Karlheinz Kornhäusl
Obmann Bundessektion Turnusärzte Österreichische Ärztekammer
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Arzt*Ärztin für Allgemeinmedizin
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Stadt
Wien
Karriere Level
Führungskraft
“Neben meinem Job als Funktionär kann ich meinen Beruf als Arzt ausführen. Das, und die Möglichkeit, Dinge zu gestalten und zu verändern, ist mir sehr wichtig.” Karlheinz Kornhäusl, Obmann Bundessektion Turnusärzte Österreichische Ärztekammer, vertritt in seiner Rolle als Obmann die Anliegen seiner Kolleginnen und Kollegen - sei es bezüglich besserer Ausbildundsbedingungen, Fragen rund um Gehälter oder der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. “Es braucht Durchhaltevermögen und ein gewisses Maß an Fleiß.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

3 Ratschläge an dein 14-jähriges Ich ... Ich glaube, wenn ich an mich selbst zurückdenke, bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich mir zugehört hätte. Einem 14-Jährigen Ratschläge zu geben ist schwierig, das weiß jeder. Ich glaube, was ich mir selbst schon gesagt hätte, ist das Faktum an sich selbst zu glauben: dass man weiß, was man will, dass man seinen Weg geht und das man vor allem nicht auf Neinsager hören soll. Wenn ich immer Leuten geglaubt hätte, die gesagt haben: "Das geht nicht und das funktioniert nicht, mach das anders!", dann hätte sich vieles in meinem Leben anders und wahrscheinlich auch nicht so gut entwickelt. Das Zweite ist, glaube ich, auch etwas Wesentliches: Sei fleißig! Sei ehrlich! Arbeite hart an deinem Erfolg! Du kannst die Leiter des Erfolgs nicht hochklettern mit den Händen in deiner Hosentasche. Vergiss dabei aber auch nicht zu leben, das Leben zu genießen, Chancen anzunehmen, zu ergreifen, wenn sie sich einem bieten.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Was steht auf deiner Visitenkarte? Auf meiner Visitenkarte steht mein Name: Dr. Karlheinz Kornhäusl. Und dann zwei etwas sperrig wirkende Titel, nämlich: Bundeskurienobmann-Stellvertreter der Kurie Angestellte Ärzte - und: Bundessektionsobmann Turnusärzte für die Österreichische Ärztekammer.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was ist das coolste an deinem Job? Das sind viele Dinge, muss ich ganz ehrlich sagen. Wenn ich jetzt jemand anderen fragen würde, würde er wahrscheinlich sagen: "Du kommst viel herum, tolle Veranstaltungen, du lernst tolle Menschen kennen." Das stimmt alles, aber ich glaube das Aller-, Allercoolste ist, dass ich neben dem Job als Funktionär den eigentlichen Job als Arzt ausführen kann und darf. Ich weiß von Kollegen anderer Standesvertretungen, dass es dort nicht so ist - die sind dann quasi unter Anführungszeichen nur noch Funktionäre. Das möchte ich nicht, das wollte ich nie, mir ist mein Beruf als Arzt sehr wichtig. Und was natürlich auch lässig ist: Das ist die Möglichkeit Dinge zu verändern, zu gestalten, sei es im Kleinen oder auch im Größeren.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich? Ich glaube Einschränkungen und Grenzen, das ist prinzipiell etwas, was im Kopf entsteht. Ich bin kein Typ, der das bewusst zulässt, aber natürlich müsste ich lügen, wenn ich sage, es ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Die Funktionen bringen Einschränkungen mit sich. Man ist sehr, sehr viel unterwegs im Auto, verbringt viel Zeit in Besprechungen, in Sitzungen. Das erfordert natürlich ein hohes Maß an Toleranz von meiner Frau, von meinen - und das ist ja der eigentlich wichtigste Job, den ich habe - von meinen beiden süßen Töchtern, aber auch von Freunden, wenn ich nicht immer Zeit habe etwas vielleicht am Abend oder am Nachmittag zu unternehmen. Aber nichtsdestotrotz - es lohnt sich, es zahlt sich aus und deswegen tue ich es auch gerne.

Worum geht es in Deinem Job?

Worum geht's in deinem Job? Prinzipiell muss ich dazusagen, dass mein Job als Funktionär in der Österreichischen Ärztekammer dann beginnt, wenn mein eigentlicher Brotberuf - nämlich der des Arztes - endet. Ich bin in der Österreichischen Ärztekammer in der Bundeskurie der Angestellten Ärzte aktiv. Da geht es darum - wie der Name schon sagt - die Anliegen der angestellten Kolleginnen und Kollegen zu vertreten und was mich betrifft, habe ich hier natürlich einen gewissen Fokus auf die Kolleginnen und Kollegen in Ausbildung - so wie ich selbst ja noch einer bin. Da geht es um Fragen nach einer besseren Ausbildungsbedingung, da geht es um Fragen nach nach besseren Arbeitsbedingungen und es geht um Fragen nach einem besseren Gehalt, nach einer Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wichtig in dem Zusammenhang, weil ich es selbst natürlich tagtäglich am eigenen Leib erfahre: Standesvertretung ist letzten Endes ein Bohren harter Bretter. Man kommt oft nicht so schnell weiter, wie man sich das wünscht oder erhofft, aber, um bei einem Zitat zu bleiben: Steter Tropfen höhlt den Stein. Es macht Spaß und man erfreut sich dann auch an kleinen Erfolgen und natürlich doppelt über die großen Erfolge. Ein klassischer Tag sieht bei mir so aus, dass ich von sieben in der Früh bis 15 Uhr an meiner Abteilung für Innere Medizin in der Steiermark tätig bin und danach in die Steirische Ärztekammer fahre, wo ich Termine wahrnehme, Sitzungen, zu Veranstaltungen muss etc. Oder, dass ich nach Wien fahre, wo mich natürlich auch Termine und Besprechungen sowie Sitzungen erwarten.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Wie schaut dein Werdegang aus? Geboren bin ich am 1.1.1982 in Graz und dann war es sehr klassisch: vier Jahre Volksschule, acht Jahre Mittelschule, nach dem Bundesheer das Studium der Humanmedizin in Graz mit einem Auslandsaufenthalt. Ich habe dann meine Ausbildung zum Allgemeinmediziner gemacht, bin danach kurz Stationsarzt gewesen und bin jetzt mitten in meiner Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin. Was mein politisches Engagement anbelangt: Da kann ich mir vorstellen, dass ein Außenstehender findet, dass das eigentlich ein sehr klassischer Werdegang ist. Ich war Klassensprecher, Schulsprecher, war in der Landesschülervertretung tätig, war während des Studiums in der Österreichischen Hochschülerschaft aktiv - und habe auch hier bereits Kontakte geknüpft als Student zum damaligen Präsidenten der Steirischen Ärztekammer und zum Kurienobmann in der Steirischen Ärztekammer. Ich bin auf die eine oder andere Veranstaltung mitgegangen und habe hier sozusagen ein bisschen Blut geleckt, das hat mich interessiert. Die Leidenschaft für Standesvertretung war da, die Leidenschaft Politik zu machen, mitzugestalten, mitzudenken war immer schon da. Und so hat dann das eine das andere ergeben, dass ich 2012 zur letzten Ärztekammerwahl angetreten bin. Ich wurde in der Steiermark in die Kurienführung gewählt als erster Kurienobmann-Stellvertreter. Und ich kann mich noch sehr, sehr gut erinnern, als dann ein Anruf aus Wien kam, ob ich nicht bereit wäre auch für die Bundeskurie der Angestellten Ärzte zur Verfügung zu stehen. Ich war zugegebenermaßen sehr nervös, klar, ich wusste nicht: Was kommt jetzt wirklich auf mich zu? Aus heutiger Sicht kann ich sagen, es war die richtige Entscheidung Ja zu sagen. Ich tue es nach wie vor sehr gerne und will es auch weiterhin mit ganzer Leidenschaft ausführen.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ginge es auch ohne deinen Werdegang? Was natürlich nicht ginge, wäre ein Engagement in der Ärztekammer ohne meinen eigentlichen Beruf, nämlich Arzt zu sein. Von daher, ja, das braucht man. Alles andere, was ich davor gemacht habe - Schülervertretung, Studentenvertretung - das ist nicht zwingend notwendig. Es war sicherlich hilfreich, war eine gute Schule. Was braucht es, um diese Funktion auszuüben? Ich glaube, es braucht Durchhaltevermögen, es braucht die Liebe Dinge neu zu denken, neu zu formulieren und letzten Endes auch ein gewisses Maß an Fleiß.