Be­rufs­schul­leh­rer*in

Erziehung & BildungBeratung & Service

Wie werde ich Berufsschullehrer*in?

auch bekannt als Bildungsberater*in, Berufsberater*in, Lehrer*in an berufsbildenden Schulen

Berufsschullehrer helfen jungen Heranwachsenden dabei, ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln und ihre Allgemeinbildung zu vertiefen. Als Berufsschullehrer lehrst du deinen Schülern außerdem theoretisches Wissen über den jeweiligen Beruf, zu dem sie gerade ausgebildet werden. Solltest du nur wegen der Aussicht auf freie Tage in den Schulferien Lehrer werden wollen, hast du leider ein völlig falsches Bild von diesem Beruf. Denn in den Ferien musst du den Unterrichtsstoff für das nächste Halbjahr vorbereiten und Klassenarbeiten sowie Hausaufgaben korrigieren. Dabei hast du aber keine freie Entscheidungsgewalt, sondern musst dich an vorgegebene Lehrpläne halten. Du darfst deiner Kreativität lediglich in der Vermittlung des Lehrstoffs freien Lauf lassen. In regelmäßigen Sprechstunden stimmst du dich auch mit den Ausbildern ab und sorgst dafür, dass deine Schüler gut auf die Praxis im Betrieb vorbereitet sind.

Videostories zu diesem Beruf12

Arbeiten als Be­rufs­schul­leh­rer*in

Wichtige Fähigkeiten als Be­rufs­schul­leh­rer*in

Deine Hauptaufgabe ist es, den Schülern alles beizubringen, was sie an theoretischen Grundlagen für ihr späteres Berufsleben benötigen. Deshalb solltest du selbst genug wissen, um auch Fragen zu beantworten, die über deine Vorbereitungen hinausgehen. Das umfasst nicht nur das spezifische Fachwissen, sondern auch deine Allgemeinbildung. Dieses gesammelte Wissen verpackst du dann in pädagogische und didaktische Methodik, die deinen Schülern dabei helfen soll, den Lernstoff besser zu verstehen. Da jeder Schüler so individuell ist, wie die Tests, die du vorbereitest, sollte es dir leicht fallen, dich auf Menschen einzustellen und ihnen Hilfe anzubieten. Lösungsorientiertes Denken kann dir dabei helfen. Denn für deine Schüler bist du eine wichtige Vertrauensperson, die sie im Idealfall nicht nur bei schulischen Problemen ansprechen. Bei diesen benötigst du übrigens auch des öfteren Geduld. Wenn du dich an deine eigene Schulzeit erinnerst, wird dir schnell klar warum: Oder bist du immer aufmerksam und still im Unterricht gesessen? Im Gegensatz zu Grundschullehrern übernimmst du nicht mehr den erzieherischen Erstauftrag, sondern hilfst deiner Klasse nur noch dabei, ihren eigenen Weg zu finden. Eines haben jedoch alle Lehrer gemeinsam: Sie stehen in ständigem Kontakt und Austausch mit Menschen – seien es Schüler, Eltern oder Kollegen.

Wie werde ich Be­rufs­schul­leh­rer*in?

Als Lehrer trägst du einen großen Teil zu einer funktionierenden Gesellschaft bei. Denn du formst die nächste Generation mit deinem Unterricht. Deshalb ist der Weg in diesen Beruf, auch klar geregelt. Um an einer deutschen Schule zu unterrichten, musst du ein Lehramtsstudium erfolgreich abschließen. Dieses kann entweder aus einem Bachelor- und Masterstudium bestehen oder aus dem ersten und zweiten Staatsexamen.

In Österreich wird das Lehramtsstudium nicht mehr nach der jeweiligen Schulart, sondern nach der jeweiligen Bildungsstufe bzw. der Berufsbildung unterschieden. Als Berufsschullehrer findest du dich auf der Sekundarstufe II. Um diese zu erreichen, musst du seit dem Wintersemester 2016/17 ein Bachelorstudium mit einem darauf aufbauenden Masterstudium absolvieren. Zwar kannst du mit etwas Glück auch nach deinem Bachelorstudium als Lehrkraft arbeiten, allerdings darfst du dann keine Festanstellung erwarten. In Ausnahmefällen werden in beiden Ländern auch Lehrkräfte engagiert, die bereits viel Berufserfahrung in dem jeweiligen Beruf mitbringen. Diese müssen dann jedoch Lehrgänge absolvieren, die ihnen pädagogische und didaktische Methoden beibringen. Als Quereinsteiger solltest du jedoch ebenfalls nicht mit einem unbefristeten Vertrag rechnen. Egal wie du deinen beruflichen Einstieg letztendlich schaffst: Sei dir bewusst, dass du selbst bestimmte charakterliche Voraussetzungen erfüllen solltest.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Mit deiner Entscheidung an einer berufsbildenden Schule zu lehren, hast du dich bereits für eine Spezialisierung im Schulwesen entschieden. Dennoch kannst du dich weiterbilden und beispielsweise Vertrauenslehrer oder Schuldirektor werden. Außerdem kannst du Fortbildungen zu Themen wie Suchtprävention, Streitschlichtung oder dem Einsatz von Medien im Unterricht besuchen.

Zukunftsaussichten als Be­rufs­schul­leh­rer*in

Das Bildungswesen wird stark von der Politik beeinflusst und damit auch die Stellen, die für Lehrer angeboten werden. Da in den nächsten Jahren mit zahlreichen Pensionierungen zu rechnen ist, hast du allerdings besonders im Pflichtschulbereich gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Auch für Berufsschulen werden immer wieder qualifizierte Lehrkräfte gesucht. In Ausnahmefällen hast du sogar die Chance mit einem abgeschlossenen Bachelor im Fach Lehramt zu unterrichten. In diesem Fall solltest du allerdings den Master nachholen oder berufsbegleitend absolvieren. Denn für eine Festanstellung benötigst du das vollwertig abgeschlossene Studium.