Re­qui­si­teur*in

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Theater, Musik & Performance

Wie werde ich Re­qui­si­teur*in?

auch bekannt als Außenrequisiteur*in

Requisiteur*innen sind für die Beschaffung und das Arrangement von Ausstattungsgegenständen (Requisiten) bei Theater-, Fernseh- und Filmproduktionen zuständig. Nach Anweisungen von Regisseur*innen, Szenenbildner*innen und Bühnenbildner*innen stellen sie die Requisiten wie z. B. Möbel, Dekorstücke, Attrappen aus dem Fundus (Lager) zusammen oder kaufen neue ein. Zur Arbeit von Requisiteur*innen zählt auch das ordnungsgemäße Lagern, Reinigen und Warten der Requisiten. Requisiteur*innen sind hinter der Bühne, in Werkstätten und Lagerräumen sowie in Besprechungs- und Büroräumen tätig. Sie haben bei ihrer Arbeit engen Kontakt mit dem gesamten Produktionsteam, sowie mit Handwerker*innen und Lieferant*innen.

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Arbeiten als Requisiteur*in

Arbeitsumfeld

Requisiteur*innen sorgen für die Bereitstellung von Ausstattungsgegenständen, die bei Bühnen-, Fernseh- und Filmproduktionen eingesetzt werden. In Abstimmung mit dem/der Szenenbildner*in gestalten sie Einrichtung und Dekor von Bühnen und Studios für Proben, Aufnahmen und Vorstellungen.

Die Requisiten, wie z. B. Möbel, Dekorstücke, Teppiche, Bilder, Blumen und Pflanzen werden entweder aus dem eigenen Fundus beschafft, von speziellen Leihfirmen gemietet oder selbst hergestellt. Nach Gebrauch werden die Gegenstände von den Requisiteur*innen wieder weggebracht und im Lager von Theater- oder Filmproduktionsfirmen verwahrt. Die Betreuung solcher Lager (Fundus) obliegt ebenfalls den Requisiteur*innen.

Bei großen Produktionen (v. a. beim Film) wird zwischen Außen- und Innenrequisiteur*innen unterschieden. Während Außenrequisiteur*innen für die Recherche und Beschaffung der Ausstattung zuständig sind, kümmern sich Innenrequisiteur*innen um die szenische Betreuung direkt am Set (Arrangements, Dekorationen, Anschlüsse).

Requisiteur*innen brauchen gute Kenntnisse der Stilrichtungen verschiedener historischer Epochen und lokaler Regionen und allgemeine Kenntnisse in Kunst- und Kulturgeschichte. Darüber hinaus sollten Requisiteur*innen auch über handwerklich-technisches Geschick und Organisationstalent verfügen, da sie die Requisiten oftmals auch selbst herstellen und reparieren.

Aufgaben

  • Vorbesprechungen mit Regisseur*innen, Szenenbildner*in, Bühnenbildner*innen und Bühnentechnikert*innen durchführen
  • Ausstattungskonzepte hinsichtlich der kreativen Vorgaben, der Terminpläne und des Kostenrahmens erstellen
  • Bedarfslisten anlegen, Preiskalkulationen durchführen, Organisations-, Ablauf- und Terminpläne erstellen (z. B. für schnellen Szenenwechsel)
  • Requisiten aus dem hauseigenen Fundus (Lager) holen oder durch Ankauf, Mietung, Leasing, Leihe beschaffen, Transporte organisieren
  • Requisiten herstellen, z. B. aus Holz, Kunststoff, Textilien, Papier, Schaumstoff
  • Studios und Bühnen mit Requisiten einrichten und ausstatten; Montagearbeiten, Detailarrangements- und Dekorationen wie z. B. Blumenanordnungen, Faltenwürfe, Tischdekor durchführen
  • Umbauarbeiten bei Szenenwechsel durchführen, Requisiten (z. B. Hüte, Spazierstock, Pfeife, Mantel) an die Darsteller*innen verteilen
  • Requisiten abmontieren, entsorgen, abtransportieren, einlagern
  • Requisiten im hausinternen Lager bzw. Fundus verwahren und verwalten, Reinigungs-, Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Requisiteur*innen hantieren mit Requisiten aller Art, z. B. mit Tischen und Sessel, Betten, Sofas, Teppichen, Bildern, Blumen, Pflanzen, Vasen, Töpfen. Zum Transport der Ausstattungsgegenstände bedienen sie Fahrzeuge, Palettenwägen, Hubstapler usw. Weiters benutzen sie Werkzeuge wie Bohrer, Hämmer, Schraubenzieher, Maßbänder, Wasserwaagen. Sie führen Lager- und Inventarlisten, Stücklisten und andere Dokumente.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Für den Beruf als Requisiteur*in gibt es keine spezielle Ausbildung. Dieser Beruf kann beispielsweise sowohl nach Abschluss einer handwerklichen Lehre ausgeübt werden oder nach Besuch einer facheinschlägigen mittleren und höheren Schule oder einem entsprechend ausgerichteten künstlerischem Universitätsstudium.

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Theater-/Bühnenausstattung
  • Bühnenbild
  • Bühnenkostüme
  • Fundus - Verwaltung und Organisation
  • Allgemeine Kulturgeschichte
  • Wartung und Reparatur
  • Buchhaltung

Weiterbildung und Spezialisierungen

Auch Requisiteur*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Weiterbildungsbereiche für Requisiteur*innen sind beispielsweise:

  • Zeitgenössische Bühnen (Theater, Oper)
  • Projektmanagement
  • Teamleitung
  • Datenbanken und Archivwesen