Rap­per*in

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Wie werde ich Rapper*in?

auch bekannt als Hip Hopper*in, Rapmusiker*in

Du möchtest gerne Goldkettchen tragen und aufgemotzte BMWs fahren? Um das zu erreichen, willst du nichts weiter tun, als ein paar Schimpfwörter aneinanderzureihen und ins Mikrofon zu grölen? Dann bist du beim Beruf Rapper leider falsch. Denn während Rap früher solche Klischees bedient hat und als aggressive Form der Musik angesehen wurde, steht er heute vor allem für gute Beats und sinnvolle Texte, die eng mit dem Leben des jeweiligen Autors verknüpft sind. Rap ist eine ausdrucksstarke Kunstform, die mit Worten jongliert und sie gekonnt aneinander reiht. Als Thema ist eigentlich alles möglich – von aktuellen politischen Ereignissen, über gesellschaftliche Probleme bis hin zu großen Sportevents, wie der Fußballweltmeisterschaft. Natürlich darf auch immer noch über das luxuriöse Leben performt werden. Als Rapper zeigst du deinen Fans viel von deiner Persönlichkeit und schaffst damit eine Identifikationsbasis. Zu deinem Alltag gehört es Texte zu schreiben und zu vertonen, im Studio zu arbeiten, Produzenten zu treffen, die Lieder zu vermarkten, Auftritte vor Live-Publikum, im Fernsehen oder über das Radio abzuhalten und natürlich auf Tour zu gehen. All das teilst du am Besten gleich mit deinen Fans über Facebook, Instagram und Co. Oft verbringst du viel Zeit im Studio oder unterwegs. Der Tagesablauf ist unregelmäßig und es wird Zeiten geben, in denen du jeden Tag in einer anderen Stadt aufwachst.

Arbeiten als Rap­per*in

Wichtige Fähigkeiten als Rap­per*in

Als Rapper reicht es nicht aus, eine gute Figur in Baggy-Jeans zu machen und zwei Zeilen dichten zu können. Für diese Unterform des Hip-Hop brauchst du viel Rhythmusgefühl und Sprachsicherheit. Außerdem darfst du dich nicht davor scheuen etwas von dir preiszugeben. Um gute Raps zu schreiben, solltest du nämlich bereit sein deine Vergangenheit in die Musik einfließen zu lassen und deine eigenen Gefühle nach außen zu transportieren. Doch nur mit einem guten Text und einem schnellen Beat ist noch nicht alles getan. Du solltest auch die Technik beherrschen – zum Beispiel Aufnahmegeräte und Schnittprogramme. Vor allem zu Beginn wirst du deine Tracks selbst produzieren müssen. Auch deine Kreativität ist immer wieder gefragt, wenn du neue Texte schreibst und vertonst. Außerdem solltest du eine Grundfitness haben, um anstrengende Bühnenshows zu meistern oder potenziellen Produzenten mit deinen Demotracks hinterher zu jagen. Sei dir auch bewusst, dass ein erfolgreicher Rapper oft in der Öffentlichkeit steht. Dafür musst du auch kritikfähig sein, da die Medien wahrscheinlich nicht nur positive Dinge über dich berichten. Prinzipiell ist aber jeder Artikel gut für dich, um deinen Namen bekannt zu machen. In Interviews kann dein Sprachgefühl auch hilfreich sein. Auch Selbstvermarktung ist wichtig. Du solltest dich über viele Kanäle präsentieren.

Wie werde ich Rap­per*in?

Um Rapper zu werden gibt es nicht den einen klassischen Weg, da es keine konkrete Ausbildung oder ein Studium gibt. Du benötigst, neben Talent und der Leidenschaft zur Musik, viel Geduld und Engagement. Vor allem zu Beginn wirst du viel Freizeit und auch Geld investieren müssen. Rapbattles und Poetry Slams können dir helfen, deine Fähigkeiten zu verbessern und den richtigen Auftritt vor Publikum zu erlernen. Außerdem kannst du dir so auch schon einen Namen in der Szene machen. Wenn du die ersten Songs fertig gestellt hast, kannst du sie über Plattformen wie YouTube oder SoundCloud mit der Welt teilen. Eigenvermarktung ist für deinen Karrierestart entscheidend. Nutze auch Social Media Kanäle, wie Twitter und Facebook. Ein Studium im Musikbereich, der Germanistik oder der Linguistik kann dich zwar mit theoretischem Wissen versorgen, aber es wird nicht ausreichen, um deine Karriere zu starten. Während du an deinen Tracks feilst, solltest du unbedingt Kontakte im Musik- und Medienbereich knüpfen, denn nur so kannst du entdeckt werden.

Fortbildungen und Spezialisierungen


Sprechtraining, spezifisches Wissen über die Sprache und Weiterbildungen im Musikbereich können dir bei deiner Karriere hilfreich sein.

Zukunftsaussichten als Rap­per*in

Deine Zukunft als Rapper hängt sehr von deiner Eigeninitiative und deinem Talent ab. Um erfolgreich zu sein, musst du dich immer wieder um Engagements kümmern. Auch ein bisschen Glück gehört dazu. Oft ist es entscheidend zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, um entdeckt zu werden. Natürlich sind auch Produktivität und Kreativität sehr wichtig. Wenn du es nämlich geschafft hast ein Album oder Video zu produzieren, hast du den Sprung in den Beruf noch lange nicht gemeistert. Damit du nicht als Eintagsfliege oder One-Hit-Wonder verschwindet, musst du stetig an neuen Songs feilen und dich auch musikalisch weiterentwickeln und neue Wege ausprobieren. Vor allem in der Anfangszeit bietet sich ein zweites Standbein an. Auf das kannst du dann auch zurückgreifen, falls es mit der Karriere nicht so klappt, wie gehofft.