Kris­tall­schleif­tech­ni­ker*in

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Kunst & Kunsthandwerk

Wie werde ich Kris­tall­schleif­tech­ni­ker*in?

Kristallschleiftechniker*innen verarbeiten Kristallglas, Edelsteine und andere Werkstoffe wie Silber, Eisen, Stahl, Aluminium sowie Kunststoffe zu Haushalts- und Ziergegenständen aller Art, wie z. B. Spiegel, Gläser, Schüsseln, Glasfiguren und vieles mehr. Bei der Herstellung ihrer Produkte setzen Kristallschleiftechniker*innen handwerkliche Fertigkeiten in Kombination mit hochmodernen Produktions- und Fertigungsverfahren ein. Neben der manuellen Ausführung und Feinarbeit programmieren und bedienen sie auch halb- und vollautomatische Schleifanlagen.

Kristallschleiftechniker*innen arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften in Werkstätten von Gewerbebetrieben der Glasverarbeitung sowie in Werks- und Produktionshallen der glasverarbeitenden Industrie.

Arbeiten als Kristallschleiftechniker*in

Arbeitsumfeld

Kristallschleiftechniker*innen schleifen, schneiden, facettieren und polieren Werkstoffe wie Kristallglas, Edelsteine, Metalle und Kunststoffe und stellen daraus allerlei Arten von Glas- und Spiegelprodukten wie z. B. Einrichtungs- und Ziergegenstände (Luster, Lampenschirme, Weihnachtsschmuck und Christbaumkugeln, Vasen, Glasschalen und -schüsseln) und Schmuck wie z. B. Armbänder, Broschen, Halsketten, Ringe und dergleichen her. Weiters stellen sie auch Teile für andere Produkte, vor allem Uhrengehäuse aus Kristallglas her.

Das Bearbeiten der Werkstoffe erfolgt mit Hilfe von halb- und vollautomatischen (computergesteuerten) Maschinen und Werkstoffschleifanlagen. Kristallschleiftechniker*innen sind für die Einstellung, Programmierung und Bedienung der Geräte, Maschinen und Produktionsanlagen zuständig. Sie führen außerdem Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Maschinen und Anlagen durch (Reinigen, Austauschen von Verschleißteilen usw.), dabei beheben sie Fehler, Mängel und Störungen in den mechanischen, elektrischen und elektronischen Teilen der Produktionsanlagen.

Neben der Bedienung von Maschinen und Anlagen führen Kristallschleiftechniker*innen auch handwerkliche Tätigkeiten, vor allem im Rahmen von Feinarbeit und Endbearbeitung durch. Technisches Wissen sowie handwerklich-gestalterisches Geschick und genaues, präzises Arbeiten sind in diesem Beruf gleichermaßen gefragt. Im Rahmen von Qualitätskontrollen an den fertigen Produkten kontrollieren sie diverse Materialeigenschaften wie z. B. Reinheit, Klarheit, Lichtbrechung der Gläser, und ob diese den vorgegebenen Standards entsprechen.

Aufgaben

  • Arbeitsvorbereitung: Werkstoffe auswählen, beschaffen und prüfen
  • nach Werkzeichnungen und technischen Unterlagen Materialien zusammenstellen, messen, zuschneiden
  • Kristallglas, Edelsteine, Metalle und Kunststoffe bearbeiten: z. B. schneiden, sägen, rundieren, schleifen, glätten, polieren
  • Schleifarbeiten unter Berücksichtigung des vorgesehenen Designs planen
  • verschiedene Schleiftechniken wie z. B. Tafel-, Mugel-, Facettenschliff, freigestalteter Schliff anwenden
  • Maschinen und Produktionsanlagen bedienen, Arbeitsabläufe überwachen
  • Qualitätskontrollen und Maßnahmen zur Qualitätssicherung durchführen
  • Fehler, Mängel und Störungen an den Produktionsanlagen aufsuchen, eingrenzen und beseitigen
  • Werkzeuge, Maschinen und Anlagen warten, einfache Instandhaltungsarbeiten durchführen
  • technische Daten über den Arbeitsablauf und die Arbeitsergebnisse erfassen und dokumentieren
  • Protokolle, Betriebsbücher, technische Unterlagen usw. führen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Kristallschleiftechniker*innen verarbeiten Kristallglas, Edelsteine sowie Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin, Edelstahl oder Titan und dergleichen mehr. Sie hantieren mit Spezial- und Feinwerkzeugen sowie mit verschiedenen Maschinen und Geräten der Kristallschleiftechnik, vor allem mit Präzisionsschleifmaschinen. Weiters setzen sie diverse Hilfsmittel wie Wasser, Reinigungsmittel, Schleif- und Poliermittel ein. Sie verwenden technische Unterlagen, Werkzeichnungen und Skizzen und führen Betriebsbücher wie Lager-, Material- und Stücklisten.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

HINWEIS: Derzeit ist diesem Lehrberuf keine Berufsschule zugeordnet, weil aktuell keine Lehrlinge ausgebildet werden!

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Arbeitsvorbereitung
  • Kristallschleiftechnik
  • Bearbeitungs- und Fertigungstechniken
  • Oberflächenbehandlungstechniken
  • Glas- und Metallgestaltung
  • Werkstoff- und Materialienkunde
  • Maschinen-, Anlagen- und Gerätekunde
  • Methoden und Verfahren der Metall- und Kunststoffbearbeitung
  • CAD (Computer Aided Design)
  • CAM (Computer Aided Manufacturing)
  • Qualitätsmanagement
  • Dokumentation und Projektmanagement

Weiterbildung und Spezialisierungen

Kristallschleiftechniker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten Kurse und Lehrgänge in relevanten Bereichen an. Auch der Besuch einer Werkmeisterschule oder die Vorbereitung auf die Meister*innenprüfung sowie Weiterbildungsangebote in anderen Bereichen der Glas-, Edelstein- und Metallbearbeitung usw. sowie Weiterbildungsangebote in verwandten Berufen wie Glasbau oder Glasinstrumentenerzeugung kommen als Weiterbildung und Höherqualifizierung in Frage.

Größere Unternehmen für Kristallschleiftechnik führen zur beruflichen Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen außerdem regelmäßig interne Schulungen zu Produkten, Materialien und Verarbeitungsmethoden durch oder bieten Herstellerbetrieben die Möglichkeit Produktschulungen vor Ort durchzuführen.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten weiters Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (Höhere Technische Lehranstalten, HTLs) oder Werkmeisterschulen. Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.