Wie werde ich Sanitäter/-in

Man sollte sich in die Situation vom Patienten hineinversetzen können.
Arbeiten als Sanitäter/-in?
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Was ist dein Job als Sanitäter/-in?
Sanitäter sind sehr wichtig, denn sie leisten Erste Hilfe, da wo sie gebraucht wird. Zu ihren Aufgaben gehört es daher Rettungstechniken anzuwenden und die von ihnen gesetzten sanitären Maßnahmen zu dokumentieren. Rettungssanitäter versorgen Kranke und Verletzte, vor und während des Krankentransportes. Sie unterstützen zudem Notfallsanitäter bei Notfallmaßnahmen im Rettungsdienst. In Akutsituationen sind sie berechtigt Sauerstoff zu verabreichen oder auch Defibrillations-Maßnahmen zu setzen. Notfallsanitäter führen medizinische Maßnahmen der Erstversorgung durch und assistieren und unterstützen Ärzte vor allem bei der Notfall- und Akutversorgung von Patienten. Sie stellen auch sicher ob Patienten transportfähig sind und überwachen deren medizinischen Zustand während des Transports. Als Sanitäter arbeitest du vorwiegend bei Rettungs- und Krankentransportdiensten, Rettungswachen, Spitälern, städtischen Feuerwehren, Sanatorien, Arztpraxen, Blutspendedienste, medizinisch-technischen Labors und Kurbetrieben. Aber auch in Sportvereinen, Fitnesscentern, Erwachsenenbildungseinrichtungen oder in Tourismusbetrieben werden Sanitäter häufig angestellt.
Fakten
- Einkommen:
D: 1200 - 2200 Euro/Monat
Ö: 1.680 - 1.870 Euro/Monat- Ausbildungsvergütung:
D: 1. Jahr: 500 -790 Euro/Monat, 2. Jahr: 600 - 880 Euro/Monat, 3. Jahr: 700 - 1000 Euro/Monat
Ö: unvergütet- Männlich/Weiblich:
Männer: 24 % – Frauen: 76 %
- Bildungsweg:
D: Ausbildung
Ö: Kurs-Module- Regelstudienzeit:
D: 3 - 9 Monate zum Rettungssanitäter; 3 Jahre Ausbildung zum Notfallsanitäter
Ö: 3 - 4 Monate (in Teilzeit bis zu 12 Monate)- Wichtige Schulfächer:
Sport
Zukunftsaussichten als Sanitäter/-in
Da die Bevölkerung durch ein steigendes Körper- und Gesundheitsbewusstsein immer älter wird, sind auch die Zukunftsaussichten für den Beruf des Rettungssanitäters recht positiv. Vor allem im privaten Pflegesektor herrscht Personalmangel, während im öffentlichen Sektor oftmals eingespart wird. In Deutschland kannst du nach dem Rettungssanitäter, die Ausbildung zum Rettungsassistenten machen. Notfallsanitäter ist in Deutschland ein eigener Ausbildungsberuf. In Österreich hast du die Möglichkeit nach dem Rettungssanitäter direkt Notfallsanitäter zu werden. Mit wachsender Berufserfahrung kann man gehaltstechnisch kontinuierlich aufsteigen. Je nach Schulabschluss kann nach der Ausbildung auch ein Studium im Rettungswesen oder im medizinischen Bereich abgeschlossen werden. Für Notfallsanitäter gibt es zudem zahlreiche Möglichkeiten zu Fortbildungen oder Spezialisierungen. Beispielsweise erhöht eine Weiterbildung zum Praxisanleiter die Aufstiegschancen im Sanitätsdienst.
Arbeiten in diesem Berufsfeld
Wichtige Fähigkeiten als Sanitäter/-in
Als Sanitäter ist es wichtig, dass du gerne Kontakt mit Menschen hast und es schön findest, ihnen zu helfen. Es ist wichtig dass du gut im Team arbeitest und den ärztlichen Dienst bestmöglich unterstützt. Dafür musst du das nötige Fachwissen besitzen und die medizinischen Geräte bedienen und warten können. Zusätzlich solltest du die Vor- und Nachbereitung gewissenhaft dokumentieren und keine Probleme damit haben, den Überblick zu behalten. Zudem solltest du stressresistent sein und ein großes Einfühlungsvermögen besitzen. Ein rasches Auffassungs- und Reaktionsvermögen, sowie Flexibilität und die Bereitschaft zum Schicht- und Wochenenddienst sowie zum Bereitschaftsdienst sind ebenfalls Voraussetzungen. Zudem solltest du ein ärztliches Attest, die positiv abgeschlossene Schulpflicht, ein Mindestalter von 17 Jahren und eine Strafregisterbescheinigung besitzen. Auch Teamfähigkeit wird in Zusammenarbeit mit anderen
Hardskills
- Medizinische Kenntnisse (Erste Hilfe, Behandlungspflege, Wundversorgung)
- Bedienung und Wartung der medizinischen Geräte
- Führen von Kraftfahrzeugen (Führerschein der Klasse C1 mit mind. einem Jahr Fahrpraxis)
Softskills
- Teamfähigkeit
- Einfühlungsvermögen
- Körperliche und psychische Belastbarkeit
- Rasches Auffassungs- und Reaktionsvermögen
- Verantwortungsbewusstsein
- Flexibilität
- Stressresistenz
So wirst du Sanitäter/-in
Die Ausbildung zum Rettungssanitäter erfolgt in Österreich in Modulen: Das 1. Modul ist jenes des Rettungssanitäters, in dem du eine 100 Stunden theoretische und 160 Stunden praktische Ausbildung (Einsatz im Rettungs- und Krankentransportdienst) erhältst. Zusammen mit dem 40-stündigen Berufsmodul berechtigt es zur beruflichen Tätigkeit als Rettungssanitäter. Das zweite Modul kannst du, nach Abschluss des 1. Moduls, zusätzlich absolvieren um Notfallsanitäter zu werden. Es besteht aus 480 Stunden, davon sind 160 Stunden Theorieunterricht, 280 Stunden praktische Ausbildung im Notarztsystem und 40 Stunden Krankenhauspraktikum. Anschließend kannst du darauf aufbauend die Module „Arzneimittellehre“ (40 Std.), „Venenzugang und Infusion“ (50 Std.) sowie „Beatmung und Intubation“ (110 Std.) zu machen. In Deutschland dauert die Ausbildung zum Rettungssanitäter 3 - 9 Monate und ist kein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildung zum Notfallsanitäter dauert jedoch 3 Jahre und wird vergütet.
Deutschland
- 3 - 9 Monate Ausbildung zum Rettungssanitäter
- 3-jährige Ausbildung zum Notfallsanitäter
Österreich
- 2 aufeinander aufbauende Module zum Rettungs- und Notfallsanitäter + Berufsmodul
Fortbildungen und Spezialisierungen
Weiterbildungen
- Praxisanleiter/-in
- Lehrrettungsassistent/-in
Spezialisierungen
- Spezialisierung im Luftrettungsdienst
Studium
- Rettungswesen
- Rettungsdienstmanagement
Sanitäter können sich im Laufe ihrer beruflichen Karriere noch weiterbilden und beispielsweise Praxisanleiter oder Lehrrettungsassistent werden. Auch ein Spezialisierung ist denkbar. Zum Beispiel kannst du dem Luftrettungsdienst beitreten.

Diana Wyss
dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF / dipl. Rettungssanitäterin
“Ich weiß nicht, ob man bei unserer Arbeit von cool sprechen kann. Jeder Einsatz hat mit der Not eines Menschen zu tun. Das Tolle für mich ist, dass jede Situation neu ist“, beschreibt Diana Wyss, was sie an ihrem Job als dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF / dipl. Rettungssanitäterin bei Solothurner Spitäler immer wieder herausfordert. Welches Vorwissen sollte man mitbringen? “In der Ausbildung bekommt man alles, was man braucht, um ein guter Rettungssanitäter zu werden und es braucht auch keine medizinischen Vorkenntnisse.“

David Weintritt
Rettungssanitäter
“Geh mehr auf Reisen, sei offener zu Mädchen und kauf dir einen Hund”, wären die drei Ratschläge, die Rettungssanitäter David Weintritt seinem 14-jährigen Ich ans Herz legen würde. Welche persönlichen Voraussetzungen man für seinen Job beim Österreichischen Roten Kreuz mitbringen sollte? “Dass man sich gut in Menschen hineinversetzen kann.”

Daniel Sebauer
Mitarbeiter Water & Sanitation
“Man soll sich nicht von allen Leuten sagen lassen, was man erreicht und was man nicht erreicht im Leben und vor allem nicht dann, wenn sie die Berufsbezeichnung ‘Lehrer’ tragen”, würde Daniel Sebauer seinem 14-jährigen Ich raten. Was es für seinen Job als Mitarbeiter Water and Sanitation beim Österreichischen Roten Kreuz braucht? “Man sollte sehr offen sein und sehr belastbar.”

Lisa Vock
Notfallsanitäterin
“Mir gefällt das eigenverantwortliche Arbeiten, das Arbeiten im Team oder auch das mitverantwortliche Arbeiten mit dem Notarzt gemeinsam”, berichtet Lisa Vock über ihren Job als Notfallsanitäterin beim Österreichischen Roten Kreuz. Dabei ist oft auch der Behandlungsort eine Herausforderung: “Von der Arztpraxis angefangen über die Sauna bis hin zum Rettungsauto auf engstem Raum.”

Pierre Ströhle
Freiwilliger Notfallssanitäter
“Triff einfach eine Entscheidung, auch wenn es nicht immer die richtige ist. Vielleicht auch eine Lektion aus dem Rettugsdienst – man hat nicht 2 Stunden Zeit alles zu überlegen”, wäre ein Rat aus Erfahrung von Pierre Ströhle an sein 14-jähriges Ich. Das Team und der Zusammenhalt geben die meiste Kraft, denn es gibt auch Einschränkungen: “Um 3 Uhr morgens wegen einer Dialyse aufzustehen macht keinem Spaß.”

Franziska Margreiter
Notfallsanitäterin
“Man kriegt immer alles zurück, egal, ob es positiv oder negativ ist. Es holt einen immer alles ein.” Diese Überzeugung würde Franziska Margreiter, Notfallsanitäterin beim Österreichischen Roten Kreuz, schon ihrem 14-jährigen Ich mitgeben. In ihrer mittlerweile 7-jährigen freiwilligen Tätigkeit ist genau das, was sie zurückbekommt, ihre wichtigste Motivation: “Es ist einfach die Dankbarkeit, die einem brutal viel gibt in dem Beruf.”