Pfle­ge­fach­man­n*frau

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Gesundheit, Medizin & Pflege

Wie werde ich Pflegefachmann*frau?

auch bekannt als Gesundheits- und Krankenpfleger*in, Krankenpfleger*in, Schwester*Pfleger, Gesundheitspfleger*in, Pflegefachkraft

Dir geht es wie Sheldon Cooper von The Big Bang Theory und du siehst an jeder Ecke Bakterien, die auf dich lauern? Der Kontakt mit Menschen ist dir generell eher unangenehm und außerdem hast du panische Angst vor Nadeln und Blut? Dann ist der Beruf von Pflegefachmännern*frauen nicht für dich geeignet. Denn in diesem Job hilfst du kranken und pflegebedürftigen Menschen, sich zu rehabilitieren und übernimmst die Gesundheitsversorgung. Du assistierst Ärzten und führst ihre Anweisungen durch. Das bedeutet, du legst Infusionen, nimmst Blut ab, versorgst Wunden und kümmerst dich um gesundheitliche Checks, wie das Blutdruckmessen und die Kontrolle des Körpergewichts. Anschließend informierst du die Ärzte über Auffälligkeiten. Außerdem unterstützt du die Patienten in Sachen Ernährung und Körperpflege. Besonders im ambulanten Pflegedienst hilfst du ihnen beim Waschen und bei der Nahrungsaufnahme. Dabei achtest du darauf, die Versorgung individuell an die Bedürfnisse der Patienten anzupassen. Du musst zum Beispiel Allergien und emotionale Hintergründe berücksichtigen. Denn für viele Menschen bist du auch eine Art Seelsorger. Unregelmäßige Arbeitszeiten sollten dich nicht abschrecken, denn du arbeitest vor allem in Schichten. Das bedeutet, je nach Wochenplan bist du morgens, tagsüber oder nachts eingeteilt. Auch an Feiertagen und Wochenenden wirst du deinen Tag nicht immer zuhause verbringen. Denn ein Krankenhaus kann nicht einfach für ein paar Tage schließen, während Patienten versorgt werden müssen. Allerdings bekommen Pflegefachmänner*frauen als Entschädigung für die Arbeitszeiten einen Gehaltsausgleich in Form von Zuschlägen und Freizeitausgleich.

Videostories zu diesem Beruf51

Arbeiten als Pfle­ge­fach­man­n*frau

Wichtige Fähigkeiten als Pfle­ge­fach­man­n*frau

Dein umfangreiches Fachwissen rund um den medizinischen Alltag ist dein größter Trumpf. Pflegefachmänner*frauen haben einen sehr großen Theorieanteil in der Ausbildung, der dir später helfen wird, die praktischen Kniffe anzuwenden. Da du viel Verantwortung in deinem Beruf trägst, ist eine fundierte Ausbildung sehr wichtig. Außerdem solltest du EDV Kenntnisse und kaufmännische Kompetenzen nachweisen können, da du auch administrative Tätigkeiten ausführst. Das Führen von Protokollen und die Koordination von Behandlungsprozessen gehört ebenso zu deinen Aufgaben, wie das Abnehmen von Blut und die Behandlung von Wunden. Außerdem überwachst du die Lagerbestände von Präparaten, Medikamenten und Verbänden. Wenn du in einer leitenden Position arbeitest, wie zum Beispiel als Stationspfleger, teilst du zusätzlich das Personal ein. Für viele Patienten sind Krankenpfleger das Bindeglied zwischen ihnen und den Ärzten. Einfühlungsvermögen kann deshalb helfen die wichtige Vertrauensbasis aufzubauen. Du musst selbst psychisch belastbar sein, da manche Patienten dir persönliche Dinge anvertrauen werden. Vor allem ältere Menschen brauchen dich zum Zuhören, da sie oft wenig Kontakt zu anderen haben. Aber auch körperlich solltest du fit sein. Schließlich bist du den Großteil des Tages auf den Beinen und musst schnell reagieren können, falls es einen Notfall gibt. Häufig ist die Pflege auch anstrengend, da du den Kranken hilfst sich zu waschen oder aufzurichten.

Wie werde ich Pfle­ge­fach­man­n*frau?

In Deutschland, Österreich und der Schweiz läuft die Ausbildung zum*zur Pflegefachmann*frau sehr unterschiedlich ab. Deshalb gibt es auch unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen. In Deutschland findet eine dreijährige berufliche Ausbildung statt. Hierfür benötigst du einen mittleren Bildungsabschluss oder eine vorangegangene Berufsausbildung. Zusätzlich musst du durch ein ärztliches Attest beweisen, dass du gesundheitlich geeignet bist. Auch in Österreich benötigst du einen Beweis für deine gesundheitliche Eignung. Hier gibt es derzeit allerdings zwei Möglichkeiten den Beruf zu erlernen, welcher in Österreich noch Gesundheits- und Krankenpfleger*in heißt. Entweder kannst du eine Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege besuchen oder einen praxisorientierten Bachelorstudiengang absolvieren. Beide Ausbildungswege dauern drei Jahre. Allerdings soll die schulische Ausbildung ab Dezember 2015 Stück für Stück abgeschafft werden, um den Bildungsweg zu vereinheitlichen.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Im Gesundheitswesen gibt es für Pflegefachmänner*frauen zahlreiche Spezialisierungen und Weiterbildungen. Entweder kannst du in eine Fachrichtung gehen, oder auf der Karriereleiter nach oben steigen. Auch ein Studium ist nicht ausgeschlossen.

Spezialisierung

  • Kinder- und Jugendpflege
  • Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege
  • Anästhesie
  • Intensivpflege
  • Notfallmedizin
  • Onkologische Pflege
  • Hygienefachkraft
  • Palliativpflege

Zukunftsaussichten als Pfle­ge­fach­man­n*frau

Nach einer erfolgreichen Ausbildung stehen dir viele Türen im Gesundheitswesen offen. Denn Pflegefachmänner*frauen werden in vielen medizinischen Institutionen gebraucht. Du kannst entweder in einem Krankenhaus arbeiten, oder in Arztpraxen, Hospitälern und Pflegeeinrichtungen. Auch die ambulante Pflege bietet Beschäftigungschancen. In diesem Bereich kannst du dich sogar selbstständig machen. Durch Anpassungsweiterbildungen besteht die Möglichkeit leitende Positionen wahrzunehmen oder dich weiter zu entwickeln. Hier kannst du zwischen verschiedenen Fachrichtungen wählen. Von Hygiene über Intensivpflege und Palliativpflege bis hin zur Onkologie ist vieles dabei. Generell werden dir die beruflichen Anstellungschancen nicht ausgehen, da immer mehr Menschen pflegebedürftig sind und gesundheitliche Hilfestellungen benötigen. Wie viele Tätigkeitsfelder wird auch die Medizin- und Gesundheitsbranche von der Digitalisierung beeinflusst. Im Juli 2015 startete in Deutschland das Projekt „CCS Telehealth Ostsachsen”. Durch eine IT-Plattform sollen Ärzte, Pflegepersonal und Patienten vernetzt werden. Vor allem in ländlicheren Gegenden soll das System helfen Patienten eine bessere Beratung und Betreuung zu ermöglichen.