Pries­ter*in

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Soziales & Religion

Wie werde ich Pries­ter*in?

Priester betreuen die Mitglieder einer katholischen Kirchengemeinde in christlich-religiöser und seelsorgerlicher Hinsicht. Sie verkündigen die Botschaft des christlichen Glaubens, halten Messen und Gottesdienste ab und führen Taufen, Trauungen und Beerdigungen durch. Weiters leisten sie wichtige Seelsorgearbeit in Form von persönlichen Beratungen und Beichtgesprächen. Dabei versuchen sie, die Hilfesuchenden auf der Basis christlicher Werte und Normen zu unterstützen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass jedem Hilfe und Beistand durch die christliche Gemeinschaft zuteil wird. Der Beruf eines römisch-katholischen Priesters kann nur von Männern in zölibatärer Lebensform (ehelos) ausgeübt werden.

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Arbeiten als Priester*in

Arbeitsumfeld

Die Hauptaufgabe von römisch-katholischen Priestern besteht darin, die christliche Botschaft für die gegenwärtige Zeit und Gesellschaft verständlich zu vermitteln, christliche Glaubensinhalte nahe zu bringen und Gläubige anzuleiten, ihr Leben nach christlichen Grundsätzen zu gestalten. Dazu schreiben sie Predigten, bereiten Gottesdienste vor (Auswahl von Gebeten, Liedern und Texten) und leiten diese. Außerdem führen sie Taufen, Trauungen und Beerdigungen durch.
Auf der Grundlage der Bibel, kirchlichen Lehren und päpstlichen Verordnungen nehmen römisch-katholische Priester zu gesellschaftlichen Fragen und Problemen Stellung, wobei sie durchaus sozialkritische Positionen beziehen. Gegenüber einer Gesellschaft, die von Leistungs- und Konkurrenzdenken geprägt ist, vertreten Priester die Werte der Nächstenliebe und der sozialen Gerechtigkeit und mahnen zur Solidarität mit den Schwachen und Ausgegrenzten.

Priester stehen ihrer Gemeinde als Gesprächspartner zur Verfügung. Sie halten Sprechstunden ab, führen Beratungsgespräche und nehmen Beichten ab. Weiters arbeiten sie in karitativen Einrichtungen wie z. B. Asylheimen, Kinderheimen oder Sozialstationen. Im Bereich der Seelsorge betreuen Priester Menschen in Krankenhäusern, Altenheimen und Haftanstalten. Sie lehren evt. das Unterrichtsfach Religion an Schulen und führen Kurse im Bereich der christlichen Erwachsenenbildung durch.

Ein wichtiger Aufgabenbereich von Priestern betrifft administrative und organisatorische Tätigkeiten. Sie sind für die Verwaltung der Pfarrgemeinde zuständig, dazu zählen z. B. die Buchführung, Einteilung des Budgets, Kostenkalkulation und -kontrolle sowie die Instandhaltung der Kirchengebäude, Pfarrhäuser und klerikalen Gegenstände.

Aufgaben

  • Gottesdienste vorbereiten, Gebete, Texte und Musik auswählen und zusammenstellen
  • Predigten verfassen und halten
  • Gottesdienste leiten
  • Segnungen vornehmen, Eucharistiefeier durchführen
  • Beichten abnehmen
  • Taufen, Erstkommunion, Beerdigungen und Trauungen durchführen
  • Gemeindemitglieder seelsorgerlich betreuen
  • Patient*innen in Krankenhäusern und Hospizen, Bewohner*innen von Alten- und Pflegeheimen und gegebenenfalls Insassen von Haftanstalten seelsorgerlich betreuen
  • Religionsunterricht an Schulen abhalten
  • Lehrtätigkeiten im Rahmen der Erwachsenenbildung ausüben
  • verschiedenste Aktivitäten z. B. in der Kinder-, Jugend-, Frauen- und Altenarbeit organisieren oder durchführen
  • haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen führen, betreuen und für deren Weiterbildung sorgen
  • verwaltungstechnische und organisatorische Aufgaben durchführen (z. B. Buchführung, Einteilung des Budgets, Kostenkalkulation und -kontrolle)

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Priester (röm.-kath.) arbeiten beim Verfassen von Predigten, Reden, Vorträgen mit der Bibel und mit verschiedensten Texten und Schriften. Bei Messen, Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen usw. gebrauchen sie auch liturgische Gegenstände und Kleidungsstücke.

Für organisatorische und administrative Tätigkeiten setzen sie gängige Büro- und EDV-Technik ein (Computer, Laptops), bedienen Drucker, Fax- und Kopiergeräte, Telefonanlagen und Mobiltelefone und führen Datenbanken, Listen, Dokumente und Karteien.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Die Ausbildung zum röm.-kath. Priester setzt die Aufnahme in ein Priesterseminar oder den Eintritt in einen Orden voraus.
Zum Einstieg absolvieren alle Priesteramtskandidaten ein gemeinsames einjähriges Propädeutikum im Canisiusheim in Horn/NÖ. Daran anschließend beginnt das Theologiestudium an einer theologischen Fakultät begleitet durch die Ausbildung im Priesterseminar (5 bis 6 Jahre).

Nach Abschluss des Studiums folgt ein Praktikumsjahr in einer Pfarre, in der die Kandidaten in der Seelsorge mitarbeiten und im Seminar auf die Weihe zum Diakon vorbereitet werden. Im letzten Ausbildungsjahr (Diakonatsjahr) arbeiten und leben die Diakone in einer Pfarre und werden in einem weiteren Kurs auf die Priesterweihe vorbereitet.
Die Ausbildung bis zur Priesterweihe dauert insgesamt ca. 8 Jahre.

Mehr Info: Liste der Priesterseminare in Österreich

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • röm.-kath. Theologie
  • Bibelkunde, Altes und Neues Testament
  • Liturgie
  • Religionswissenschaften
  • Religionspädagogik
  • Gemeindearbeit
  • Seelsorge
  • Rhetorik und Kommunikation

Weiterbildung und Spezialisierungen

Da das Tätigkeitsgebiet eines Priesters breit gestreut ist, sind auch Weiterbildungen in den verschiedensten Bereichen möglich bzw. sinnvoll: z. B. Rhetorik, Gesprächsführung, Supervision, Didaktik, Seelsorge, Pädagogik.

Viele Seminare werden von der Katholischen Kirche selbst angeboten.