Mi­kro­bio­lo­ge*in

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Wie werde ich Mikrobiologe*in?

Du interessierst dich dafür, wie der Mensch und die Natur funktionieren? Im Biologie- und Chemieunterricht findest du vor allem die praktischen Stunden im Labor spannend? Beim Gedanken, dass eigentlich permanent Mikroorganismen auf uns Menschen herumkrabbeln, wirst du eher neugierig als angeekelt? Dir einen Hund zu halten, wäre dir etwas zu viel Arbeit, aber ein paar Bakterien gehen gerade noch? Dann ist Mikrobiologe*in eine gute Berufswahl für dich. Als Mikrobiologe*in ist das Labor dein Königreich. Dort kümmerst du dich um Bakterienstämme und Kulturen, planst Versuche, führst diese aus und protokollierst sie entsprechend. Du entwickelst zum Beispiel Arzneimittel oder verbesserst bestehende Produkte, oder du erforscht die Funktionsweise eines bestimmten Mikroorganismus und nimmst gentechnische Veränderungen vor. Während all dieser Arbeit hältst du dich natürlich an sämtliche Sicherheits- und Umweltschutzrichtlinien im Labor.

Arbeiten als Mi­kro­bio­lo­ge*in

Wichtige Fähigkeiten als Mi­kro­bio­lo­ge*in

Zunächst einmal musst du selbstverständlich das relevante Fachwissen mitbringen. Du solltest dich in Mikrobiologie, Molekularbiologie, Genetik und Biochemie auskennen und je nach Spezialisierung die relevanten wissenschaftlichen Kenntnisse besitzen. Dann musst du als Mikrobiologe*in auch sehr genau arbeiten können. Deine Versuche musst du manchmal zeitlich sehr genau planen, auch musst du immer darauf achten, komplett steril zu arbeiten. Sobald eine Versuchsreihe nämlich verunreinigt wird, kann es sein, dass du komplett von vorn anfangen musst. Außerdem arbeitest du mit sehr kleinen Mengen an Chemikalien und musst dieser sehr genau ausmessen können. Gerade im Bereich der Biologie wird die Technik immer wichtiger und du solltest nicht nur die Geräte im Labor in- und auswendig kennen, sondern auch die Software, die ihr im Betrieb nutzt, bedienen können. Außerdem brauchst du, um am neuesten Stand zu bleiben, verhandlungssicheres Englisch, denn alle wissenschaftliche Literatur, die du lesen musst, ist auf Englisch. In der Wissenschaft arbeitest du mit verschiedensten Kollegen*innen zusammen: Assistenten*innen, Azubis, Forscher*innen, Professoren*innen. Daher musst du auch teamfähig sein und mit sehr unterschiedlichen Menschen zurechtkommen. Schlussendlich brauchst du eine gewisse Fähigkeit zum Multitasking, denn oft laufen mehrere Versuchsreihen nebenher, und dann musst du dich gleichzeitig darum kümmern.

Wie werde ich Mi­kro­bio­lo­ge*in?

Um Mikrobiologe*in zu werden, benötigst du ein abgeschlossenes Studium. Um in der Berufswelt Fuß zu fassen, reicht ein Master, viele Unternehmen bevorzugen allerdings Bewerber*innen mit einem Doktortitel und zahlen dann auch dementsprechend mehr Gehalt. Du kannst ganz allgemein Biologie studieren und dich dann auf Mikrobiologie spezialisieren, kannst aber auch von Anfang an spezifischere Studiengänge wie molekulare Mikrobiologie wählen. Speziellere und angewandte Studiengänge findest du eher an Fachhochschulen als an Universitäten. Auch mit einem Abschluss in Chemie oder Biochemie kannst du im mikrobiologischen Bereich arbeiten.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Als Mikrobiologe musst du dich im Prinzip ständig weiterbilden, weil die Forschung so schnell voranschreitet. Selbst, wenn du in der Privatwirtschaft arbeitest, musst du mit den wichtigsten Neuerungen mitgehen und wissen, was der aktuelle Wissensstand ist. Dafür gibt es wissenschaftliche Seminare, Tagungen und Konferenzen, die du im Rahmen deiner Arbeit regelmäßig besuchen solltest. Wenn du eines Tages genug vom Labor hast, kannst du außerdem in den Bereich der Wissenschaftskommunikation wechseln, wo du in der passenden Fortbildung lernst, wie man komplexe naturwissenschaftliche Sachverhalte Normalsterblichen erklärt und auch ihr Interesse weckt.

Zukunftsaussichten als Mi­kro­bio­lo­ge*in

Als Mikrobiologe*in sind deine Möglichkeiten im Beruf recht breit gefächert. Einerseits kannst du zum Beispiel in pharmazeutischen Unternehmen arbeiten. Du kannst aber auch in der Medizin tätig sein, zum Beispiel in einem Krankenhaus oder einem diagnostischen Labor. Auch in der Grundlagenforschung an Universitäten und Forschungsinstituten werden deine Kenntnisse und Fähigkeiten benötigt. Wenn du in der Forschung arbeitest, ist der Karrierepfad recht klar: du absolvierst dein Doktorat, hast dann ein oder zwei Post-Doc-Stellen, wirst Assistenzprofessor*in und irgendwann, wenn du es ganz nach oben geschafft hast, Universitätsprofessor*in. In der Privatwirtschaft ist der Karrierepfad nicht ganz so gerade, du hast aber auch hier gute Aufstiegschancen. So kannst du Schritt für Schritt mehr Verantwortung in den Bereichen Labororganisation, Prozessoptimierung und Personalmanagement übernehmen. Das bedeutet dann allerdings auch weniger Zeit im Labor und mehr Zeit am Schreibtisch.