Anh Tran
Head of Group Audit, Allianz SE
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“You shouldn’t be too anxious to grow up”, would be one of Anh Tran’s advice for her 14-year-old self. As Head of Group Audit at Allianz SE she’s travelling a lot, which she perceives as the coolest part of her job: “Very often I wake up in the middle of the night in hotels and I don’t know which time zone I’m in.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

3 Ratschläge an dein 14-jähriges Ich ... Werde nicht so schnell erwachsen, genieße deine Jugend! Ich glaube nämlich, ich war einer von den jungen Leuten, die schon viel zu früh viel zu ernst sind. Deshalb habe ich mir für die schönen Dinge einfach nicht genug Zeit gelassen. Außerdem würde ich mir sagen: Urteile nicht so schnell über andere! Mit 14 sieht man schließlich noch alles eher schwarz-weiß. Wenn wir andere Menschen und ihre Lebensumstände beurteilen, sollten wir generell ein wenig mehr Geduld haben - vor allem, wenn wir Urteile über sie fällen. Jeder sollte die Möglichkeit erhalten, mehr von sich zu zeigen, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Oder auch auf den zweiten.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Was steht auf deiner Visitenkarte? Mein Name, Anh Tran und meine Jobbezeichnung, Head of Allianz Group Audit.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was ist das coolste an deinem Job? Ich wache ganz oft mitten in der Nacht in einem Hotel auf und weiß nicht, in welcher Zeitzone ich mich gerade befinde. Soll heißen: Wir reisen in der ganzen Welt umher. Wir sind einmal in São Paulo und dann wieder in Bangkok oder in Laos. Dabei lernen wir nicht nur die verschiedenen Unternehmen der Allianz kennen, sondern auch ganz unterschiedliche Kulturen und Arbeitsweisen. Dadurch wird man toleranter für Vielfalt und lernt diese Vielfalt auch schätzen. Das, würde ich sagen, ist das Coolste an meinem Job.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich? Viele junge Leute wollen in mein Team, denn da gibt es keine Einschränkungen. Es kommt also darauf an, wie begrenzt die Vorstellungskraft des Einzelnen ist. Wenn, dann gibt es höchstens manchmal geographische Einschränkungen. Wenn jemand nicht umziehen möchte oder nicht so viel reisen. Aber ich glaube, so, wie wir die Arbeit in unserem Team gestalten, geben wir uns wirklich Mühe, dass eine gute und gesunde Work-Life-Balance herrscht.

Worum geht es in Deinem Job?

Worum geht's in deinem Job? Für mich ist die Allianz ein echtes "Familienunternehmen". Im Hinblick auf die Finanzdienstleistungen und Finanzprodukte, die wir anbieten, geht es vor allem darum, Familien zu unterstützen. Ganz gleich, ob es z. B. um die Altersversorgung geht, ums Sparen oder generell um die Vorsorge, ob es dabei um eine Immobilie geht, die eine Familie besitzt, oder um eine Lebensversicherung. Am einfachsten könnte man das, was ich tue, "interne Überwachung" nennen, aber eigentlich mag ich diese Bezeichnung nicht, denn wir tun viel mehr als das. Wir, also mein Team und ich, gehen auf alle operativen Einheiten innerhalb der Allianz Gruppe zu. Und wir stellen sicher, dass sie sowohl die Allianz-internen Richtlinien befolgen, als auch die vor Ort geltenden allgemeinen Rechtsvorschriften und Bestimmungen. Ich habe meinen Sitz hier in München, also habe ich 30 Personen direkt unter mir. Weltweit sind mir 680 Mitarbeiter unterstellt. Es gibt innerhalb der operativen Einheiten eine entsprechende Tätigkeit bzw. ein ganzes Netzwerk von Innenrevisoren und ich würde sagen, bei uns ist kein Tag wie der andere. Und das ist die Tolle am Revisor-Job: Wir schauen uns ständig alles an. Mein Team, also die 30 Personen, die für mich arbeiten, und ich. Wir reisen in alle 70 Länder, in denen die Allianz Gruppe tätig ist. Wenn man im Bereich Konzern-Audit arbeitet, wird von einem erwartet, dass man 30-40 eines Arbeitslebens damit zubringt, für die Allianz Gruppe durch die Welt zu reisen. Natürlich sagen da manche, das ist ein Problem, wenn es ums Thema Work-Life-Balance geht. Aber ich finde das nicht, denn wir können die Tochtergesellschaften in Aktion beobachten und sind so viel näher an den einzelnen Unternehmen dran als viele andere, die z. B. in der Zentrale der Muttergesellschaft sitzen.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Wie schaut dein Werdegang aus? Ich bin in den USA aufgewachsen und zur Uni gegangen. Dort habe ich auch einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften, einen Bachelor in Politikwissenschaft und einen MBA gemacht, mit dem Fokus auf Strategie, IT und Finanzen. Ich habe 30 Jahre Berufserfahrung in der Finanzdienstleistungsbranche das ist mein Background, die Finanzen, da bin ich zu Hause. Seit 14 Jahren bin ich bei der Allianz Gruppe vier Jahre davon habe ich in den USA verbracht, die letzten zehn hier in Deutschland. Und in diesen 14 Jahren habe ich fünf verschiedene Jobs bei der Allianz Gruppe gehabt wobei meine Verantwortung immer größer und mein Zuständigkeitsbereich immer globaler wurde.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ginge es auch ohne deinen Werdegang? Bis vor 8 Jahren hatte ich niemals auch nur einen einzigen Tag in der Innenrevision gearbeitet. Aber als ich dann bei der Innenrevision war, wurde ich schon nach drei Jahren zur globalen Leiterin dieser Funktion ernannt. Deshalb bin ich der Ansicht, dass es durchaus auch jemand tun kann, der aus einem ganz anderen Bereich kommt. Was man aber auf jeden Fall mitbringen muss, ist eine umfassende Kenntnis des Geschäfts. Man muss für diesen Job also kein Finanz- oder IT-Experte sein oder alle operativen Vorgänge kennen, aber man muss das Versicherungs- und Finanzdienstleistungsgeschäft kennen, und zwar gut. Dieses Skillset muss man mitbringen und man muss ein guter Diplomat sein; man muss in der Lage sein, dem Management manchmal auch weniger gute Nachrichten zu überbringen und dafür sorgen, dass das Management diese Nachrichten akzeptiert - und die Lösungen umsetzt, die man mitbringt. Das erfordert auf jeden Fall einige Soft Skills und ein gründliches Verständnis der geschäftlichen Vorgänge sowie die Fähigkeit, andere zu beeinflussen.