Me­dia­tor*in

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Soziales & ReligionBeratung & Service

Wie werde ich Me­dia­tor*in?

auch bekannt als Schlichter*in, Vermittler*in

Mediator*innen beraten und vermitteln in Streitfällen zwischen den Streitparteien. Ziel der Mediation ist eine Konfliktlösung zum Vorteil aller Betroffenen. Meist sind Mediator*innen auf bestimmte Bereiche spezialisiert, z. B. auf Familienmediation (Scheidungen, Erbrechtsangelegenheiten) oder Wirtschaftsmediation (z. B. arbeitsrechtliche Streitfälle zwischen Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen). Mediator*innen arbeiten als Selbstständige in eigener Praxis oder sind in sozialen Beratungszentren, Kriseninterventionszentren oder bei Rechtsanwaltskanzleien beschäftigt.

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Arbeiten als Mediator*in

Arbeitsumfeld

Mediator*innen sind Vermittler*innen, die mit unterschiedlichen Methoden die Kommunikation zwischen Konfliktparteien fördern. Das Ziel ist dabei, den beteiligten Personen in Gesprächen Hilfestellungen zu geben, damit sie eine selbst verantwortete Lösung des Konflikts finden können. Die Mediator*innen selbst bleiben in den Gesprächen unparteiisch, d. h. sie nehmen keine Stellung für die eine oder andere Partei ein, sondern vermitteln neutral zwischen den an der Mediation beteiligten Personen.

Mediator*innen sind meist auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert. Im Bereich der Familienmediation schlichten sie Streitfälle bei Scheidungen oder Streitfälle bezüglich Vormundschaftsfragen für Kinder. Im Bereich der Wirtschaftsmediation vermitteln sie bei Konflikten zwischen Unternehmen, z. B. bei Zahlungs- und Lieferversäumnissen, bei Konflikten zwischen Mitarbeiter*innen eines Betriebes oder bei Streitfällen zwischen Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen. Ein weiterer Aufgabenbereich ist die interkulturelle Mediation, wobei es sich um Konflikte und Streitfälle handelt, die auf dem Hintergrund von kulturellen Unterschieden der Streitparteien entstehen. Weiters vermitteln sie bei Ehe-, Familien- und Beziehungskrisen, bei Mietrechtskonflikten (zwischen Mieter*innen/Vermieter*innen), Nachbarschaftskonflikten, Erbschaftsstreitereien, Konflikten am Ausbildungsplatz oder in Schulen usw.

Mediator*innen haben in der Regel einen psychosozialen oder juristischen Grundberuf erlernt (siehe z. B. Sozialarbeiter*in, Pädagoge / Pädagogin Psychologe / Psychologin oder Jurist*in) und sich dann im Bereich der Mediation weitergebildet. Aber ebenso können Personen aus anderen Bereichen wie z. B. Führungskräfte, Verkäufer*innen oder Teamleiter*innen während einer Mediationsausbildung Konfliktlösungskompetenz erwerben.

Aufgaben

  • Beratungs- und Vermittlungsgespräche führen
  • Interessen der Konfliktparteien ermitteln
  • Gesprächstermine vorbereiten und koordinieren
  • Kontakte zwischen den Konfliktparteien herstellen
  • Mediationskonzepte erarbeiten
  • Kommunikationsstrukturen analysieren und verbessern
  • Lösungen und Auswege aus den Konflikten erarbeiten und vorschlagen
  • Ergebnisse bewerten und mit den beteiligten Personen besprechen
  • rechtsverbindliche Vereinbarungen und Verträge für die Konfliktparteien entwerfen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Mediator*innen arbeiten mit Computern, Laptops, Tablets, Internet und verschiedenen Software-Programmen. Sie bedienen Faxgeräte, Kopierer, Drucker und Scanner sowie Telefone und Mobiltelefone. Sie führen Kund*innenkarteien, Datenbanken, Dokumente, Ordner, Mappen, Listen, Protokolle, Gesprächsaufzeichnungen und Terminkalender.

Mediator*innen arbeiten mit Gesetzestexten, Gesprächs- und Gerichtsprotokollen. Ihr wichtigstes Arbeitsmittel ist aber die eigene Person. Vertrauenswürdiges, kompetentes und sicheres Auftreten sind wesentliche Voraussetzungen in diesem Beruf.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Die Mediationsausbildung ist in Österreich bundesgesetzlich geregelt, nähere Informationen siehe Bundesgesetzblatt "Zivilrechts-Mediations-Ausbildungsverordnung".

Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter von Mediationsausbildungen. Die Voraussetzungen für die Teilnahme an den Ausbildungslehrgängen sind jeweils abhängig von den Zugangsbestimmungen der Anbieter. In der Regel liegt ein juristischer, psychologischer oder sozialpädagogischer Grundberuf vor.

Eine gute Übersicht über Ausbildungsinhalte, -ziele und -voraussetzungen bietet die österreichweite Plattform www.mediation.info.

Info: Zu den Anbieter*innen gehören u. a. das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (bfi).

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Pädagogik, Psychologie
  • Soziologie
  • Mediation und Konfliktmanagement
  • Krisenintervention
  • Lebens- und Sozialberatung
  • Jugend- und Erwachsenenberatung
  • Kommunikationspsychologie
  • Rhetorik und Verhandlungstechniken
  • Kundenberatung und -betreuung

Weiterbildung und Spezialisierungen

Mediator*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Mediator*innen:

  • Gesprächsführung und Kommunikation
  • Mediation in der Wirtschaft / Wirtschaftsmediation
  • Konfliktmanagement
  • Kund*innenberatung, Projektmanagement