Wie werde ich Speditionskaufmann/-frau

Lass dich nicht von deinem Weg abbringen, triff deine Entscheidungen und sammle deine Erfahrungen.
Arbeiten als Speditionskaufmann/-frau?
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Was ist dein Job als Speditionskaufmann/-frau?
Als Speditionskaufmann organisierst du Gütertransporte und beauftragst Transportunternehmen mit der Beförderung von Gütern auf unterschiedlichen Transportwegen, zum Beispiel via LKW, Zug, Frachtschiff oder –flugzeug. Wenn Betriebe über einen eigenen Fuhrpark verfügen, organisierst du intern den Warentransport. Deine Aufgaben umfassen beispielsweise: Beratung von Kunden, Auftragsannahme bis zur kompletten Abwicklung von Transportaufträgen. Du berätst auch in Hinblick auf passende Verpackungsmethoden, optimale Nutzung der Ladekapazitäten und günstigste Fahrtrouten. Zudem kalkulierst du die dabei entstehenden Kosten für die Logistik, bist für die Erstellung von Transport- und Zollpapieren verantwortlich und administrierst den Auftragsablauf. Dabei stehst du immer in direktem Kontakt mit deinen Kunden. In Betrieben, die Logistikleistungen anbieten, sind neben den Betriebslogistikkaufleuten oft auch die Speditionskaufleute dafür zuständig, dass Waren korrekt gelagert und auftragsgemäß ausgeliefert werden. Die Berufe im Bereich Spedition sind also in der Regel mit hoher Verantwortung verbunden, da unterschiedliche Unternehmen auf dich angewiesen sind und dir ihre Warensendungen anvertrauen.
Fakten
- Einkommen:
- Ö: 1.510 - 1.680 Euro/Monat
- Regelstudienzeit:
- 3 Jahre
- Ausbildungsvergütung:
- Ö: 1. Lehrjahr: 520 - 587 Euro/Monat, 2. Lehrjahr: 729 - 784 Euro/Monat, 3. Lehrjahr: 988 - 1.061 Euro/Monat
- Männlich/Weiblich:
Männer: 60% – Frauen: 40%
- Wichtige Schulfächer:
Deutsch, Mathematik, Wirtschaft und Recht
Zukunftsaussichten als Speditionskaufmann/-frau
Als Speditionskaufmann kannst du dich zum Abteilungs- und Niederlassungsleiter weiterentwickeln. Du kannst auch in die Geschäftsführung aufsteigen oder dich später selbstständig machen. Dafür musst du eine Befähigungsprüfung ablegen und bist dann als “Spediteur einschließlich der Transportagenten“ selbstständig. Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Speditionskaufleute werden als gut eingeschätzt. Denn die internationalen Verflechtungen der Wirtschaft nehmen im Zuge der Globalisierung zu und damit auch das Transport- und Verkehrsaufkommen. Besonders Spediteure mit erweiterten Fremdsprachenkenntnissen (z.B. aus dem Raum Osteuropa) und Erfahrung mit Logistikprogrammen sind am Markt sehr gefragt. Zudem wird besonders die praktische Ausbildung in der Lehrzeit von Arbeitgebern sehr geschätzt. Der umfassende Einblick in die vielfältigen Abteilungen von Büro bis Lager innerhalb eines Unternehmens gilt hierbei als ideale Voraussetzung für Berufe im Speditionswesen.
Arbeiten in diesem Berufsfeld
Wichtige Fähigkeiten als Speditionskaufmann/-frau
Als Kaufmann in der Spedition bist du immer gefordert und musst daher hin und wieder auch unter Stress gut arbeiten können. Als zuverlässiger Ansprechpartner für Kunden solltest du ihnen gegenüber Geduld und Einsatzbereitschaft an den Tag legen. Beim Verhandeln mit verschiedenen Unternehmen kommt es darauf an, Preise zu vergleichen und zielgerichtet zu kommunizieren. Wenn du zusätzlich eine Fremdsprache sprichst, ist dies von besonderem Vorteil, um dich mit Mitarbeitern in internationalen Unternehmen verständigen zu können. Wenn es zu Problemen in der Logistik kommt – zum Beispiel aufgrund von Verspätungen oder Ausfällen -, musst du schnell reagieren können, um Alternativen zu finden und idealerweise trotzdem rechtzeitig zu liefern. Generell wird von dir erwartet, dass du von Annahme über Lagerung bis hin zum Versand der Waren alles selbstständig organisieren kannst und bereit bist, engagiert die vielfältigen Herausforderungen im Speditionswesen anzunehmen.
Hardskills
- (Fremd-)Sprachenkenntnisse in Wort und Schrift
- Verhandlungsfähigkeiten
- Problemlösungsstrategien
- Umgang mit Zahlen
Softskills
- Engagement
- Einsatzbereitschaft
- Stressresistenz
- Geduld
- Kommunikationsfähigkeiten und Offenheit
- Kontaktfreudigkeit
- Selbstständigkeit
So wirst du Speditionskaufmann/-frau
- Lehre in Lehrbetrieb und Berufsschule
- Dauer: 3 Jahre
- Praxis in verschiedenen Abteilungen
Fortbildungen und Spezialisierungen
Aufstiegsweiterbildungen und Qualifizierungslehrgänge, zum Beispiel in den Bereichen
- Einkauf und Verkauf
- Marketing und Werbung
- Vertrieb und Versand
- Umgang mit Gefahrgut
- Ladungssicherung
- Lagerwirtschaft und Logistik
- Materialwirtschaft
Speditionskaufmann ist ein Lehrberuf. Wie in allen Berufen mit Ausbildung gehst du über den Zeitraum von drei Jahren zum einen in die Berufsschule und arbeitest parallel bei einem Lehrbetrieb. Hier erhältst du umfassende Einblicke in unterschiedliche Abteilungen und sammelst wertvolle Praxiserfahrung für deine spätere Arbeit. Als Speditionskaufmann hast du dann laufend Gelegenheit zur Weiterbildung. Dies gilt für EDV und kaufmännische Bereiche ebenso wie bezüglich Transportabwicklung und Zoll. Um optimal arbeiten zu können, musst du hinsichtlich sämtlicher Änderungen, wie zum Beispiel rechtlicher Neuerungen, auf dem Laufenden bleiben. Mit Hilfe von Fortbildungen gelingt es dir, dich und deine Arbeitsprozesse weiterzuentwickeln. Konkret kannst du dich im Rahmen von Qualifizierungslehrgängen in den unterschiedlichsten Bereichen der Spedition von Materialwirtschaft über Versand und Ladungssicherung bis hin zum Umgang mit Gefahrgut spezialisieren. Wenn du eine Hochschulzulassung hast oder nachholst, kommt später eventuell auch ein Studium für dich in Frage. Für deine Arbeit relevant können hierbei zum Beispiel das Studium der Betriebswirtschaftslehre bzw. Verkehrsbetriebswirtschaft oder Business Administration sein.
Q&A mit Michaela Duzic
Lehrling Speditionskauffrau bei Kühne + Nagel Ges.m.b.H.

Warum hast du dich für deinen Beruf entschieden?
Ich würde mich definitiv wieder für den Lehrberuf Speditionskauffrau entscheiden. Ausschlaggebend für meine Berufswahl war die Vielfältigkeit dieses Berufes. Der Arbeitsalltag in dieser Branche besteht aus sehr viel Abwechslung und vielen neuen Herausforderungen. Kein Auftrag gleicht dem anderen. Man wird immer wieder angeregt, lösungsorientiert zu denken und zu handeln. Durch die Rotation während der Lehrzeit innerhalb der einzelnen Abteilungen bekommt man einen tollen Einblick in die Tätigkeiten einer Speditonskauffrau, sodass man sowohl den Ablauf einer Containerverschiffung als auch die Einplanung eines LKWs kennenlernt. In der Berufsschule festigt man zusätzlich noch seine geografischen Kenntnisse, die des Öfteren von Freunden beneidet werden. Einer der tollsten Dinge ist auch, dass man als Schnittstelle fungiert und so ständig im Kontakt zu Menschen steht – nicht nur mit den eigenen Kollegen und den Kunden sondern auch mit den Fluglinien, Frächtern oder Reedereien.
Wie wichtig ist dir Teamwork?
Grundsätzlich arbeitet man alleine an seinen Sendungen, jedoch treten immer wieder Situationen auf, in denen wir auf die Zusammenarbeit mit Kollegen angewiesen sind. Vor allem im Übersee-Bereich arbeitet man mit Kollegen auf anderen Kontinenten zusammen, schließlich muss sich ja jemand um die Sendung kümmern, wenn diese im Bestimmungsland eintrifft. Aber auch firmenintern mit anderen Abteilungen wird des Öfteren zusammengearbeitet. Beispielsweise plane ich die Zustellung der Luftfrachtsendung, die ich zurzeit bearbeite, mit meinen Kollegen aus der Landverkehrsabteilung anstelle mit einem Fremdspediteur. So kommt es auch zu Aufträgen, bei denen man mit den Kollegen in anderen Niederlassungen Österreichs kooperiert. Bekommt man einen Auftrag von einem Kunden und muss Ware beispielsweise in Wien abholen, geben wir den Auftrag über die Abholung an unsere Wiener Kollegen weiter und kontrollieren lediglich den Sendungsverlauf und ob die Sendung auch zeitgerecht unterwegs ist.
Würdest du deinen Beruf deinem eigenen Kind empfehlen ?
Eine der Besonderheiten dieses Lehrberufes ist, dass man bereits als Lehrling immer wieder vor Herausforderungen steht. In der Lehrzeit lernt man vor allem, dass man lösungsorientiert denkt, selbstständig arbeitet und sich im Zeitmanagement übt. Dies sind genauer betrachtet Eigenschaften, welche man auch gut im Leben brauchen kann. Vielleicht mag anfangs der Stress ein bisschen abschrecken, aber man lernt die Dinge nach ihrer Priorität einzuschätzen und wird so stressresistenter. Obwohl mein Arbeitsalltag hauptsächlich im Büro stattfindet, stehe ich des Öfteren mit vielen Menschen (Kunden aber auch Frächtern etc.) in Kontakt, was immer wieder Abwechslung in den Büroalltag bringt. Man entwickelt ein enormes Wissen beispielsweise der Geografie, was auch im Privatleben immer wieder von Vorteil sein kann. Nachdem der Lehrberuf sehr facettenreich und interessant ist, kann ich mir vorstellen, diesen meinen Kindern zu empfehlen.

Peter Reich
Lehre zum Speditionskaufmann
„Das Coolste ist die Vielfältigkeit.“ Peter Reich befindet sich in der Lehre zum Speditionskaufmann bei Gebrüder Weiss und weiß vor allem den intensiven Kundenkontakt zu schätzen. Während der Ausbildung wechselt er alle sechs Monate die Abteilung, um den internen Unternehmensaufbau sehen zu können und die Kollegen kennenzulernen. Wichtige Eigenschaften laut ihm sind: „Kontaktfreudigkeit und Fremdsprachkenntnisse wären von Vorteil.“

Lukas Koch
Lehre zum Speditionskaufmann
„Das Coolste ist mit Sicherheit der Kundenkontakt und dass jeden Tag eine neue Aufgabe kommt.“ Lukas Koch macht eine Lehre zum Speditionskaufmann bei Gebrüder Weiss und ist dabei für die internationale Disposition von Ladungen verantwortlich. Acht Wochen befindet er sich in der Berufschule, um sein theoretisches Wissen zu festigen und es anschließend im Unternehmen praktisch umsetzen zu können. Ganz wichtige Eigenschaften für diesen Beruf sind: “Stressresistenz, Flexibilität, Offenheit.“

Christina Häusler
Lehre zur Speditionskauffrau
„Wenn man mit dem Kunden zusammen ein Problem lösen kann, dieser sich dann bedankt und freut – das motiviert sehr“ ist Christina Häuslers Antwort auf die Frage, was das Coolste an ihrer Lehre zur Speditionskauffrau bei Gebrüder Weiss ist. Wenn sie nicht in der Berufschule ist, gehört das Bearbeiten von Aufträgen und das Telefonieren mit Kunden zu ihrem Arbeitsalltag. Welche Eigenschaften sind wichtig, mitzubringen? “Man sollte offen für neue Menschen sein und logisches Denken mitbringen."

Daniel Kurz
Lehre zum Speditionskaufmann
“Das Coolste an meiner Lehre ist die Freiheit, das heißt ich kann Sachen selber entscheiden und das Vertrauen, was mir gegeben wird, finde ich ganz cool.“ Daniel Kurz macht eine Lehre zum Speditionskaufmann bei Gebrüder Weiss, in welcher er die Möglichkeit hat, in sämtliche Abteilungen hineinzuschnuppern. Nebenbei besucht er den geblockten Unterricht der Berufsschule. Welche Eigenschaften sollte man mitbringen? “Wichtig ist, dass man kommunikativ ist, Freude an der Arbeit hat und einen kühlen Kopf bewahren kann.“

Serge Sterkendries
Customer Service Luftfracht Import
“Der ganze Ablauf von A bis Z macht mir eigentlich Spaß”, äußert sich Serge Sterkendries umfassend zufrieden über seinen Job Customer Service Luftfracht Import bei Gebrüder Weiss. Dreimal in der Woche ist der Arbeitsbeginn sehr früh angesetzt: “Da muss man schon Frühaufsteher sein und nicht schlecht gelaunt zum Job kommen.”

Udo Postl
Abteilungsleiter Osteuropa und Spezialverkehre
“Das Coolste an meinem Job ist, dass man mit sehr vielen verschiedenen Menschen über den ganzen Globus zu tun hat”, meint Udo Postl. Die Einschränkung an seinem Job als Abteilungsleiter Osteuropa und Spezialverkehre bei Gebrüder Weiss? “Die klassischen 40 Stunden in der Woche gehen sich bestimmt nicht aus.”

Klaus Bannwarth
Niederlassungsleiter Graz und Key Account Management
“Dass ich ein Vorbild sein muss, denn mir ist wichtig, dass vor allem die jungen Mitarbeiter die Vorbildwirkung erkennen und dann die Stärke aufweisen, auch einmal in diese Richtung gehen zu können”, das macht Klaus Bannwarth stolz. Die Herausforderung seiner Tätigkeit als Niederlassungsleiter Graz und Key Account Manager bei Gebrüder Weiss: “Dass in diesem Job Führung ein ganz großer Aspekt ist und der sehr energieaufwendig ist.”

Stephan Einberger
Speditionskaufmann / Logistiker
“Das Coolste ist auf jeden Fall, dass ich mit meinen 21 Jahren eigentlich komplette Züge allein von Deutschland nach Österreich senden kann, wo ich entscheide, was kommt auf die Züge rauf, was wird da befördert”, spricht Stephan Einberger über die große Verantwortung in seinem Job als Speditionskaufmann bei den ÖBB. Und ergänzt: “Es ist relativ stressig. Man muss auch bereit dazu sein, Überstunden zu machen.”