Po­li­to­lo­ge*in

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Wie werde ich Po­li­to­lo­ge*in?

Politolog*innen oder Politikwissenschafter*innen beobachten, analysieren, studieren und interpretieren innen- und außenpolitische Themen und Ereignisse, wie z. B. Wahlen, Meinungs- und Entscheidungsbildungsprozesse, politische Umbrüche und Unruhen, Demonstrationen und dergleichen. Sie arbeiten an universitären und außeruniversitären Forschungsinstituten, als politische Berichterstatter*innen für Zeitungen, Wochenzeitschriften und für Rundfunk und Fernsehen. Weiters sind sie als Berater*innen für politische Parteien und Organisationen tätig. Je nach Tätigkeitsbereich haben sie Kontakt zu politischen Entscheidungsträger*innen, zu Redakteur*innen, Journalist*innen, Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen.

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Arbeiten als Politologe*in

Arbeitsumfeld

Politolog*innen oder Politikwissenschafter*innen haben in der Regel ein Studium der Politikwissenschaften abgeschlossen. Meist sind sie auf einen bestimmten politikwissenschaftlichen Forschungsbereich spezialisiert, z. B. auf nationale Politik, internationale Politik, politische Bildung, Europa und Europäische Union oder Politische Theorie.

Als Spezialist*innen für Innenpolitik arbeiten sie im Auftrag von politischen Parteien, z. B. als Berater*innen, PR-Berater*innen oder Lobbyist*innen. Als solche führen sie die strategische Planung von Wahlkampagnen durch. Sie studieren eingehend Markt- und Wirtschaftsdaten und geben Studien an Meinungsforschungsinstitute in Auftrag, um sich ein detailliertes Bild von der politischen Stimmung der Bevölkerung zu machen. Sie analysieren Wähler*innengruppen und erstellen dazu Studien und Berichte. Sie wirken bei Wahl-Kampagnen mit und führen im Rahmen von Wahlen, wie z. B. Nationalratswahlen, eingehende Hochrechnungen und Analysen (z. B. Wählerstromanalysen) durch. Bei ihrer Arbeit wenden sie meist Methoden der empirischen Sozialforschung an, wie Datenerhebung, Statistik, Interviewführung und dergleichen mehr.

Als Spezialist*innen für Außenpolitik können sie z. B. als Auslandskorrespondent*innen für Nachrichtensendungen, politische Journale und Tageszeitungen tätig sein. Sie verfolgen die politischen Ereignisse an ihrem Einsatzort und erstellen dazu Analysen und Berichte. Weitere wichtige Spezialisierungsbereiche bieten die Europäische Union bzw. Europapolitik, Migrationspolitik und interkulturelle Fragen und Themen. Insgesamt ergeben sich für Politikwissenschafter*innen viele spannende und zumeist interdisziplinäre (fächerübergreifende) Betätigungsfelder.

Aufgaben

Tätigkeiten im Bereich der Lehre und Forschung an Universitäten:

  • Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Seminare) vorbereiten und abhalten
  • Themen und Texte auswählen, Lehrunterlagen und Literaturlisten zusammenstellen, Vorlesungsskripten verfassen
  • Studierende betreuen, Sprechstunden abhalten, Diplomarbeiten und Dissertationen betreuen
  • Vorträge zu aktuellen Themenstellungen vorbereiten, an Tagungen, Kongressen und Symposien teilnehmen
  • politikwissenschaftliche Bücher, Artikel und Buchbeiträge verfassen und publizieren, Sammelreihen herausgeben
  • fachspezifische und interdisziplinäre Forschungsprojekte planen, organisieren und durchführen
  • Kontakte zu Fachkolleg*innen aufbauen und pflegen, Forschungsaufenthalte und Gastsemester an anderen in- und ausländischen Universitäten durchführen
  • mit anderen wissenschaftlichen Instituten, z. B. mit gesellschafts- und kulturwissenschaftlichen Forschungsinstituten zusammenarbeiten, Projekte durchführen, Studien erstellen

Tätigkeiten im Bereich Parteien/Interessenvertretungen und Medien:

  • als Journalist*innen Berichte, Artikel, Kolumnen, für Tages- und Wochenzeitungen, für Hörfunk und Fernsehen verfassen
  • als Nachrichten- und Auslandskorrespondent*innen über internationale politische Ereignisse berichten und diese analysieren
  • politikwissenschaftliche Dokumentationen, Hörfunksendungen und Themenreihen gestalten und moderieren
  • Dokumentationsstellen und Archive betreuen, Urkunden, Dokumente und Bestände verwalten
  • politische Parteien beraten, Wahlkampagnen planen, organisieren und leiten, Wahlen analysieren
  • als Politiker*innen selbst aktiv Politik betreiben

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Politolog*innen arbeiten mit Computer, Laptops und Peripheriegeräten wie Drucker, Scanner und Kopiergeräten und führen z. B. Datenbanken. Als Arbeitsgrundlage dienen ihnen vor allem politikwissenschaftliche und rechtswissenschaftliche Fachbücher, Fachjournale sowie Lexika und Wörterbücher. Sie studieren und interpretieren Markt- und Meinungsforschungsanalysen, Wirtschaftsdaten, demografische Statistiken und dergleichen mehr, verwenden Präsentationsunterlagen und arbeiten mit Präsentationssoftware (z. B. PowerPoint), Beamer, Flipcharts, Tafeln usw.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Für den Beruf Politologe/Politologin ist in der Regel ein abgeschlossenes Universitätsstudium in Politikwissenschaften erforderlich.

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Politikwissenschaften, Politologie
  • Staats- und Verfassungstheorie
  • Geschichte
  • Kulturwissenschaften
  • Sozialwissenschaften
  • empirische Sozialforschung
  • Wirtschaftspolitik, Volkswirtschaftslehre
  • Markt- und Meinungsforschung
  • Lobbying, Public Relations
  • Projektmanagement, Dokumentation

Weiterbildung und Spezialisierungen

Politolog*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Politolog*innen sind beispielsweise:

  • Rhetorik und Kommunikation
  • Mediation, interkulturelle Kompetenzen
  • Methoden der empirischen Sozialforschung
  • Europapolitik, Migrationspolitik
  • Projektmanagement, Dokumentation
  • Datensicherheit, Datenschutz