung ziehen. Hier lernst du nicht nur wichtiges Knowhow, sondern du hast auch die Möglichkeit einen Fuß in die Tür der Branche zu bekommen. Denn um später eine Anstellung zu bekommen, brauchst du den ein oder anderen guten Kontakt in die Branche, Talent und ein bisschen Glück. Die Plätze sind allerdings begehrt. Häufig bestimmen Aufnahmeverfahren, wer in die Ausbildung starten darf. Doch selbst ein Abschluss ist kein Garant für eine erfolgreiche Karriere bei Film und Fernsehen. Schon während deiner Ausbildungszeit musst du viel praktische Erfahrung sammeln. Und das nicht nur in Projekten an der Universität, sondern auf dem richtigen Arbeitsmarkt.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Kameraleute sollten während ihrer Karriere immer wieder Lehrgänge besuchen, die ihr Wissen auffrischen. Das kann die Kameratechnik betreffen oder auch die kommunikativen Kompetenzen. Außerdem kannst du auf der Karriereleiter empor steigen, indem du zum Aufnahme- oder Produktionsleiter wirst. Wenn dich mehr als nur die Kameraführung reizt könnte auch der Regisseur ein interessanter Beruf für dich sein.

Spezialisierung auf bestimmte Formate

  • Sportübertragungen
  • Film- und Serienproduktion
  • Talkshows
  • Reportagen und Dokumentationen

Zukunftsaussichten als Ka­me­ra­man­n*frau

Kameraleute finden vor allem Anstellung in der Filmwirtschaft und bei Rundfunkanstalten. Die Arbeitsplätze sind allerdings begehrt und hart umkämpft. Viele arbeiten freischaffend, statt einer Festanstellung nachzugehen. Die Nachfrage nach einem Job ist allerdings wesentlich größer als das Angebot. In den nächsten Jahren wird sich die Situation voraussichtlich noch verschärfen, da das Interesse an der gesamten Medienbranche steigt. Sei dir also schon vorher bewusst, dass dein Traumberuf sich nicht immer so entwickelt, wie bei dem international erfolgreichen Kameramann Michael Ballhaus. Besonders in den heutigen Zeiten, in denen jeder spontan mit seinem Smartphone ein Video drehen und im Internet veröffentlichen kann, musst du deine Qualifikation als Kameramann beweisen. Du solltest dich regelmäßig über technische Neuerungen und filmische Trends informieren. Fachzeitschriften und Workshops können dir dabei helfen. Auch kleine Videos auf sozialen Plattformen, wie Facebook, können dir nützlich sein, um auf dich aufmerksam zu machen.