Gärt­ner*in

Landwirtschaft, Tiere & PflanzenUmwelt, Energie & Rohstoffe

Wie werde ich Gärtner*in?

auch bekannt als Landschaftsgärtner*in, Landschaftsarchitekt*in, Gartenbauarchitekt*in, Gärtnerfacharbeiter*in, Facharbeiter*in für Gartenbau, Garten- und Grünflächengestalter*in, Tree Worker

Morgens halb 10 in Deutschland: Statt einen Schokoriegel aufzureißen, gehst du in deinen Garten und erntest deine eigene Gurke als Snack für den kleinen Hunger. Du kannst jede deiner Blumen benennen und sogar die Gräser im nahegelegenen Wald unterscheiden. Dein Interesse an der Natur und an Pflanzen lässt sich perfekt in einer Ausbildung zum Facharbeiter im Bereich Gartenbau ausleben. In diesem Job wirst du Experte für die unterschiedlichsten Zierpflanzen, Gemüse- und Obstsorten, Gehölze und Gräser. Nicht nur aus deinem Heimatland, sondern aus allen Klimazonen. Die tägliche Herausforderung besteht darin vor allem nichtheimische Pflanzen durch die richtige Pflege aufrecht zu erhalten. Das bedeutet eine individuelle Gieß-, Dünger- und Schnittarbeit für jedes Exemplar. Dabei legst du die Kulturen entweder im Freien oder in Glashäusern an. Das bekannte Liedzitat der Fantastischen Vier “wir ernten was wir säen” bekommt in deinem Beruf eine neue Bedeutung. Denn du erntest wirklich was du säst. Im Idealfall verkaufst du es dann auch gleich an Kunden oder Großhändler weiter. Wenn du nicht an der Produktion von Pflanzenkulturen beteiligt bist, kannst du dich um öffentliche Parks kümmern oder helfen botanische Gärten zu pflegen und immer wieder neu zu bepflanzen.

Videostories zu diesem Beruf8

Arbeiten als Gärt­ner*in

Wichtige Fähigkeiten als Gärt­ner*in

Als Facharbeiter für Gartenbau solltest du großes Interesse und Leidenschaft für Pflanzen mitbringen. Denn die Freude an der Arbeit ist essenziell. Du wirst dir viel Fachwissen in diesem Bereich aneignen müssen und die Arbeit wird körperlich anstrengend sein. Viele Arbeiten müssen auf den Knien oder in gebeugter Haltung ausgeführt werden. Zum Beispiel beim Unkrautjäten oder bei der Aussaat. Außerdem musst du deine Pflanzen genau im Auge behalten, um bei einem Schädlingsbefall rechtzeitig eingreifen zu können. Für die verwendeten Werkzeuge und technischen Geräte benötigst du ebenfalls Fachwissen. Du wirst sie nicht nur nutzen, sondern musst auch die Instandhaltung übernehmen und gegebenenfalls Reparaturarbeiten durchführen. Wenn zum Beispiel eine Bewässerungsanlage ausfällt, musst du das Problem beheben können. Zeitdruck spielt hier eine große Rolle. Denn viele Pflanzen sind empfindlich und müssen immer richtig temperiert und bewässert sein. Auch der Kontakt mit Kunden und Lieferanten gehört zum Alltag. Deshalb solltest du wissen, wie du mit den einzelnen Personen umgehst. Verkäuferisches Geschick kann dir helfen deine Produkte zu vertreiben.

Wie werde ich Gärt­ner*in?

Um Facharbeiter*in für Gartenbau zu werden, musst du eine 3-jährige Lehre absolvieren. Zugangsvoraussetzung ist die Erfüllung der gesetzlichen Schulpflicht von 9 Jahren und ein breites Allgemeinwissen über Pflanzen und Natur. Auch Land- und forstwirtschaftliche Fachschulen bieten die Richtung Gartenbau an. An diesen Schulen kannst du die Ausbildungszweige Garten- und Landschaftsbau oder Erwerbsgartenbau besuchen. In Deutschland gibt es den Lehrberuf Facharbeiter/-in Gartenbau nicht. Eine ähnliche Ausbildung findest du im Job des Gärtners. Hier musst du dich aber schon vor Ausbildungsbeginn entscheiden in welche Fachrichtung du dich spezialisieren möchtest. Denn du musst dich zum Beispiel zwischen Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Obstbau und Zierpflanzenbau entscheiden.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Nach deiner Ausbildung kannst du dich in weiteren Bereichen des Gartenbaus, zum Beispiel im Gemüse- und Obstbau oder der Forstwirtschaft, spezialisieren. Außerdem hast du die Möglichkeit, dich selbstständig zu machen.

Zukunftsaussichten als Gärt­ner*in

Im Gärtnereigewerbe hast du verschiedene Anstellungsmöglichkeiten. Entweder in einem Klein-, Mittel- oder Großbetrieb, als Angestellter für eine Stadt, in einer Forschungseinrichtung, in einem botanischen Garten oder in einer Friedhofsgärtnerei. Du kannst dich auch als Landschaftsgärtner selbstständig machen oder einen Blumenhandel eröffnen. Für die letzteren beiden Jobmöglichkeiten bietet es sich an die Weiterbildung zum Gärtnermeister zu machen. Generell verzeichnet die Branche einen wachsenden Bedarf, da die Themen Umweltschutz und 'grüner leben' immer mehr an Bedeutung gewinnen. Trotz den guten Aussichten darfst du aber nicht vergessen, dass das Gewerbe von wirtschaftlichen Faktoren abhängt. Je nachdem wie viel Budget zum Beispiel eine Stadt zur Verfügung hat, wird sich der Betrag, den sie in die Bepflanzung steckt, verändern. Auch in der Selbstständigkeit wirst du wirtschaftliche Krisensituationen bemerken. Denn vor allem Privatkunden verzichten bei einer schwierigen finanziellen Lage eher auf die professionelle Pflege ihres Gartens. Da du aber sozusagen mehrere Berufe in einem hast, kannst du dich Marktveränderungen gut anpassen und in andere Teilbereiche umschwenken.