Heinz-Christian Strache
Bundesparteiobmann
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Politiker*in
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Stadt
Wien
“Bei mir wird das berüchtigte Ohr am Volk gelebt und dadurch höre ich vielleicht Dinge, die andere politische Vertreter nicht hören, weil sie sich gar nicht dort bewegen.“ Heinz-Christian Strache, Bundesparteiobmann der FPÖ, weiß um die Vor- und Nachteile in jedem Job, so auch in der Politik. “Es gibt keinen Grund zu jammern. Jeder sucht sich seinen Job aus und ich sage, wichtig ist, dass man jeden Job, den man lebt, auch mit Leidenschaft lebt.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

Also einmal grundsätzlich, sei dir bewusst, was du willst und bleib dir selbst treu. Folge deinen Zielen konsequent. Aber, was vor allen Dingen auch wichtig ist, schau, dass du immer auch eine soziale Ader behältst, dass du soziale Intelligenz vor allem lebst, und nicht die Ellbogengesellschaft und nicht nach dem Prinzip, nur das eigene Ego zu befriedigen. Das Wichtigste ist, dass man gerade auch in der Position erkennt, und wenn man zurücksieht mit 14, wir alle sind Menschen und wir alle haben Bedürfnisse. Wir alle haben Fehler, wir haben alle Stärken und Fehler, und wichtig ist, wir sind alle letztlich gleich und keiner ist besser als der andere.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Ja, da steht Heinz-Christian Strache, FPÖ Bundesparteiobmann / Klubobmann im Parlament.

Was ist das coolste an Deinem Job?

Am meisten macht Spaß, dass man mit vielen Menschen in Kontakt kommt, viele interessante Menschen auch kennenlernt, und das muss einem liegen. Und ich sage, dass ist etwas, was mir immer wichtig war, auf Menschen zuzugehen, und das tue ich auch gerne. Und das genieße ich sehr, weil du einfach irrsinnig interessante Facetten in Erfahrung bringen kannst, vor allen Dingen auch das berüchtigte Ohr am Volk letztlich auch bei mir gelebt wird und ich dadurch sozusagen Dinge höre, die vielleicht andere politische Vertreter nicht hören, weil sie sich gar nicht dort bewegen.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Ich sage, es gibt keinen Grund zu jammern. Jeder sucht sich seinen Job aus und ich sage, wichtig ist, dass man jeden Job, den man lebt, auch mit Leidenschaft lebt, das ist wichtig, das ist eine Grundvoraussetzung. Aber natürlich gibt es immer Vor- und Nachteile, und natürlich gibt es auch die Beeinträchtigung, dass man innerhalb Österreichs, wenn man einen gewissen Bekanntheitsgrad hat, auch gar nicht mehr privat ist und gar nicht privat unterwegs sein kann, dass alles als öffentliche Person auch öffentlich stattfindet, dass man dadurch weniger Privatleben hat, dass die Familie in Mitleidenschaft gezogen wird, dass die eigenen Kinder natürlich auch durchaus Probleme damit haben können. Und vor allen Dingen auch die nähere Umgebung und Lebenspartner. Und da braucht es eben auch sehr starke, charakterfeste Menschen an seiner Seite, denn die müssen auch Vieles durchstehen mit einem.

Worum geht es in Deinem Job?

Ja worum geht es? Einerseits bin ich Parteiobmann, auf der anderen Seite Clubobmann im Parlament, wo es meine Aufgabe und Verantwortung und auch mein Anspruch ist, für die Menschen Dinge im Sinne einer Gerechtigkeit auch durchzusetzen, Transparenz sicherzustellen bei vielen Entscheidungsfragen und Fehlentwicklungen aufzuzeigen und zu korrigieren in eine bessere Richtung. Letztlich ein Diener der Bevölkerung zu sein, dort, wo es berechtigte Anliegen gibt, die oft nicht gehört werden, die auch zu vertreten. Es gibt normale Arbeitstage abseits von Wahlkämpfen, wo man in der Früh ab acht Uhr ins Büro kommt, wo man dann in der Regel auch seine Vorbereitungen trifft, um danach eine Pressekonferenz abzuhalten, Interviews gibt mit Medien und diversen Journalisten. Dann in der Regel Termine, die man hat, oder Ausschüsse, die man zu besuchen hat oder auch eine Präsidiale. Und am Abend dann Bürgerveranstaltungen, denn die Bürger arbeiten ja auch tagsüber und sind daher erst in der Regel ab 18:30 oder 19 Uhr bei Veranstaltungen auch zu erreichen. Im Wahlkampf ist das Ganze natürlich wesentlich dichter ausgestaltet, da gibt es dann oftmals in zwei Monaten ein Arbeitspensum, wenn man das von den Stunden her zusammenrechnet, das dann real arbeitstechnisch fast vier Monate umfasst. Grundsätzlich ist man telefonisch rund um die Uhr erreichbar, ist auch in der Regel immer online, hat seinen engen Mitarbeiterstab, der einen auch auf dem Laufenden hält. Ich habe meine Bürostruktur, meine Sekretäre und Referenten. Und natürlich ist auch mein Auto ein fahrendes Büro. Es gibt zum Beispiel Einsatztage, wo man dann sieben bis acht Stunden im Auto verbringt, da muss man natürlich jede Zeit auch dort nutzen, die notwendigen Telefonate sicherzustellen, auch die Akten aufzuarbeiten und vieles mehr.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin in Wien Mitte, Wien Landstraße, geboren, auch wohnhaft, habe dort begonnen dann, in Folge nach dem Kindergarten in ein Internat zu gehen. Ich war zuerst in der Neulandschule in Favoriten, dann in Strebersdorf, habe dann nach dieser Schulzeit die Handelsschule Weiss besucht, habe dann die Abendschule gemacht, habe dann mit einer Berufsausbildung als Zahntechniker begonnen, die ich abgeschlossen habe, habe dann eine Studiumberechtigungsprüfung für Geschichte und Philosophie auch absolviert, habe dann begonnen als außerordentlicher Hörer eine Prüfung auch zu machen, habe aber dann mich entschlossen, mich selbstständig zu machen als Zahntechniker, habe daher dann auch mit dem Studium aufgehört, mich selbstständig gemacht im Alter von 23 Jahren. War dann unternehmerisch tätig erfolgreich, habe daneben ehrenamtlich mich immer politisch engagiert ab meinem 18./19. Lebensjahr. Habe dann die Karriere gehabt als Bezirksrat, Landratsabgeordneter, dann als Nationalratsabgeordneter und bin demokratisch eben dann in Folge zum Landesobmann und Bundesobmann gewählt worden. Also die bundespolitische Verantwortung als Obmann, die habe ich seit 2005, vorher war ich in vielen ehrenamtlichen Funktionärsbereichen als Abgeordneter im Landtag tätig.

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

Also ich glaube einmal, grundsätzlich wichtig ist das persönliche Engagement mitzubringen, gleich welche Berufsausbildung jemand hat. Es ist wichtig, das, was man tut, aus einer Überzeugung heraus zu tun und für die Bürger etwas zum Besseren wenden zu wollen. Und da ist jeder dafür geeignet, und die Bürger beurteilen vor allen Dingen dann die Eignung der jeweiligen Personen. Und die Bürger wählen, das ist zum Glück in der Demokratie so, und ich sage, jeder, der mit Engagement an die Sache herangeht, um etwas zum Besseren zu wenden, ist geeignet. Natürlich gibt es Vorteile in gewissen Berufsbereichen. Ich sage, wenn man heute Jus studiert hat, ist das sicherlich kein Nachteil.