whatchado goes Girls! TECH UP

from Sabrina
4.11.2021

Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren konnten sich bei verschiedenen Unternehmen über technische Berufe informieren. Aber nicht nur das: Da gerade bei technischen Berufen die praktische Arbeit besonders faszinierend ist, durften die Mädels auch selbst ausprobieren: Und dann zum Beispiel einen blinkenden Ring mit nach Hause nehmen.

Noch vor dem offiziellen Start um 10 Uhr war der Eingangsbereich gerammelt voll. Mädels verschiedenster Altersklassen, Schülerinnengruppen sowie ihre Lehrerinnen und Eltern waren gespannt auf die verschiedenen Experimentier- und Mitmach-Stationen von Unternehmen wie Kapsch, Wien Energie, Verbund und der ÖBB. Auch whatchado war mit einem Stand vertreten. Wir haben die Mädels natürlich tatkräftig dabei unterstützt, passende Videointerviews auf unserer Plattform zu finden.

Viele der jungen Frauen wollten sich allerdings Videos über Krankenschwestern, Lehrerinnen oder Kindergärtnerinnen anschauen – und rutschen damit in typische Frauenberufe hinein. Sie bestätigen, was uns auch eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Bildung zeigt: In ingenieurwissenschaftlichen und technischen Studien liegt der Frauenanteil bei etwa 22 Prozent, in Lehrberufen im Bereich Technik bei 23 Prozent. Doch warum ist es eigentlich so wichtig, dass mehr Frauen in die Technik gehen?

Warum in die Technik?

Es gibt viele Gründe, einen technischen Beruf zu ergreifen. Der wichtigste Grund ist mit Sicherheit, dass in der Technik sehr viel mehr Fachkräfte gesucht werden als in den derzeit von Frauen dominierten Berufsfeldern. Falls du also einen Job in der Technik suchst, wirst du nach der Ausbildung bzw. dem Studium ganz sicher schnell fündig. Viele Technikerinnen arbeiten bereits während der Ausbildung in jenen Betrieben, von denen sie anschließend übernommen werden.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur empfehlen, bei der Berufswahl auch ein wenig auf die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt zu schauen. Sonst bist du mit der Schule fertig, hast eine Lehre absolviert oder gar studiert – und suchst doch ewig nach einem Job. Ich selbst musste mich zuerst ein wenig umorientieren und mir ein paar Dinge beibringen, bis ich nach meinem geisteswissenschaftlichen Studium einen coolen Job gefunden habe.

Hier kannst du übrigens in vier einfachen Schritten herausfinden, ob du dich für ein technisches Studium interessieren könntest. Frag dich zum Beispiel folgendes: Kannst du gut logisch denken oder bastelst du gerne? Hast du vielleicht schon als Kind deinen Wecker auseinandergenommen, anstatt dich von ihm aufwecken zu lassen? Dann schau dir auf jeden Fall technische Berufe an; auch, wenn du jetzt noch glaubst, dich vielleicht nicht dafür zu interessieren.

Mehr Geld für Technikerinnen

Ein sehr guter Grund, in die Technik zu gehen, ist das wesentlich höhere Gehalt. Da es zu wenige Fachkräfte gibt, können diese letztendlich auch mehr verlangen. Oder im Umkehrschluss: Unternehmen müssen mehr dafür bezahlen, qualifizierte Leute in ihr Unternehmen zu bringen und dort auch zu halten. Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen oder Krankenschwestern sind zwar auch gefragte Berufe, dennoch bekommst du wesentlich weniger bezahlt als eine IT-Qualitätsingenieurin oder Softwareentwicklerin. Gerecht ist das nicht, aber das ist wieder ein anderes Thema.

Da die Einkommensschere kleiner werden soll, werden Mädchen und Frauen, die in die Technik gehen bzw. sich umorientieren wollen, besonders gefördert. Dafür gibt es zahlreiche Beratungsstellen. Darüber hinaus kannst du bei Instituten wie dem AMS oder dem WAFF anfragen, ob nicht eine spezielle Förderung für dich infrage kommt.