Mu­sik­wis­sen­schaft­ler*in

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Wie werde ich Mu­sik­wis­sen­schaft­ler*in?

Musikwissenschaftler*innen sind Absolvent*innen des Studiums Musikwissenschaften. Sie sind an Universitäten, wissenschaftlichen Instituten und kulturellen Einrichtungen, Archiven und Museen beschäftigt. Sie arbeiten an wissenschaftlichen Projekten, z. B. zur Musikgeschichte oder sind im kulturellen Bereich tätig, z. B. als Programmleiter*in von Konzerthäusern. Weiters sind sie in Musikverlagen als Lektor*innen beschäftigt. Je nach Tätigkeitsfeld arbeiten sie mit Fachkräften und Expert*innen aus anderen Bereichen, z. B. aus Theaterwissenschaft, Filmwissenschaft, Kulturmanagement und Veranstaltungstechnik zusammen.

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Arbeiten als Musikwissenschaftler*in

Arbeitsumfeld

Musikwissenschaftler*innen befassen sich mit Musikgeschichte, Akustik, Tonphysiologie (physikalische Beschaffenheit) und mit der Tonpsychologie, bei der die Zusammensetzung und psychologische Wirkungsweise der verschiedenen Tonqualitäten untersucht und erklärt wird. Zu den wissenschaftlichen Aufgaben gehört das Sammeln musikalischer Quellen, ihre Beschreibung, Archivierung und Stilkritik. Der wichtigste Tätigkeitsbereich von Musikwissenschaftler*innen ist die kritische Auseinandersetzung mit musikalischen Kunstwerken in ihren verschiedenen Erscheinungsformen und in Verbindung mit anderen Kunstwerken (vergleichende Musikwissenschaft). Musikwissenschaftler*innen sind weiters in der Musikarchivierung, Programmleitung oder bei der musikalischen Aufnahmeleitung tätig.

In Museen und Archiven sammeln Musikwissenschaftler*innen alte/antike Musikinstrumente und pflegen, warten und restaurieren diese. Sie archivieren Notenblätter und Notenbücher (im Original), Handschriftensammlungen und geben Werkverzeichnisse heraus. Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit unternehmen Musikwissenschaftler*innen auch Forschungsreisen zu außereuropäischen Völkern, um deren Musikgut aufzunehmen und im Hinblick auf ihren kulturellen Kontext zu interpretieren.

Als musikalische Aufnahmeleiter*innen oder Produktionsleiter*innen in der Tonband- und Schallplattenindustrie sind Musikwissenschaftler*innen an der Planung, Leitung und Durchführung von Aufnahmen beteiligt. Sie sind außerdem als Lektor*innen in Musikverlagen (siehe Verlagslektor*in, in Musikantiquariaten und Musikalienhandlungen sowie als Sachverständige und Berater*innen tätig.

Aufgaben

  • Tätigkeiten im Bereich der Lehre und Forschung an Universitäten: Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Seminare) vorbereiten und abhalten; Themen und Texte auswählen, Lehrunterlagen und Literaturlisten zusammenstellen, Vorlesungsskripten verfassen
  • Studierende betreuen, Sprechstunden abhalten, Diplomarbeiten und Dissertationen betreuen
  • Vorträge zu aktuellen Themenstellungen vorbereiten, an nationalen und internationalen Tagungen, Kongressen und Symposien teilnehmen
  • musikwissenschaftliche Bücher, Artikel und Buchbeiträge verfassen und publizieren, Sammelreihen herausgeben
  • musikwissenschaftliche Forschungsprojekte planen, organisieren und durchführen, Forschungsberichte schreiben
  • Kontakte zu Fachkolleg*innen im nationalen und internationalen Forschungsbereich aufbauen und pflegen, Forschungsaufenthalte und Gastsemester an anderen in- und ausländischen Universitäten durchführen
  • Lehrtätigkeiten an allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) und berufsbildenden höheren Schulen oder im Bereich der Erwachsenenbildung (z. B. Volkshochschulen) ausüben
  • Tätigkeiten bei Zeitungsredaktionen: z. B. Artikel, Kolumnen, Kritiken zu musikwissenschaftlichen Themen, Aufführungen, Konzerten verfassen
  • musikwissenschaftliche Bibliotheken, Archive und Museen betreuen und leiten: Bestände verwalten, archivieren und katalogisieren, neu erschienene Werke auswählen und anschaffen
  • Sammlungen, Notenblätter und Notenbücher (z. B. Handschriftensammlungen im Original) betreuen, Werkverzeichnisse herausgeben
  • gegebenenfalls bei der Restauration von altem/antikem Notenmaterial mitwirken

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Musikwissenschaftler*innen arbeiten mit Fachbüchern, Lexika, Handbüchern, wissenschaftlichen Unterlagen und Notizen, Fachjournalen, Notenbüchern, Notenblättern und Werkverzeichnissen. Sie hantieren mit Instrumenten wie Klavier, Orgel, Geige, Chello, Trompete usw. und pflegen, warten und restaurieren antike Instrumente. Musikwissenschaftler*innen arbeiten mit Computer, Laptops, Datenbanken, Karteien und führen Dokumente und Protokolle.

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Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Für den Beruf Musikwissenschaftler*in ist in der Regel ein abgeschlossenes Universitätsstudium in Musikwissenschaften, Musik- und Tanzwissenschaft oder Musikologie erforderlich.

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Musikgeschichte, Musiktheorie
  • Musik- und Tanzwissenschaft
  • Musikologie, Kompositionstheorie
  • Geschichte, Kulturgeschichte
  • Datenbanken, Bibliotheken und Archive
  • Musik und Recht
  • Fremdsprachen
  • wissenschaftliches Projektmanagement

Weiterbildung und Spezialisierungen

Musikwissenschaftler*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungsbereiche für Musikwissenschaftler*innen sind beispielsweise:

  • Moderne Musik
  • Neue Musik, Elektronische Musik
  • Musik und Recht
  • Musikmanagement
  • Medienwissenschaften
  • Kulturjournalismus
  • Redaktions- und Verlagswesen
  • wissenschaftliches Projektmanagement
  • wissenschaftliche Datenbanken und Archive
  • digitale Dokumentation, Digitalisierung von Quellen und Beständen
  • Informations- und Wissensmanagement
  • Kulturmanagement
  • Publizistik und Verlagswesen
  • Datensicherheit, Datenschutz
  • Umgang mit sozialen Medien

Neben Fachliteratur, Onlinemedien, Kongressen oder anderen Fachveranstaltungen bestehen Weiterbildungsmöglichkeiten für Musikwissenschaftler*innen beispielsweise über einschlägige Lehrgänge und Universitätslehrgänge an Kunst- und Musikhochschulen oder Konservatorien. Außerdem besteht die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung in Form eines Zweitstudiums oder weiterführenden PhD-Studiums.

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