Tier­arz­t*­ärz­tin

Gesundheit, Medizin & PflegeLandwirtschaft, Tiere & Pflanzen

Wie werde ich Tierarzt*ärztin?

auch bekannt als Veterinärmediziner*in, Tierpfleger*in

Als Tierarzt führst du Untersuchungen und Operationen an kranken oder gesunden Tieren durch. In deinen Aufgabenbereich fällt beispielsweise die Behandlung von Brüchen und Wunden, die Kastration und Sterilisation, das Einschläfern und das Impfen. Je nach Einsatzgebiet und Tierpraxis bzw. Tierklinik fallen die Aufgaben unterschiedlich aus. So hast du am Land großteils mit Nutztieren zu tun und in der Stadt in der Regel mit Haustieren. Darüber hinaus kannst du dich im öffentlichen Veterinärwesen betätigen, indem du für Behörden zum Beispiel Kontrollen von Lebensmitteln und Untersuchungen von Nutztieren zum Schutz von Tier und Mensch durchführst. Die Prävention oder Eindämmung von Tierseuchen fällt zum Beispiel in deinen Zuständigkeitsbereich. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Beschäftigungsmöglichkeiten in Forschung und Industrie, insbesondere in der Pharmaindustrie. Viele dieser Jobs sind mit Arbeit im Labor verbunden.

Videostories zu diesem Beruf3

Arbeiten als Tier­arz­t*­ärz­tin

Wichtige Fähigkeiten als Tier­arz­t*­ärz­tin

Wenn du Tierarzt werden möchtest, dann sollte dir natürlich in erster Linie der Umgang mit Tieren Spaß machen. Auch wenn du generell ein großer Fan von Tieren bist, musst du jedoch ebenso in der Lage sein, entschlossen Entscheidungen treffen und mit hoher psychischer Belastung umgehen zu können, zum Beispiel, wenn Tiere eingeschläfert werden müssen. Da du bei der Arbeit mit Groß- und Nutztieren in der Regel zu deinen Patienten kommst und nicht andersherum, ist hierbei besonders deine Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Stressresistenz gefragt. Wenn es darum geht eine Diagnose zu erstellen, so hilft es dir sehr, wenn du neben einem guten Tastsinn eine rasche Auffassungsgabe hast und dich gut konzentrieren kannst. Ebenso gilt es im Ernstfall schnell reagieren zu können, damit du das Tier möglichst effektiv behandeln kannst. Die Besitzer deiner Patienten erwarten zudem Zuverlässigkeit und Professionalität von dir.

Wie werde ich Tier­arz­t*­ärz­tin?

Um Tierarzt werden zu können, musst du zunächst zwölf Semester lang Veterinärmedizin studieren. In Deutschland ist dies an vier Unis (Berlin, Gießen, Leipzig, München) und der Tierärztlichen Hochschule in Hannover möglich. In Österreich wird der Studiengang in Wien, in der Schweiz in Bern und in Zürich angeboten. Der Studienverlauf lässt sich grob in drei Abschnitte gliedern: Vorphysikum, Physikum und der klinische Teil. Es endet mit dem Staatsexamen und der Approbation als Tierarzt. Über das verpflichtende Grundstudium hinaus gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung, die sehr unterschiedlich sind. So kannst du dich je nach Tierart zum Beispiel auf das Fischereiwesen oder die Pferdezucht fokussieren. Die Weiterbildung im Bereich Labordiagnostik ist insbesondere für die chemische und pharmazeutische Forschung wichtig. Als eigenständiges Fachgebiet gelten außerdem Tiergärten und Zoos, die ganz besonders auf qualifizierte Veterinärmediziner angewiesen sind und zudem auch exotische Tiere beherbergen.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Während der Ausbildung kann der Fokus auf unterschiedliche Themen der Tiermedizin gelegt werden, hier stehen dir beispielsweise Chirurgie, Pferdezucht, Labordiagnostik, Tierseuchenbekämpfung oder chemische und pharmazeutische Forschung zur Auswahl.Außerdem kannst du nach deinem Abschluss eine eigene (Spezial-)praxis eröffnen.

Zukunftsaussichten als Tier­arz­t*­ärz­tin

Viele Tierärzte eröffnen nach Abschluss ihres Studiums (und einiger Zeit Erfahrung im Beruf) eine eigene Praxis. Durch die Selbstständigkeit erhöhen sich unter Umständen dein Gehalt und mitunter auch die persönliche Freiheit, zum Beispiel durch individuelle Öffnungszeiten der Praxis. Aktueller Bedarf besteht vor allem nach Nutztierärzten im ländlichen Raum. Besonders in entlegenen Gegenden mit intensiver Viehhaltung gibt es nicht genügend Fachkräfte, um den Bedarf an qualifizierten Tiermedizinern zu decken. Neben der Arbeit als „klassischer“ (Klein-)Tierarzt gibt es noch einige andere Beschäftigungsmöglichkeiten. Insbesondere in der Pharma- und Lebensmittelindustrie werden Tierärzte gesucht, um beispielsweise Qualitätskontrollen bei Fleisch- und Milchprodukten durchzuführen oder im Labor Forschungstätigkeiten zu übernehmen. Zudem gibt es im öffentlichen Dienst Stellen, da auch von staatlicher Seite (unangekündigte) Kontrollen in Betrieben der Lebensmittelindustrie durchgeführt werden.