Werner Waldner
Head of Allianz Direct, Allianz SE
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Karriere Level
Leitende*r Angestellte*r
“We should always look for the glass half full, because there are so many opportunities, so don’t be afraid of change”, Werner Waldner, Head of Allianz Direct at Allianz SE, gives an important advice to his younger self. The most challenging but also fascinating thing about his job is that “the customers behavior is changing fast in the digital world.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

3 Ratschläge an dein 14-jähriges Ich ... Nichts ist sicher, außer Veränderungen. Sei bereit für Veränderungen, insbesondere für die jüngere Generation. Ich denke, das alte Geschäftsmodell, bei dem man in einer bestimmten Position beginnt und man macht das dann für den Rest seines Lebens, das gibt es nicht mehr. Veränderungen passieren und wir müssen bereit sein, uns darauf einzustellen. Zweitens sollte man immer darauf achten, dass man das Glas als halb voll ansieht, denn es gibt so viele Chancen und man sollte Veränderungen positiv sehen, man sollte keine Angst vor Veränderungen haben. Der dritte Ratschlag ist: Höre nicht auf, zu lernen, das Leben bedeutet immer Lernen, ich lerne jeden Tag, auch in meinem Alter. Ich denke, es ist sehr wichtig, aufgeschlossen zu sein, Dinge immer von verschiedenen Blickwinkeln aus zu betrachten, und dann zu sagen: Ja, die Dinge haben sich verändert, also muss ich mich auch verändern und das lernen.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Was steht auf deiner Visitenkarte? Werner Waldner und meine Position ist Head of Allianz Direct.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Was ist das coolste an deinem Job? Die größte Herausforderung an meiner Arbeit ist, dass man direkt mit dem Kunden zu tun hat. Das macht sie auch besonders interessant. Das Kundenverhalten ändert sich in der digitalen Welt mit Internet und Callcentern schnell und das finde ich am faszinierendsten, sich mit den Kunden zu befassen, zu verstehen, was die Kunden brauchen und welchen Beitrag wir als Allianz oder Direct zur Kundenzufriedenheit leisten können.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich? Wir von Direct machen nur ein Prozent des Gesamtumsatzes der Allianz aus. Es ist also noch immer ein ziemlich junger und neuer Bereich. Ich persönlich hätte es gern, dass Direct sich schneller bewegt, aber wir müssen immer wieder Anpassungen vornehmen und mit anderen Konzern-Zentren und anderen Vertriebskanälen zusammenarbeiten, sodass wir so arbeiten, dass wir einander nicht kannibalisieren. Das beinhaltet automatisch einige Kompromisse, nicht die direkten Wege, aber einige Abweichungen, man muss verstehen, was die anderen Leute machen müssen und daher ist es .... Ja, wie ich gesagt habe, ich persönlich würde mich gerne schneller vorwärtsbewegen, aber in einer großen Organisation muss man lernen mit anderen Gruppen zusammenzuarbeiten und verschiedene Ziele zu respektieren.

Worum geht es in Deinem Job?

Worum geht's in deinem Job? Die Allianz ist eine sehr große Finanzorganisation. Wir alle wissen das, und die Hauptvertriebskanäle, die wir haben, sind das zwischengeschaltete Makler- oder Vermittlergeschäft, und die Makler und Vertreter kommunizieren mit den Kunden. Direct unterscheidet sich in dieser Hinsicht, denn wir kommunizieren mit dem Endkunden. Wir verwenden also Kanäle wie das Internet, Social Media, Callcenter und alles, was normalerweise der Vermittler im klassischen Versicherungsgeschäft macht. Wir müssen das alles in der direkten Organisation einrichten, weil wir mit dem Endkunden zu tun haben, also müssen die Produkte grundsätzlich einfach sein, die Preisbildung muss transparent sein, wir müssen über Social Media sehr schnell reagieren und all diese Dinge müssen koordiniert werden. Für diese Koordination bin ich bei den Direct Gesellschaften auf der ganzen Welt verantwortlich. Als Teamleiter spreche ich grundsätzlich viel mit dem Team, welche Arten von Projekten, welche Arten von Zahlen wir haben, ich muss Präsentationen vorbereiten, ich muss mit dem Head of Global P&C sprechen, da wir zum Global P&C gehören, und dann mit den Geschäftsführern der Direktgesellschaften. Wir müssen Auswertungen einrichten, ich spreche mit den CEOs der Länder, wo wir noch nicht tätig sind, und bespreche mit ihnen, wie wir ein Projektteam einrichten können, welche Ressourcen sie haben, sodass wir dann als Team ein Direktvertriebsprojekt starten können. Ich bewege mich also sehr viel auf der strategischen Ebene, spreche mit vielen Stakeholdern im Konzern darüber, wie wir gute Teams organisieren können. Ich rufe meine E-Mails ab, spreche mit Leuten darüber, was so vor sich geht, welche Wettbewerber im Direktvertrieb tätig sind, spreche mit ihnen über Kampagnen, Marketing, wenn wir sehen, dass sich die Preisbildung bei einem Wettbewerber ändert, müssen wir darauf auf Ebene der Preisbildung reagieren. Es ändert sich also jeden Tag. Es ist also schwer vorherzusagen, wie mein Tag morgen aussehen wird. Normalerweise bin ich von 10:00 bis ungefähr 18:00 in Meetings und danach bearbeite ich meine E-Mails und bereite mich auf den nächsten Tag vor.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Wie schaut dein Werdegang aus? Ich bin ganz im Südosten Deutschlands in Teisendorf, im Berchtesgadener Land, geboren. Nach dem Gymnasium in Traunstein machte ich einen Bachelorabschluss an der Uni in München, bevor ich in die USA ging und an der University of Kentucky Wirtschaft studierte und zum Dr.phil promovierte. Ich ging zurück nach Deutschland und absolvierte ein Traineeprogramm bei der Deutschen Bank in München. Nach zwei Jahren war es Zeit, etwas anderes zu tun. Ich ging auf die Philippinen, wo ich für eine regionale asiatische Entwicklungsbank arbeitete und Projekte von Pakistan bis zur Südsee betreute. Nach drei Jahren entschied ich mich, nach Deutschland zurückzukommen und suchte in München ein internationales Unternehmen. So landete ich bei der Allianz. Bei der Allianz begann ich 1990, war drei Jahre in München, danach von 1994-1998 in Indonesien, von 1999-2000 bei Allianz Australia, von 2000-2002 wieder in München, und zwar als Business Coordinator bzw. E-Business Coordinator, von 2002-2005 in HR und seit 2006 arbeite ich zusammen mit einem kleinen Team im Geschäftsbereich Direct, und baue weltweit entsprechende Geschäftsstellen auf. Ich bin jetzt seit 23 Jahren bei der Allianz und das Schöne daran ist, dass ich ungefähr alle vier Jahre meinen Job gewechselt habe und die Arbeit somit noch immer spannend ist und mich fordert.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Ginge es auch ohne deinen Werdegang? Ich glaube nicht, dass ein Universitätsabschluss erforderlich ist. Ich bin der Meinung, dass man bei der Allianz ein Netzwerk braucht. Die Themen, um die es geht, kann man lernen, aber da die Allianz als dezentralisierter Konzern organisiert ist, mit viel lokaler Verantwortlichkeit, sind die Sozialkompetenzen sehr wichtig, dass man wirklich mit den Leuten spricht. Wie wir immer sagen: Beeinflussung ohne Autorität.