Wie werde ich Feuerverzinker*in?
Oberflächentechniker*innen im Bereich der Feuerverzinkung beschichten Metalle und Metallteile wie Rohre, Stangen und andere Eisen- und Stahlbauteile mit flüssigem Zink, indem sie die Werkstücke erhitzen und in einen Verzinkungskessel tauchen. Der auf diese Weise hergestellte Zinküberzug ist auf einer Vielzahl von Produkten zu finden, angefangen von kleinen Nägeln und Schrauben bis hin zu Stahlbauteilen, großen Masten oder Gerüstkonstruktionen.
Zur Nachbehandlung der Werkstücke wenden Oberflächentechniker*innen - Feuerverzinkung verschiedene Verfahren wie Entfetten, Spülen, Ätzen, Reinigen und Polieren an.
Oberflächentechniker*innen arbeiten in Werkstätten und Produktionshallen von Gewerbe- und Industriebetrieben im Team mit Berufskolleg*innen, Vorgesetzten und verschiedenen Fach- und Hilfskräften aus dem Bereich Metall- und Kunststoffbearbeitung zusammen.
Steckbrief
Berufsfelder
Arbeiten mit TechnikArbeiten als Feuerverzinker*in
Arbeitsumfeld
Oberflächentechniker*innen - Feuerverzinkung sind mit der Beschichtung von Metallen und Metallteilen (z. B. Rohre, Stangen, Eisen- und Stahlbauteile) mit flüssigem Zink befasst. Beim Verfahren der Feuerverzinkung werden die Werkstücke erhitzt und in einen Kessel mit flüssigem Zink getaucht und dadurch mit einem dichten Zinküberzug versehen. Durch diesen Überzug werden die metallischen Werkstücke dauerhaft vor Korrosion geschützt.
Zur Vorbehandlung und Vorbereitung der Werkstücke führen die Oberflächentechniker*innen - Feuerverzinkung verschiedene Maßnahmen wie Reinigen, Entfetten, und Entfernen von Rost oder alten Lackbeschichtungen durch. Diese Vorbehandlung wird meist durch Beizen in verdünnter Salzsäure vorgenommen. Danach werden die Metallteile auf extrem hohe Temperaturen erhitzt (bis zur Glühung) und im Zinkbad mit einer gleichmäßigen Zinkschicht überzogen. Nach dem Abkühlen werden die Metallteile von den Oberflächentechniker*innen weiterbehandelt (z. B. durch Schleifen, Glänzen, Polieren).
Feuerverzinkte Produkte finden in den verschiedensten Bereichen Einsatz, z. B. im Industrie- und Wohnungsbau, im Haushaltsbereich, in der Automobilindustrie, vor allem aber im Maschinen- und Anlagebau sowie in der Elektrotechnik und Telekommunikationstechnik.
Aufgaben
- Werkstücke für die Feuerverzinkung vorbereiten: reinigen, entfetten, Rost und alte Lackschichten entfernen
- Arbeitsschritte anhand der technischen Unterlagen planen
- Zinkkessel und Zinkbäder vorbereiten
- Metalle Erhitzen und mit Zinküberzug beschichten
- dabei Maschinen und Anlagen der Feuerverzinkung programmieren, steuern und bedienen
- verschiedene Mess- und Prüfgeräte zur Kontrolle der Verzinkungsprozesse einsetzen
- Nachbehandeln der Werkstücke durch Schleifen, Polieren, Glänzen
- Maschinen, Anlagen und Ausrüstungen reinigen und warten, einfache Reparaturarbeiten durchführen
- Qualitätskontrollen durchführen
- technische Daten erfassen und dokumentieren
Arbeitsmittel und Ausrüstung
Oberflächentechniker*innen - Feuerverzinkung hantieren mit metallischen Werkstücken wie Rohren, Stangen, Platten, Nägeln, Schrauben, Drähten und dergleichen mehr. Sie hantieren mit flüssigem Zink, Salzsäure und anderen Chemikalien zum Reinigen, Entfetten und Polieren der Werkstücke. Sie steuern und bedienen Maschinen und Anlagen wie Verzinkungskessel, Zinkbäder, Säurebäder, Einschmelzöfen, Kühlanlagen, Walzanlagen sowie verschiedene Förder-, Hebe- und Transportanlagen.
Sie verwenden außerdem eine Reihe von Messgeräten zur Kontrolle des Verzinkungsvorganges und hantieren mit Werkzeugen und Geräten wie Schleif- und Poliermaschinen, Hämmern, Schraubenziehern und Schraubenschlüsseln. Zur Nachbearbeitung der Werkstücke kommen verschiedene Lösungsmittel, Schleif- und Poliermittel sowie Lacke und Korrosionsschutzmitel zum Einsatz.
Benötigte Fähigkeiten
KoordinationsfähigkeitKörperliche Fitness und Interesse an SportVerständnis für chemische VerbindungenHandwerkliches GeschickRäumliches VorstellungsvermögenTechnisches VerständnisKommunikationsfähigkeitKundenorientierungAufmerksamkeitEntscheidungsfreudigkeitFlexibilitätGeduldSicherheitsbewusstseinUmweltbewusstseinKreativitätOrganisationsfähigkeitSystematikAus- & Weiterbildung
Ausbildung und Voraussetzungen
Wichtige Ausbildungsinhalte:
- Arbeitsvorbereitung
- Oberflächentechnik
- Schmelztechnik
- Verzinken - Feuerverzinken
- Verfahren der Vor- und Nachbehandlung
- Korrosionsschutz
- Maschinen- und Anlagenbedienung
- Qualitätsprüfung, Qualitätssicherung
- technische Dokumentation
- Kundenberatung und -betreuung
Weiterbildung und Spezialisierungen
Oberflächentechniker*innen - Feuerverzinkung sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, Methodenkompetenzen und soziale Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (BFI) sowie andere Weiterbildungseinrichtungen bieten Weiterbildungsveranstaltungen zu vielen relevanten technischen und kaufmännischen Themenbereichen an.
Auch die Arbeitsgemeinschaft Oberflächentechnik (AOT) bietet Seminare und Kurse über neue Techniken, Materialien und Produkte an.
Viele Betriebe führen außerdem für ihre Mitarbeiter*innen interne Schulungen zu Produkten, Materialien und Verarbeitungsmethoden durch oder bieten Herstellerbetrieben die Möglichkeit Produktschulungen durchzuführen.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem facheinschlägige Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (Höhere technische Lehranstalten). Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
- Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
- Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
- ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.