Seil­bahn­tech­ni­ker*in

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Wie werde ich Seil­bahn­tech­ni­ker*in?

Seilbahntechniker*innen sind Allrounder*innen für den Betrieb und die Wartung von Seilbahnanlagen. Sie bedienen die Seilbahnen, überprüfen die Funktionstüchtigkeit der Seilbahnanlagen und führen laufende Service- und Wartungsarbeiten durch. Teilweise sind sie auch in der Beratung und Betreuung der Gäste tätig. Sie achten auf die Einhaltung der Beförderungsbedingungen und der Betriebsvorschriften. Zu überwachen sind im Speziellen die Beförderungen von Kindern (Schulgruppen usw.) sowie der Transport von Menschen mit Behinderungen, die Beförderungen diverser Wintersportgeräte und Lasten und dergleichen mehr. Im Fahrbetrieb gilt es insbesondere im Falle von schwierigen Witterungsbedingungen wie Nebel, Gewitter, Wind besonders achtsam zu sein, und die dafür notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.

Seilbahntechniker*innen arbeiten sowohl im Winter als auch im Sommer viel im Freien. Sie arbeiten im Team im Berufskolleg*innen und weiteren Fach- und Hilfskräften, haben Kontakt mit Fahrgästen, aber auch mit Fachkräften aus Tourismus und Technik.

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Arbeiten als Seilbahntechniker*in

Arbeitsumfeld

Seilbahntechniker*innen bedienen, warten und überprüfen Seilbahnanlagen, wie z. B. Standseilbahnen, Kabinenseilbahnen, Sesselbahnen und Schlepplifte. Sie überwachen den laufenden Betrieb, warten die Anlagen und achten auf die Einhaltung der Betriebsvorschriften und Beförderungsbedingungen. Sie unterstützen den/die Betriebsleiter*in beim täglichen Technik-Check für jede Seilbahnanlage (Funktions-, Fahr- und Bremsproben etc.). Sie kontrollieren die Fahrstrecke, die Stützen und Seile, Klemmen, Laufwerke und Stationseinrichtungen, kennen alle Betriebssignale und können entsprechend mit den Funkanlagen umgehen.

In der Station bedienen und warten sie die Antriebe, Bremsanlagen, Getriebe und Notantriebe. Ebenso tauschen sie bei Bedarf Verschleißteile aus. Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen werden Seilbahnanlagen jährlich einer technischen Überprüfung - der Hauptrevision - unterzogen, welche außerhalb der Saison zwischen Winter- und Sommerbetrieb durchgeführt wird.

Seilbahntechniker*innen beraten und betreuen auch die Gäste und sind somit die ersten Ansprechpartner*innen und das Aushängeschild des Seilbahnunternehmens. Kundengerechtes Verhalten sowie hohe Kommunikationsfähigkeit werden daher von den Seilbahntechniker*innen erwartet. Sie helfen auch bei der Pistenerhaltung mit und lernen in ihrer Ausbildung die Grundsätze der Pistenplanung, der Entwässerungssysteme und Begrünungsmöglichkeiten. Seilbahntechniker*innen müssen sich in regelmäßigen Abständen an Erste Hilfe- und Bergeübungen beteiligen, wo man sich im Training für den Ernstfall vorbereitet. Sie sollten auch das Skifahren gut beherrschen und gerne mit und in der Natur arbeiten.

Aufgaben

  • Seilbahnanlagen und Schleppliftanlagen bedienen, warten und überwachen
  • den laufenden Seilbahn-Betrieb überwachen
  • dabei die Betriebsvorschriften einhalten und die Beförderungsbedingungen kontrollieren
  • Seilbahnanlagen regelmäßig überprüfen
  • Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten an den Anlagen durchführen
  • an Erste Hilfe-, Berge- und Brandschutzübungen teilnehmen
  • betriebliche Funksysteme bedienen
  • Arbeiten auch unter Berücksichtigung des Umweltschutzes ausführen
  • im Anlassfall Erste Hilfe leisten, Rettung informieren
  • bei der Pistenerhaltung mitarbeiten
  • regelmäßige Überprüfungsarbeiten an Seilen und Rollenbatterien durchführen
  • außerhalb der Betriebssaison Generalüberholung der Anlage (Hauptrevision)
  • Gäste beraten und informieren

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Seilbahntechniker*innen bedienen Seilbahnanlagen. Sie überprüfen die Funktionsfähigkeit von Liftsesseln, Bubbles, Bügeln, Kabinen, Seilen, Stützen, Laufrollen usw. Dabei hantieren sie mit Teilen der Seilbahnanlage, mit Metallen und Kunststoffen, elektrischen, hydraulischen und pneumatischen Einrichtungen, mit Reinigungs-, und Schmiermittel sowie mit Kraftstoffen und mit Standard-Werkzeugen wie z. B. Zangen, Schraubenzieher und -schlüssel, Löt- und Schweißgeräte und mit seilbahnspezifischen Spezialwerkzeugen (Hub- und Hebezeuge), aber auch mit elektronischen Messgeräten zur Feststellung von Störungen in den Steuerungsanlagen.

Bei Wartungs- und Reparaturarbeiten lesen Seilbahntechniker*innen technische Unterlagen, Schaltpläne und Konstruktionszeichnungen. Sie führen Betriebstagebücher, Untersuchungsberichte, Wartungspläne und Materiallisten und dergleichen mehr.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Mechanik, Elektrik (Grundkenntnisse)
  • Maschinen- und Anlagentechnik
  • Seilbahntechnik
  • Seilbahnbedienung
  • Ski-Pistenplanung, Pistenerhaltung
  • Wartung und Reparatur
  • Hauptrevision
  • Sicherheitsstandards
  • Betriebsvorschriften und Beförderungsbedingungen
  • Erste Hilfe
  • Qualitätsmanagement
  • Umweltschutz
  • technische Dokumentation

Weiterbildung und Spezialisierungen

Seilbahntechniker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten in vielen relevanten Bereichen Kurse und Lehrgänge an. Mit der Seilbahnakademie der WKO steht außerdem ein auf Seilbahnen spezialisierter Weiterbildungsanbieter zur Verfügung.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an berufsbildenden höheren Schulen, insbesondere an Höheren Technischen Lehranstalten.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten (Z. B. Maschinenbau) ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.