Gal­va­nis­eur*in

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Wie werde ich Gal­va­nis­eur*in?

Oberflächentechniker*innen im Bereich Galvanik veredeln und verschönern (Vergolden, Versilbern, Verchromen) die Oberflächen von metallischen und nichtmetallischen Gegenständen wie z. B. Kfz-Zubehörteile, Metallwaren, Schmuckwaren und dergleichen mehr durch Galvanisieren. Beim Verfahren der Galvanotechnik werden Werkstücke in galvanische Bäder getaucht, durch die sie anschließend Strom fließen lassen. Auf diese Weise werden die Oberflächen der Werkstücke beschichtet und haltbar gemacht und die Materialeigenschaften insgesamt verbessert.

Oberflächentechniker*innen - Galvanik arbeiten in Werkstätten und Produktionshallen von Gewerbe- und Industriebetrieben im Team mit Berufskolleg*innen, Vorgesetzten und verschiedenen Fach- und Hilfskräften aus dem Bereich Metall- und Kunststoffbearbeitung zusammen.

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Arbeiten als Galvaniseur*in

Arbeitsumfeld

Unter Galvanisieren / Galvanotechnik versteht man das Veredeln von Werkstücken durch Vergolden, Versilbern, Verchromen, Verzinken etc., also das Beschichten mit einer Edelmetallschicht. Die Werkstücke können dabei aus Eisen, Stahl, Messing, Aluminium, Kupfer, aber auch aus Kunststoff sein.

Die Oberflächentechniker*innen - Galvanik tauchen die zu galvanisierenden Gegenstände in sogenannte galvanische Bäder, in denen sich die Edelmetalle, aus denen die Beschichtung bestehen soll, in flüssiger Form befinden. Anschließend lassen sie Strom durch das Bad und die zu galvanisierenden Teile fließen. Nach einigen Sekunden bis einigen Stunden, je nach gewünschter Schichtdicke, sind die Stücke dann verchromt, versilbert, vergoldet usw.

Galvanotechnik kommt in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz, z. B. bei der Herstellung von Schmuckwaren (vor allem Gold- und Silberwaren), bei der Herstellung von elektrischen/elektronischen Leitungen, Kabeln und anderen Komponenten, in der Fahrzeugtechnik sowie im Bereich Maschinen- und Anlagenbau.

Aufgaben

  • Werkstücke für die Galvanisierung vorbereiten: reinigen, entfetten
  • Arbeitsschritte anhand der technischen Unterlagen planen
  • Beschichtungs-Metalle und -Edelmetalle wie Gold, Silber, Chrom, Kupfer, Zink einschmelzen
  • galvanische Bäder vorbereiten
  • Werkstücke in galvanische Bäder tauchen, Strom durchfließen lassen
  • Maschinen und Anlagen der Galvanotechnik programmieren, steuern und bedienen
  • gesamten Prozess der Galvanisierung/Beschichtung kontrollieren
  • dabei verschiedene Mess- und Prüfgeräte einsetzen
  • Werkstücke durch Reinigen, Schleifen, Polieren und Glänzen nachbehandeln
  • Maschinen, Anlagen und Ausrüstungen reinigen und warten, einfache Reparaturarbeiten durchführen
  • Qualitätskontrollen durchführen
  • technische Daten erfassen und dokumentieren
  • Kund*innen beraten und informieren

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Oberflächentechniker*innen - Galvanik hantieren mit metallischen Werkstücken und Teilen wie Ketten, Kabeln, Leitungen, Drähten und dergleichen mehr. Sie hantieren mit flüssigen Metallen und Edelmetallen wie Gold, Silber, Chrom, Zink und Kupfer sowie mit diversen Chemikalien zum Reinigen, Entfetten und Polieren der Werkstücke. Sie steuern und bedienen Maschinen und Anlagen der Galvanotechnik wie galvanische Bäder, Säurebäder, Einschmelzöfen, Kühlanlagen, Walzanlagen und verschiedene Förder-, Hebe- und Transportanlagen.

Oberflächentechniker*innen im Bereich Galvanik verwenden außerdem eine Reihe von Prüf- und Messgeräten zur Kontrolle der Galvanisierungsprozesse und hantieren mit Werkzeugen und Geräten wie Schleif- und Poliermaschinen, Hämmern, Schraubenziehern und Schraubenschlüsseln. Zur Nachbearbeitung der Werkstücke kommen verschiedene Lösungsmittel, Schleif- Poliermittel sowie Lacke und Korrosionsschutzmittel zum Einsatz.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Arbeitsvorbereitung
  • Oberflächentechnik
  • Galvanotechnik
  • Technische Chemie
  • Metall- und Edelmetallkunde
  • Verfahren der Vor- und Nachbehandlung
  • Korrosionsschutz
  • Maschinen- und Anlagenbedienung
  • Qualitätsprüfung, Qualitätssicherung
  • technische Dokumentation
  • Kundenberatung und -betreuung

Weiterbildung und Spezialisierungen

Oberflächentechniker*innen - Galvanik sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, Methodenkompetenzen und soziale Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (BFI) sowie andere Weiterbildungseinrichtungen bieten Weiterbildungsveranstaltungen zu vielen relevanten technischen und kaufmännischen Themenbereichen an.
Auch die Arbeitsgemeinschaft Oberflächentechnik (AOT) bietet Seminare und Kurse über neue Techniken, Materialien und Produkte an.

Viele Betriebe führen außerdem für ihre Mitarbeiter*innen interne Schulungen zu Produkten, Materialien und Verarbeitungsmethoden durch oder bieten Herstellerbetrieben die Möglichkeit Produktschulungen durchzuführen.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem facheinschlägige Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (Höhere technische Lehranstalten). Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.