Bau­tech­ni­sche*r As­sis­ten­t*in

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Wie werde ich Bau­tech­ni­sche*r As­sis­ten­t*in?

Bautechnische Assistent*innen betreuen alle Bereiche der Baustellenorganisation. Sie ermitteln Mengen, Lasten und Massen von Bauteilen und Stoffen, interpretieren Pläne und erstellen Berechnungen, Listen und Kalkulationen und koordinieren die Abläufe mit den durchführenden Unternehmen. Dabei beachten sie immer die gültigen Normen, Sicherheitsvorgaben und Qualitätsstandards für Bautechnik und Ausschreibungen, begleiten und dokumentieren das Bauvorhaben und erstellen die Abrechnung. Zu diesem Zweck arbeiten Bautechnische Assistent*innen zunehmend mit BIM - Building Information Modeling (digitale Gebäudedaten-Modellierung), mit welcher die verschiedenen Bereiche und Stellen, die an einem Bauprojekt beteiligt sind, zentral koordiniert und aktualisiert werden können.

Bautechnische Assistent*innen arbeiten in Bauunternehmen, für Architektur- und Ziviltechnikbüros und in öffentlichen Ämtern. Bei ihren Tätigkeiten verwenden sie Computer und spezielle bautechnische Softwareprogramme. Technisches und mathematisches Verständnis, Planungsfähigkeit und räumliches Vorstellungsvermögen sind besonders wichtig für ihre Tätigkeiten.

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Arbeiten als Bautechnische*r Assistent*in

Arbeitsumfeld

Bautechnische Assistent*innen sind von Beginn an in alle Arbeitsschritte eines Bauprojekts involviert. Sie unterstützen Bautechniker*innnen, Baumeister*innen, Architekt*innen bzw. Ziviltechniker*innen bei der Planung, Organisation, Durchführung und Abrechnung der Bauprojekte.

Mit verschiedenen Softwareprogrammen, insbesondere Office-Programme, Datenbanken und BIM (Building Information Modeling bzw. digitale Gebäudedaten-Modellierung) erstellen und verwalten Bautechnische Assistent*innen die Vielzahl an Dokumenten, Tabellen und Listen, die bei Bauvorhaben wichtig sind. Sie kennen die Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten der relevanten Baumaterialien, die Arbeitsabläufe der verschiedenen Handwerke sowie die Sicherheitsvorschriften, Qualitätsstandards und Baunormen. Sie führen einfache Ausmessungen des Geländes und der Bauteile durch, erstellen selbst einfache Bauzeichnungen und berechnen den Bedarf von Mengen, Materialien und Massen von verschiedenen Bauteilen und Baustoffen. Außerdem lesen und interpretieren sie die detaillierten Bauzeichnungen und Lagepläne (z. B. Ausführungszeichungen, Schalungs- und Bewährungszeichnungen) von Architekt*innen, Bautechniker*innen und den (Bau-)Technischen Zeichner*innen der ausführenden Unternehmen und erstellen für die Bauorganisation Stücklisten, Tabellen, Personallisten etc.

Bautechnische Assistent*innen arbeiten bereits im Rahmen der Ausschreibung und Vergabe von Bauvorhaben mit; sie informieren sich über die relevanten Vorgaben und Normen und erstellen eine Beschreibung der Leistungen und Kosten. Sie kontrollieren Angebote, Leistungsverzeichnisse und Lieferscheine, dokumentieren und überwachen den gesamten Bauprozess und den Fortschritt, erstellen die Abrechnung und kontrollieren die Kosten.

Aufgaben

  • Ausschreibungsvorgaben, -normen und Qualitätsstandards recherchieren
  • Bauteile- und Gelände aufmessen und aufnehmen und einfache Zeichnungen erstellen
  • Bauzeichnungen, Lagepläne, Detailzeichnungen lesen und interpretieren
  • Mengen, Massen und Lasten recherchieren, berechnen und auflisten
  • Leistungsverzeichnis (Tabellen, Skizzen, Zeichnungen) erstellen
  • Tabellen, Listen und Texte verwalten und aktualisieren
  • Dokumente und Abläufe mit den planerischen, technischen und durchführenden Partner*innen koordinieren
  • an der Baustellenorganisation mitarbeiten und laufend überwachen und dokumentieren
  • Sicherheitsmaßnahmen koordinieren
  • Baufortschritt, -abschnitte und -abläufe dokumentieren
  • Baumaßnahmen abrechnen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Bautechnische Assistent*innen arbeiten mit der branchenüblichen Büroausstattung wie Computer, Laptop, Notebooks und Tablets, sowie mit Telefone/Mobiltelefone, Drucker und Scanner. Sie verwenden bautechnische Computerprogramme wie z. B. Office und CAD und kennen sich mit der digitalen Planung im Bauwesen (z. B. BIM - Building Information Modeling) aus. Für das Aufnehmen und Vermessen bedienen sie Geräte aus der Bauaufnahmetechnik sowie Rollbänder, Stifte und Skizzenmaterial.
Für Ausschreibungen, Dokumentationen und Abrechnungen verwenden sie Baupläne, Detailpläne und facheinschlägige Unterlagen für Baurecht, Bauverordnungen, Sicherheitsvorschriften, Baunormen und dergleichen.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Mit der Lehre zum/zur Bautechnischen Assistenten/Assistentin kann seit 1. Juni 2018 begonnen werden. Der Lehrberuf ist als Ausbildungsversuch eingerichtet.

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Hoch- und Tiefbauwesen
  • Haus- und Gebäudetechnik
  • Betriebswirtschaft, Rechnungswesen
  • Bautechnik - Bautechnische Assistenz
  • Officeprogramme, Datenbanken
  • Detailplanung, Ausführungsplanung
  • Baustoffe- und Baumaterialienkunde
  • Kostenkalkulation, Kostenkontrolle
  • technisches Projektmanagement
  • technische Dokumentation
  • Baurecht

Weiterbildung und Spezialisierungen

Bautechnische Assistent*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Weiterbildungsmöglichkeiten in verschiedenen relevanten bieten unter anderem das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (bfi) an. Informationen zu Weiterbildungsveranstaltungen im Bereich Baubiologie erteilt das Österreichische Institut für Baubiologie und -ökologie in Wien.

Auf der Webseite der Bauakademie Österreich (www.bauakdemie.at) findest du umfangreiche Informationen über die Zugangs- und Entwicklungsmöglichkeiten (Karrierewege) im Baubereich.

klimaaktiv: Angebote rund um die Themenbereiche Energieeffizienz, Bauen und Energie, ökologisches/nachhaltiges Bauen, Bausanierung usw. können über die Webseite der klimaaktiv Bildungskoordination gefunden werden, einschließlich dem klimaaktiv e-Learning Tool: www.klimaaktiv.at/bildung.html

Außerdem bestehen Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung über Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen sowie Werkmeisterschulen für Berufstätige, z. B. im Bereich Bautechnik. Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.