Gudrun von Laxenburg
Band
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July Skone, Daniel Helmer und Christoph Mateka bilden Gudrun von Laxenburg, den "Tekkno-Punk-Wahnsinn" aus Wien. Im Februar 2012 stellten sie ihre neueste EP im Wiener Flex vor. Bevor sie die Bühne betraten, beantworteten sie aber noch sieben Fragen, die Einblicke hinter die Kulissen des Bandalltages geben.

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

B1: Ab und zu nicht ganz so gestresst zu sein, und einfach dem Ding Zeit zu geben, und daran, natürlich weiter daran zu glauben, und nicht frustriert sein, wenn mal eine lange Durststrecke ist. B2: Sag nein zu Drogen. B3: Iss nicht zu viel Bananen, und kauf dir einen Synthesizer. Einen analogen.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

B1: July Skone, ich spiele das Schlagzeug bei Gudrun von Laxenburg. B2: Daniel Helmer, ich bin Synthesizerer bei Gudrun von Laxenburg. B3: Christoph Mateka, ich bin ebenfalls Synthesizerer.

Was ist das coolste an Deinem Job?

B1: Das Schlagzeug spielen, ich liebe Schlagzeug spielen. B2: Definitiv halt die Konzerte. Also alles, was irgendwie mit Office-Tätigkeiten irgendwie zu tun hat bandmäßig, ist irgendwie echt, hängt mir zum Hals raus, mag ich nicht so gern. Aber dann auf einer Bühne zu stehen, und die Lorbeeren so ein bisschen zu ernten, das ist das schönste, finde ich. B3: So, definitiv auch das auf der Bühne stehen, und wenn man dann auf eine bestimmte seiner Tasten drückt, und die Bühne beginnt zu beben, das ist einfach ein sehr geiles Gefühl.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

B1: Vor allem, wenn man in der Anfangszeit ist als Band, muss man viel in Kauf nehmen. Man hat eine riesen Konkurrenz, es gibt enorm viele Leute, die das auch machen wollen, das heißt, du kannst mal davon ausgehen, dass die Leute, die dich spielen lassen, dir eigentlich keine Kohle bieten dafür, und du dankbar sein musst, wenn du vor niemandem spielen kannst, und auf irgendeiner Matratze, in irgendeinem Backstage Bereich, der nicht beheizt ist, schlafen darfst. B2: Und dir eine Augenentzündung holst. B1: Und dir eine Augenentzündung holst! Ja, auf das muss man sich gefasst machen, unheimlich hart. Und selbst, wenn dir, wenn du das Gefühl hast, du willst jetzt eigentlich nur noch schlafen gehen, und eine DVD schauen, dann trotzdem noch auf die Bühne gehen, was natürlich dann irgendwie doch nochmal Spaß macht, aber es ist manchmal härter, als man es sich vorstellt. B2: Ich glaube, man muss eine extreme Leidenschaft mitbringen für das Ding, einfach weil du viel für umsonst, oder für das Ding an sich tust, und oft auf die Schnauze fällst, mit Arschlöchern zu tun hast, oder irgendwie, keine Ahnung, nicht wirklich, über längere Zeit nicht wirklich Erfolge siehst, und du musst halt wirklich einfach deine Leidenschaft mitnehmen in das Ding, und die muss halt über dem drüber stehen. Sonst geht es, glaube ich, nicht. Und das, glaube ich, ist nicht ganz so einfach immer. B3: Es gibt einfach in so einer Arbeit irrsinnig viele Arbeiten, die jemand, der sich das Konzert ansieht, einfach nicht sieht, oder auch nicht sehen kann, und auch nicht sehen muss, aber die auch getan werden müssen, und ja, das Ding ist halt, dass man eben diese Leidenschaft mit hineinbringen muss, und auch gerne mit hineinbringt, weil man es ja gerne macht. Aber es dann einfach zwangsläufig Arbeit und Freizeit zu einem Gesamten oft verschmelzen.

Worum geht es in Deinem Job?

B1: Ja, also ich bin Schlagzeuger, ich kümmere mich um die Beats. Und ich versuche, das möglichst schnell zu machen live, so schnell, wie es geht eigentlich. Und ich kann davon leider noch nicht leben. Also nicht von Gudrun von Laxenburg. B2: Ich spiele Synthesizer in der Band, das habe ich schon gesagt, und ich produziere und arrangiere die Tracks, so wie das in der Band machen gemeinsam, und kann auch nicht davon leben. Dafür erhält sich die Band selbst quasi. Und ich selbst habe immer wieder Jobs als Cutter, oder was auch immer, so, um zu leben. B3: Ich bin Tontechniker, eigentlich, und arbeite auch als eben jener, und mit Studioarbeit. Und bei Gudrun von Laxenburg kümmere ich mich eben um die Bässe und die Synthesizer, und auch das ganze technische, was drum herum eben noch, oder einiges des technischen, das drum herum anfällt.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

B1: Also Schlagzeug spielen habe ich begonnen mit elf Jahren eigentlich. Ich habe das gemacht, sehr intensiv bis ich 16 war, dann haben mich großteils andere Sachen interessiert, Musik zwar auch, Schlagzeug spielen nicht mehr so, vor allem das intensive Üben nicht. Dann habe ich längere Pause gemacht. Mit 18 habe ich meinen Zivildienst gemacht, und dann bin ich drauf gekommen, okay, du Idiot, werde Schlagzeuger. Und dann habe ich angefangen, wirklich stundenlang mich in einen Proberaum zu setzen, und dem nachzugehen. B2: Ja, bei mir war es, weiß ich nicht mehr so genau, aber Vater halt Gitarrist, der Opa Klavierspieler, und irgendwie bin ich dann auch zur Musik gekommen, und habe zuerst angefangen, Gitarre und Bass zu spielen in Rock und Punk-Bands. Dann irgendwann die verrückte Idee gehabt, so, wir machen jetzt so eine Nineties Elektronik-Band, das sind dann wir geworden, Gudrun von Laxenburg, mit dem July halt damals auch schon in vielen Bands gespielt. Genau, und jetzt sind wir quasi da, wo wir jetzt sind, und sind Gudrun von Laxenburg quasi. B3: Ich wollte als Kind immer Schlagzeug oder Akkordeon spielen, und habe von meinen Eltern eine Geige bekommen. Die habe ich dann, bis ich 18 war, und ich spiele sie eigentlich noch immer, gelernt. Dazu noch Klavier, und dann nach Wien, Musikwissenschaft studiert, und versucht, möglichst viele Konzerte zu spielen, und jetzt das Projekt meines Lebens gefunden.

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

B1: Nein, definitiv nicht. Leider nicht, das tut mir leid. Es tut mir leid, ich muss euch den Traum jetzt ein bisschen nehmen, es ist leider nicht so einfach. Wie gesagt, ich spiele, seit ich elf bin, Schlagzeug, ich spiele sicher bei Gudrun von Laxenburg Beats, die ich mit 14 schon gespielt habe, aber ich hätte sie bis vor zwei Jahren nicht so gespielt, wie ich sie jetzt spiele, weil ich mich einfach entwickelt habe, und weil ich Dinge anders spiele. Ich glaube, es ist immer ein Learning by Doing, die ganze Zeit. B2: Ja, ich sehe das genauso. Also es geht halt, man muss sich halt damit auseinandersetzen, beschäftigen, das ist viel, viel Lehrgeld, das man bezahlt, gerade in einer Band zu spielen, und Instrumente zu lernen, da muss man halt irgendwie, glaube ich, einfach wirklich dahinter sein, und da wirklich Spaß auch daran haben, sonst funktioniert das nicht so, denke ich. B3: Man lernt einfach seine Sachen mit Erfahrung. Und nachdem wir alle das, was wir machen, schon sehr lange machen, haben wir darin einfach, sammeln wir darin immer mehr Erfahrungen, und deswegen wird, ich schließe mich da an, auch nicht einfach so von heute auf morgen genau das zu machen.