Barbara Kaudelka
Schauspielerin
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Schauspieler*in
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“Ich tauche in fremde Rollen, fremde Charaktere ein, durchleuchte sie und erwecke sie auf einer Bühne oder vor einer Kamera zum Leben.” Barbara Kaudelka ist Schauspielerin und Sprecherin. Ihr Ratschlag: “Bescheiden bleiben, wisse um deine Stärken, setze sie ein, sei nicht scheu. Aber: Sei auf jeden Fall bescheiden.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

Erstens, neugierig sein, sich, in sich selbst hinhören, wo sind meine Stärken, wo sind meine Schwächen. Wenn ich meine Schwächen und Interessen erkannt habe, dran bleiben. Fragen stellen, sich weiterbilden, Bücher lesen, mit Leuten quatschen, die das schon tun, was man selber tun möchte und schon was erreicht haben, ruhig auch mal den Leuten auf den Keks gehen, einfach interessiert bleiben und am Ball bleiben. Das Zweite, sich nix dreinreden zu lassen. Wenn du etwas gefunden hast, wofür du dich interessierst, worin du gut bist, bleib am Ball. Nicht aufgeben. Reinbeißen. Irgendwann wird es sich auszahlen. Und das Dritte, bescheiden bleiben. Also wisse um deine Stärken, setze sie ein, sei nicht scheu. Aber, sei auf jeden Fall bescheiden.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Barbara Kaudelka, Schauspielerin und Sprecherin

Was ist das coolste an Deinem Job?

Es gibt viele coole Sachen in diesem Job. Aber so um die Nasenlänge voraus ist mit Sicherheit die Tatsache, dass es wahnsinnig abwechslungsreich ist. Du kannst in verschiedene Rollen schlüpfen, vieles ausprobieren, auch mal Dinge hervorkehren, die in dir selber jetzt vielleicht nicht unbedingt vorhanden sind, musst du dir dann erarbeiten, ja, ist cool. Ja, und man lernt halt ganz viele tolle Leute kennen.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Ja, man muss einen gewissen Grundoptimismus mitbringen. Ja, man muss sich darauf einstellen, dass es a) Konkurrenz gibt, auch in einem kleinen Land wie Österreich, dass man nicht durchgehend mit Jobs versorgt ist, sogar die ganz Großen haben dazwischen auch immer wieder Phasen, wo einfach kein Engagement da ist. Und man muss ganz viel Biss mitbringen, also man darf keiner von der Sorte sein, der leicht aufgibt.

Worum geht es in Deinem Job?

Ich bin Schauspielerin und Sprecherin, und um da ins Detail zu gehen, also auf Schauspielseiten sieht mein Job so aus, dass ich in fremde Rollen, in fremde Charaktere eintauche, sie durchleuchte, sie im besten Fall auch zu meinen eigenen mache und sie dann auf einer Bühne oder vor einer Kamera zum Leben erwecke. Und mein Job als Sprecherin sieht so aus, dass ich für Hörfunk und TV- Werbespots und Filmsynchronisation und Dokus usw. meine Stimme leihe. Aber gehen wir jetzt mal davon aus, du bist in einer Agentur, bist Schauspieler, dann bekommst du einen Anruf von deinem Agenten, der sagt, du, ich habe da ein Casting reinbekommen für dich. Die wollen dich gerne sehen und casten für eine Rolle. Und, tja, und das mache ich dann auch und bereite mich vor und lerne den Casting-Text. Und dann gehe ich zum Casting und ja, liefere dann dort ab, was ich glaube, wie es sein soll. Und dann wird entschieden, ob ich genommen werde oder nicht. Na ja, es ist so, du wirst meistens abgeholt in der Frühe vom Fahrer, der bringt dich dann ans Set und da kommst du dann erstmal in die Maske, lässt dich schminken. Und dann gehst du in die Garderobe, kriegst dein Kostüm. Und das ist ganz unterschiedlich, also es gibt Regisseure, die dann auch proben, bevor es heißt Action. Und es gibt Regisseure, die gleich drauflos drehen und du stehst dann vor der Kamera, ja, und dann werden die Szenen gedreht. Die Stimme ist eins der wichtigsten Instrumente überhaupt, gerade für einen Sprecher, wo ja also das visuelle Element dann auch noch weg fällt und du mit deiner Stimme Geschichten erzählen musst und Emotionen wecken musst usw. Also, klar halte ich meine Stimme auch fit.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich habe eigentlich relativ früh schon gewusst, dass mich das Schauspiel interessiert. Ich habe eigentlich schon im Gymnasium so ein bisschen zu schnuppern begonnen. Und habe dann nach der Matura etwas Gescheites erlernt, zuerst, also bin in Richtung Journalismus unterwegs gewesen. und habe dann relativ geschwind gemerkt, mir fehlt etwas. Und habe dann den ganz klassischen Werdegang hinter mich gebracht. Ich habe die Aufnahmeprüfung an einer Schauspielschule gemacht, am Konservatorium Wien. Und ja, dort bin ich dann genommen worden und habe vier Jahre Schauspiel studiert. Und seit 2006 bin ich offiziell dazu befähigt, auf einer Bühne zu stehen oder vor einer Kamera, ja. Und, ja, und der Sprecherjob ging eigentlich relativ parallel dazu.

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

Im Prinzip schon. Allerdings, sage ich jetzt mal, bis zu einem gewissen Punkt. Wenn es dann an die etwas anspruchsvolleren Rollen geht, wo du auf einer Bühne, oder im Fernsehen oder beim Film, da kommt dann irgendwann der Punkt, wo du einfach das Handwerk brauchst. Und das lernst du in deiner Ausbildung.