Psy­cho­the­ra­peu­t*in

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Wie werde ich Psychotherapeut*in?

auch bekannt als Therapeut*in, Psychologe*in, Psychotherapie

Dich interessiert es, wie die Menschen in deiner Umwelt ticken und warum sie so handeln, wie sie es eben tun? Außerdem hilfst du gerne bei der Lösung von Problemen und Selbstfindungstipps fandest du auch schon immer spannend? Warum dann nicht in eine Karriere als Psychotherapeut starten? Du behandelst psychische Krankheiten von deinen Patienten und begleitest sie bei der Überwindung ihrer Traumata. Im Gegensatz zum Psychologen analysierst du nicht nur, sondern arbeitest aktiv mit den Kranken. Du bestimmst die Art der Therapie und die Häufigkeit der Sitzungen und führst diese dann auch durch. Je nach Krankheitsbild bieten sich Einzel- oder Gruppensitzungen an. Außerdem protokollierst du deine Ergebnisse und Fortschritte. Wie der Psychologe erstellen auch Psychotherapeuten Gutachten über den Gesundheitszustand ihrer Patienten. Die Charaktere können ebenso unterschiedlich sein, wie ihre Symptome. Du betreust beispielsweise Kinder, ältere Menschen und Berufstätige. Wenn du in der Forschung tätig bist, beschäftigst du dich mit Langzeitstudien und fühlst Krankheiten ganz allgemein auf den Zahn. Dafür testest du verschiedene psychologische Verfahren auf ihre Wirksamkeit. Deine Erkenntnisse veröffentlichst du dann in Fachpublikationen oder teilst sie mit der Pharmaindustrie und Ärzten. Generell arbeiten Psychotherapeuten entweder am oder für den Menschen.

Videostories zu diesem Beruf9

Arbeiten als Psy­cho­the­ra­peu­t*in

Wichtige Fähigkeiten als Psy­cho­the­ra­peu­t*in

Psychotherapeuten haben umfangreiche Fachkenntnisse in der Psychologie und Medizin. Immerhin haben sie durchschnittlich 8 Jahre Zeit gehabt alles über Freud, Pawlow und Co. und ihre jeweiligen Theorien, bzw. Therapieansätze, zu lernen. Deine gesammelten theoretischen und praktischen Kenntnisse wendest du dann an, um deinen Patienten zu helfen, sich selbst besser kennen zu lernen und zu akzeptieren. Dafür erstellst du für jeden deiner Patienten einen individuellen Therapieplan. Du benötigst viel Einfühlungsvermögen, die richtige Gesprächs-Technik und Geduld, um zu ihnen durchzudringen. Als Psychotherapeut trägst du sehr viel Verantwortung und solltest dir dieser stets bewusst sein. Falls du selbst an einem Problem zu knabbern hast oder einen schlechten Tag hast, darfst du das niemals auf deine Patienten übertragen. Deine eigene psychische Stabilität ist für deine Tätigkeit essentiell. Deswegen solltest du auch immer wieder Rücksprachen mit Kollegen halten. Es ist wichtig, dass du dich selbst nicht mit den Erkrankungen anderer belastest. Du musst dich davon abgrenzen können, wenn du einen Patienten nicht heilen kannst oder du dich persönlich zu stark identifizierst. Vor allem selbstständige Psychotherapeuten kümmern sich selbst um ihre Abrechnungen und ihre Terminkoordination. Kaufmännische Grundkenntnisse helfen dir in diesem Bereich nicht den Überblick zu verlieren. Vor allem, da du überprüfen musst, welche Leistungen der Behandlung der Patient selbst zahlt und welche die Krankenkasse übernimmt.

Wie werde ich Psy­cho­the­ra­peu­t*in?

Der Weg deiner Ausbildung beginnt schon mit einer erfolgreichen allgemeinen Hochschulreife. Diese brauchst du zum Beispiel, um ein Studium der Psychologie zu starten. Nur auf Grundlage dieses Studiengangs kannst du in Deutschland die Weiterbildung zum Psychotherapeuten beginnen. In Österreich ist das Psychologiestudium keine Pflicht. Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Studium im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens, das Propädeutikum und das Fachspezifikums. Für Letztere gibt es eine Reihe von Voraussetzungen. Du darfst zum Beispiel für das Propädeutikum nicht jünger als 19 Jahre und für das Fachspezifikum nicht jünger als 24 Jahre sein. Deine Ausbildung wird dann theoretische und praktische Elemente verbinden. Zum einen wirst du Lehrveranstaltungen besuchen und zum anderen musst du in einer psychiatrischen Einrichtung arbeiten. Bereits während deiner Ausbildung wirst du über 1.500 Stunden praktische Erfahrung sammeln. Abschließend musst du eine staatliche Prüfung ablegen, um den Titel Psychotherapeut tragen zu dürfen.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Du kannst dich durch Masterprogramme oder Lehrgänge im Bereich der Psychotherapie spezialisieren und weitere Qualifikationen (z.B. im Bereich Traumatherapie oder Notfallpsychologie) erhalten. Dabei kannst du dich entweder in ein bestimmtes Gebiet, wie der Kinder- und Jugendtherapie, einarbeiten, oder dich an ausgewählten Krankheitsbildern orientieren. Hier solltest du nach deinen eigenen Interessen entscheiden.

Zukunftsaussichten als Psy­cho­the­ra­peu­t*in

Als Psychotherapeut kannst du in Krankenhäusern, in Beratungsinstitutionen, in deiner eigenen Praxis oder vereinzelt auch in Unternehmen arbeiten. Manchmal wirst du auch von einer Krankenkasse zur Beratung für das Thema Psychotherapie eingeladen. Wahrscheinlich startest du deine Karriere als Angestellter in einem Krankenhaus oder einer Institution. Später hast du die Möglichkeit, dich selbstständig zu machen. Du wirst regelmäßig Weiterbildungen besuchen, um deine Fachkenntnisse auf dem neuesten Stand zu halten und etwas über neue Verfahren zu lernen. Auch weiterführende Spezialisierungen sind jederzeit möglich. Generell gilt die Beschäftigung in diesem Bereich in der Zukunft als gesichert. Denn die Zahl von psychischen Erkrankungen steigt und während der Gang zum Psychotherapeuten oder zum Psychologen früher verpönt war, begeben sich heute immer mehr Menschen in Therapie. Vor allem Krankheitsbilder wie das Burn-Out-Syndrom kommen durch die Schnelllebigkeit der Gesellschaft und die Digitalisierung häufiger vor. Der permanente Stress und die ständige Verfügbarkeit im Job machen viele Menschen krank. Erste Studien belegen, dass auch eine Onlinebehandlung Erfolge bei der Therapie von psychisch Erkrankten erzielen kann. Die Behandlung wird hier per Videochat mit dem Psychotherapeuten abgehalten und der Patient kann so in seiner gewohnten Umgebung bleiben.