Lob­by­is­t*in

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Wie werde ich Lob­by­is­t*in?

Lobbyist*innen arbeiten für Interessenvertretungen, Bürgerinitiativen, politische Parteien und Organisationen, Berufsverbände, Gewerkschaften, Stiftungen, Vereine und große Unternehmen. Sie vertreten die Interessen, Ziele und Vorstellungen ihrer Organisation bzw. ihrer Auftraggeber*innen und betreiben für diese Öffentlichkeitsarbeit. Um die Anliegen ihrer Auftraggeber*innen den verantwortlichen Entscheidungsträger*innen, aber auch der breiten Bevölkerung bekannt zu machen und durchzusetzen, führen sie Aktivitäten, wie z. B. Werbekampagnen, Pressekonferenzen, Fernsehinterviews durch und führen eine Vielzahl an Gesprächen mit entscheidungsrelevanten Personen. Damit versuchen sie gezielt Einfluss auf die öffentliche Meinung, auf politische Entscheidungsprozesse und gesellschaftliche Trends zu nehmen. Lobbyist*innen arbeiten eigenständig sowie im Team mit verschiedenen Expert*innen z. B. aus der Politik, der Verwaltung, dem Marketing oder von Medien.

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Arbeiten als Lobbyist*in

Arbeitsumfeld

Lobbyist*innen arbeiten als Angestellte oder als Selbstständige im Auftrag von Interessenvertretungen, Bürgerinitiativen, politischen Parteien, Berufsverbänden, Vereinen, Unternehmen usw. Sie vertreten deren Interessen, Ziele und Anliegen und versuchen diese in der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und politische Entscheidungsprozesse im Sinne der Organisation, die sie vertreten, zu beeinflussen. Für Verhandlungen, Meetings und Diskussionen recherchieren sie Sachverhalte und Positionen, fassen sie zusammen und bereiten Argumente vor.

Ein wichtiges Aufgabenfeld von Lobbyist*innen ist die Planung, Organisation und Durchführung von - meist politischer - PR- und Öffentlichkeitsarbeit. Im Rahmen von Wahlkämpfen und Wahlen sind sie vor allem mit der strategischen Planung und Organisation von Wahlkampagnen befasst.
Durch zahlreiche Gespräche knüpfen und halten sie Kontakte zu Führungskräften und Entscheidungsträger*innen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie zu Verleger*innen, Redakteur*innen, Journalist*innen und anderen Personen aus Presse, Fernsehen und Radio. Sie versorgen diese mit Informationen, geben Interviews und organisieren Pressekonferenzen. Sie steuern die Medienkommunikation, verfassen Pressemitteilungen und organisieren politische Veranstaltungen, Aktionen und Werbekampagnen, mitunter auch Demonstrationen. Mit diesen Aktivitäten versuchen sie im Sinne ihrer Kund*innen/Auftraggeber*innen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung, auf gesellschaftliche Prozesse und politische Entscheidungen zu nehmen.

Lobbyist*innen steuern und koordinieren Teams bestehend aus verschiedenen Fachkräften aus Werbung, Marketing und PR. Sie müssen komplexe Zusammenhänge argumentativ strukturieren können, um ihren Ansprechpartner*innen oder der Öffentlichkeit klare Botschaften und Aussagen zu vermitteln. Politische Aktionen und Kampagnen werden, z. B. in Wahlkämpfen, oft mehrmals geändert und angepasst um den gesellschaftlichen/politischen Entwicklungen Rechnung zu tragen.

Aufgaben

  • Besprechungen und Meetings mit Auftraggeber*innen und Projektmitarbeiter*innen durchführen
  • Interessenlage und Zielvorgaben besprechen, Ausgangssituation analysieren und bewerten
  • Zielgruppen, Interessengruppen, Geschäftspartner*innen sowie auch Kontrahent*innen der Auftraggeber*innen analysieren
  • Sachverhalte und Positionen recherchieren und zusammenfassen
  • Argumente und Positionen für Diskussionen, Meetings und Verhandlungen ausarbeiten
  • Konzepte und Strategien zur Interessendurchsetzung erarbeiten
  • Strategien zur Einflussnahme auf die öffentliche Meinung, auf gesellschaftliche Trends und politische Entscheidungen ausarbeiten
  • politische Aktionen, Diskussionsveranstaltungen, Demonstrationen und dergleichen organisieren
  • Wahlkampagnen planen, organisieren und durchführen
  • dabei Mitarbeiter*innen einteilen und koordinieren
  • PR-Maßnahmen planen, organisieren und koordinieren
  • dabei mit Fachleuten aus Werbung, Marketing und PR zusammenarbeiten
  • Pressetexte und Pressemitteilungen verfassen, Broschüren und Mappen erstellen
  • Interviews, Pressekonferenzen und Präsentationen abhalten
  • Kontakte zu politischen Parteien sowie zur Presse, zu Rundfunk und Fernsehen aufbauen und pflegen
  • Erfolgskontrollen und Wirksamkeitsanalysen durchführen
  • Kosten und Termine kalkulieren

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Lobbyist*innen arbeiten mit Computer, Laptops, Telefonen, Mobiltelefonen, Memopads, Diktiergeräten, Aufnahmegeräten und dergleichen. Sie lesen und verwenden wirtschaftliche Kennzahlen, Konjunkturanalysen, Marktdaten, Statistiken, Tabellen und Grafiken, Gesetzestexte, Verordnungen und andere juristische Unterlagen sowie (politische) Markt- und Meinungsumfragen. Bei Besprechungen und Präsentationen verwenden sie Präsentationssoftware (z. B. PowerPoint), Flipcharts und Beamer. Sie führen Terminkalender, Projektablaufpläne und Projektdokumentationen.

Das wichtigste Arbeitsmittel von Lobbyist*innen ist aber ihr professionelles und kompetentes Auftreten im persönlichen Kontakt mit Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Kultur und Medien.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Für den Beruf Lobbyist*in gibt es keine geregelte Ausbildung. Ein abgeschlossenes Universitäts- oder Fachhochschulstudium z. B. in Politikwissenschaften, Rechtswissenschaften, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften (z. B. Volkswirtschaft, Werbung, PR oder Marketing) ist vorteilhaft.

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Politikwissenschaft
  • Wirtschaftswissenschaft
  • Medien- und Meinungsforschung
  • Öffentlichkeitsarbeit, Public Relations
  • Konzeption (Werbung, Marketing, PR)
  • PR- und Pressearbeit
  • Informations- und Kommunikationsmanagement
  • Netzwerkaufbau, Kontaktmanagement
  • Rhetorik und Argumentationstechniken
  • Präsentation
  • Projektmanagement
  • Erfolgskontrolle, Dokumentation

Weiterbildung und Spezialisierungen

Lobbyist*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt.
Weiterbildungsbereiche für Lobbyist*innen sind beispielsweise:

  • Public Relations, Medien- und Pressearbeit
  • Rhetorik, Kommunikation und Gesprächsführung
  • Verhandlungstechnik
  • Werbung, Marketing
  • Teamleitung, Projektmanagement
  • Wissensmanagement
  • Datensicherheit, Datenschutz
  • Nutzung von Social Media, Medienkompetenz
  • Konfliktmanagement

Neben Fachliteratur, Onlinemedien, Kongressen oder anderen Fachveranstaltungen bestehen Weiterbildungsmöglichkeiten für Lobbyisten/Lobbyistinnen beispielsweise über einschlägige Universitätslehrgänge. Außerdem besteht die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung in Form eines Zweitstudiums oder weiterführenden PhD-Studiums.