La­ckie­rer*in

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Wie werde ich Lackierer*in?

auch bekannt als Lackiertechniker*in

Du malst gerne Gegenstände an? Du hast schon in frühen Kinderjahren deinen Freunden die Nägel lackiert und dabei immer großflächig daneben gemalt? Wenn dich das Ausmalen von Mandalas schon lange nicht mehr befriedigt und du als Jugendlicher heimlich Graffiti-Sprayer werden wolltest, dann ist der Beruf des Lackierers eventuell genau das richtige für dich. In einem mehrstufigen Prozess (Basislack, Klarlack, Finish) lackierst du nicht nur Autos, sondern auch Schiffe, Züge und andere Fahrzeuge. Zu Beginn begutachtet du (mögliche) Schäden und kalkuliert die Kosten für Ausbesserung, Lackierung und deine Arbeitszeit. Du solltest ein gutes Auge für Farben und kreative Ideen haben, denn bei manchen Aufträgen darfst du selbst über das Design entscheiden. Beim Lackieren kommt es auf Genauigkeit an und nicht zuletzt auch auf Geduld - wenn du diese Eigenschaften mitbringst und ein grundlegendes Verständnis und Interesse für Technik hast, stehen dir zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen.

Videostories zu diesem Beruf1

Arbeiten als La­ckie­rer*in

Wichtige Fähigkeiten als La­ckie­rer*in

Als Lackierer*in braucht du unterschiedliche Fähigkeiten. Einerseits solltest du ein grundlegendes technisches Verständnis haben und dich für verschiedene Fahrzeuge und deren Beschaffenheit interessieren. Gleichzeitig ist bei diesem Beruf auch Kreativität und ein gutes Auge für Farben gefragt, da es - je nach Arbeitsplatz und Arbeitsauftrag - vorkommen kann, dass du selbst das Design und die Farben des Fahrzeugs mitbestimmst.

Während des Lackier-Prozesses ist es wichtig sehr genau zu arbeiten, um die Fahrzeugteile möglichst präzise zu lackieren und nicht zu viel “daneben zu malen”. Außerdem solltest du geduldig warten können, bis der Lack getrocknet ist, bevor du die Schablonen abziehst, oder das Fahrzeug mit dem Überlack bearbeitest. Je nachdem ob du in einer kleinen Werkstatt, oder in einem großen Betrieb arbeitest, wirst du außerdem Kundenkontakt haben und den Ablauf des Arbeitsauftrages von Anfang bis Ende begleiten. Dafür ist es von Vorteil Abläufe realistisch planen und Kosten kalkulieren zu können. Grundlegende Rechenkenntnisse, oder die Fähigkeit einen Taschenrechner zu bedienen, schaden also nicht. Vieles davon lernst du auch in der Ausbildung oder später im Betrieb. Du musst also nicht von Anfang an alles perfekt beherrschen.

Wie werde ich La­ckie­rer*in?

Wenn du den Beruf des*r Lackierers*in erlernen möchtest, brauchst du (mindestens) einen Hauptschulabschluss, um die dreijährige duale Ausbildung zum*zur Lackierer*in zu machen. Diese Ausbildung ist sehr vielseitig: Im Betrieb lernst du zum Beispiel das Be- und Verarbeiten von Beschichtungsstoffen, wie man Untergründe prüft, bewertet und vorbereitet und natürlich das Lackieren von Fahrzeugen oder Fahrzeugteilen selbst. Dir wird außerdem beigebracht, wie du Demontage- und Montagearbeiten durchführst und Beschriftungen, Designs und Effektlackierungen entwickelst. In der Berufsschule, die du ergänzend dazu besucht, lernst du die verschiedenen Inhaltsstoffe von Grundierungen und Lacken kennen oder wie man Flächen, Volumen und das Mischungsverhältnis von Sprayfarben richtig berechnet.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Nach deiner Ausbildung kannst du dich zum Fahrzeuglackierermeister oder zur Fachkraft für innovative Fahrzeugaufbereitung weiterbilden, auf Farb- und Lackiertechnik spezialisieren oder deine Karriere durch ein Studium weiter vorantreiben.

Zukunftsaussichten als La­ckie­rer*in

Als ausgebildete*r Fahrzeuglackierer*in hast du einerseits die Möglichkeit, dich in Fachwerkstätten für Fahrzeuglackierung zu bewerben, oder aber in Unternehmen des Fahrzeugbaus, des Schiffs- oder Bootsbau zu arbeiten. Oder du eröffnest eben doch dein eigenes Nagel-Design-Studio ;). Solange es Autos, Züge und Schiffe gibt und Menschen gegen Bäume fahren, wirst du immer genug zu tun haben. Falls dich deine Tätigkeiten irgendwann langweilen, kannst du dir immer noch überlegen eine Weiterbildung zu machen. Dabei kannst du entweder in deiner eigenen Werkstatt Lackierermeister*in werden, als Fachkraft für innovative Fahrzeugaufbereitung neue Ideen und Möglichkeiten entwickeln, als Ausbilder selbst Lackierer*innen ausbilden, oder dich in eine ganz andere Richtung weiterentwickeln, wie beispielsweise zum Industriemeister oder staatlich geprüften Techniker. Viele Unternehmen bieten eigene, interne Weiterbildungen für Fahrzeuglackierer*in an. Oder aber du entscheidest dich nach einigen Jahren Berufserfahrung eine universitäre Laufbahn einzuschlagen und studierst Lackingenieurwesen, Chemieingenieurwesen oder Verfahrenstechnik.