Alice Nilsson
Geschäftsführende Gesellschafterin
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CEO
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Stadt
Wien
Karriere Level
Führungskraft
“Ich bin bekannt als Strategin, aber die größte Freude macht mir die Kreation und zu sehen, wie eine gute Kampagne entsteht.” Alice Nilsson, Geschäftsführerin der Werbeagentur Markenstern, weiß alle Etappen ihrer Karriere zu schätzen, so auch die Zeit im Sportgymnasium: “Ich konnte sehr schnell und früh erfahren, dass es sehr große Freude macht, wenn man Dinge erreicht.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

Habe Leidenschaft ist, glaube ich, etwas. Wirklich, brenne für etwas, aber verbrenne nicht daran, ganz wichtig. Zuhören ist eine wichtige, wichtige Sache. Zuhören, den anderen zuhören, aber auch in sich selber hinein hören, wie finde ich das jetzt selber, manchmal einen Schritt zurücksteigen und zu spüren, ist das gut, dass ich das mache? in sich selbst auch diese Helikopterperspektive, die ich eingangs gesagt habe, und locker bleiben bei der ganzen Sache. Es wird alles gut.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Auf meiner Visitenkarte steht Markenstern, Alice Nilsson, Geschäftsführerende Gesellschafterin.

Was ist das coolste an Deinem Job?

Also für mich, ich bin bekannt als Strategin, aber die größte Freude macht mir dann die Kreation und das Entstehen zu sehen, wie eine gute Kampagne entsteht, das macht mir viel Freude.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Es ist viel Arbeit, also wir sitzen alle rund um die Uhr, wir arbeiten oft am Wochenende, wir sind auch für Kunden leider immer wieder auch rund um die Uhr erreichbar. Das sind schon Dinge, das muss man, das muss man auch zulassen wollen. Man kann natürlich manchmal das Handy abschalten und man kann dann drauf schielen, ob es notwendig ist, jetzt zu antworten oder nicht, aber wir sind in der Dienstleistungsbranche und das spürt ein Werber auch.

Worum geht es in Deinem Job?

Also in meiner Arbeit bei Markenstern dreht sich eigentlich rund um die Uhr alles um Menschen und um Marken. Ich befasse mich täglich mit Fragen: Wie kann ich einer Marke mehr Strahlkraft verleihen, wie kann ich eine Marke im Mitbewerberumfeld so positionieren, dass sie anders als die anderen ist, dass sie differenziert? Wie kann ich Zielgruppen konkret ansprechen, damit sie auch relevant in dem Augenblick auch einen Kaufauslöser erfahren? Und letztendlich geht es dann auch darum, und das macht dann immer am meisten Spaß, wie kann ich all diese wissenschaftlichen Erkenntnisse und strategischen Erkenntnisse so bündeln und verdichten, dass daraus eine gute und tolle Kampagne entsteht? Wenn der Kunde ein Briefing gibt für eine Kampagne, dann hat er meistens ein Ziel vor Augen und das Ziel ist meistens, er möchte mehr verkaufen. Und wir müssen das Ganze in bunte Bilder verpacken, in emotionale Bilder verpacken, so dass das dann auch erlebbar wird und auch wirklich zu einem Kaufauslöser wird, sprich: ich höre mir das Briefing an, ich gehe dann mit meinem Mitarbeitern hin, wir versuchen dieses umfangreiche Briefing des Kunden in ein sehr kurzes Creative-Brief zu verdichten, wo schon auch sehr stark die Sprache der Kreation auch einfließt. Wie kann das in Bildern, welche Metaphern könnte man da verwenden, welche Trends gibt es? All diese Themen befassen uns sehr intensiv.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ja, ich bin Wienerin, gebürtige Wienerin, bin auch in Wien aufgewachsen, war acht Jahre lang im Sportgymnasium. Das hat mich sicherlich sehr geprägt, weil der Sport auch mit einer gewissen Disziplin verbunden ist und weil ich sehr schnell und früh erfahren konnte, dass es auch sehr große Freude macht, wenn Dinge erreicht. Das hat einen gewissen Ehrgeiz, den man auch da kennengelernt hat. Ich habe dann an der Wirtschaftsuniversität studiert, habe Handelswissenschaften abgeschlossen, war dann mit 24 circa fertig und hab in der Zeit schon gemerkt, dass mich die Werbung sehr interessieren wird, und habe in Werbeagenturen, in diversen Praktiken gemacht und habe dort auch die Möglichkeit gehabt, zu Shootings mitzufahren und ein bisschen die Branche von der leckeren Seite kennenzulernen. Bin dann relativ bald, ich glaube, die erste Agentur war McCann Erickson, das war eine der Agenturen, bin dann zu Saatchi, habe da vier Jahre lang verbracht. Das war toll, da haben wir Dreh in New York gehabt und da hat man also auch schon einfach ein bisschen schöne Dinge kennengelernt. Und dann bin ich zu Rudi Kobza, zu Draft FCB Kobza, damals hieß sie noch Bosel-Kobza, habe dort 14 Jahre lang die Agentur mit aufgebaut, von einer zwölf-Mann-Frau-Agentur zu 120 Leuten waren wir dann zum Schluss, eine der Top-drei-Agenturen und habe vor vier Jahren die Markenstern gegründet, da war anfangs auch der Rudi Kobza noch beteiligt und seit einiger Zeit habe ich die Markenstern-Anteile gekauft und die Markenstern ist somit eine unabhängige Werbeagentur mit dem Fokus auf das Strategy-Branding und Design.

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

Also, ich bin ziemlich sicher, dass der Werdegang, den ich gemacht habe, zwar ein relativ typischer ist, aber nicht notwendige Voraussetzung, um Geschäftsführer einer Werbeagentur zu sein. Das glaube ich nicht. Ich glaube, das kommt ganz stark auf die Persönlichkeit an. Es kommt stark auf die Leidenschaft dahinter, auf diesen Willen, dass ich etwas erreichen möchte und dass ich das machen möchte und mich dafür einsetze. Und es kommt auch auf diese Helikopter-Perspektive, sage ich immer, an. Es kommt darauf an, dass ich mich manchmal auch ein Stück nach hinten oder nach oben begebe und mir das gesamte Bild anschaue, denn vor lautet Getriebenheit und vor lauter Leidenschaft verliert man oft die Distanz und sieht dann nicht die Gesamtheit, das gesamte Puzzle.