Raum­pla­ner*in

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Wie werde ich Raum­pla­ner*in?

auch bekannt als Stadt- und Regionalplaner*in

Raumplaner*innen erarbeiten Konzepte und Projekte zur infrastrukturellen Entwicklung und Verbesserung von bestimmten Regionen, z. B. Ballungszentren, Industriegebiete, Naturschutzgebiete. Zur Infrastruktur zählen Verkehrswege (Schiene und Straße), Stromversorgung, Betriebsniederlassungen und dergleichen. Sie erstellen Studien in denen sie zunächst die Bedarfslage und das Entwicklungspotenzial einer Region feststellen. Auf dieser Grundlage erarbeiten sie Projekte zum Ausbau von Schienen- und Straßenwegen oder zur Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben, Freizeitparks und Hotelanlagen. Raumplaner*innen arbeiten im Team mit verschiedenen Spezialistinnen und Spezialisten, z. B. mit Architekt*innen, Kulturtechniker*innen oder Verkehrstechniker*innen und im engen Austausch mit Behörden und Bürger*innen.

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Arbeiten als Raumplaner*in

Arbeitsumfeld

Raumplaner*innen verbinden in ihrer Arbeit Architektur und Bauingenieurwesen mit den Bereichen Soziologie, Wirtschaft und Ökologie. Sie erarbeiten für eine Region, z. B. Stadt, Agrargebiet oder Tourismusgebiet Raumplanungskonzepte und Projekte zur infrastrukturellen Entwicklung und Verbesserung. Dazu zählen z. B. der Ausbau von Straßen- und Schienenwegen, die Planung von Siedlungsgebieten, Industriestandorten und Erholungsgebieten. Sie analysieren die geographischen und infrastrukturellen Gegebenheiten der Region, ermitteln gemeinsam mit Behörden und Bürger*innenvertretungen die Bedürfnisse und Vorstellungen und erstellen dann in Abstimmung mit den ökonomischen und politischen Vorgaben ein Konzept, in dem die Entwicklungsziele der Region festgelegt werden. Die planerische und zeichnerische Umsetzung und Präsentation der Projekte gehört ebenso zu ihren Aufgaben wie die Koordination und Betreuung der Durchführung.

Im Bereich der Stadtplanung betreuen Raumplaner*innen städtebauliche Großprojekte, wie z. B. Wohn- und Büroanlagen, Einkaufszentren und Freizeitparks. Weitere Aufgaben für Raumplaner*innen sind z. B. Projekte der Dorf- und Altstadtsanierung (Stadt- und Dorferneuerung) oder die Erstellung von Standortanalysen für Unternehmen, dabei geht es vor allem um die Planung von Filialen, Zweigstellen und Vertriebsnetzen.

Aufgaben

  • demographische Daten und Statistiken erheben und auswerten
  • ökonomische und infrastrukturelle Zielvorgaben des Planungsgebietes berücksichtigen
  • Grundstücke bewerten, Bodenordnungen und Flächenwidmungspläne berücksichtigen
  • Straßennetze, Verkehrs- und Schienenwege, Wohnsiedlungen, Industrieparks usw. zur infrastrukturellen Verbesserung einer Region planen
  • Ausbau von Autobahnen, Umfahrungen für den Transitverkehr planen
  • Wohnbau-, Gewerbebau- oder Industrieansiedlungsprojekte planen und betreuen
  • Planungen im ländlichen Raum für die landwirtschaftliche oder touristische Strukturentwicklung durchführen, z. B. Dorferneuerung, Ansiedlung von Freizeitparks, Thermen, Wellnesshotels
  • Projekte der Landschaftsgestaltung durchführen, z. B. Naturparks, Umweltschutzgebiete, Erholungsgebiete planen
  • Stadtentwicklungsprojekte (Großbauprojekte, Stadterneuerung, Altstadtsanierung) planen und durchführen
  • Konzepte für ein Regionalmarketing, z. B. für die industrielle oder touristische Entwicklung einer Region erarbeiten
  • Besprechungen, Verhandlungen und Präsentationen mit Auftraggeber*innen und Geldgeber*innen durchführen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Raumplaner*innen arbeiten mit Computern, Notebooks, Zeichentischen und Zeichengeräten. Entwurfs-, Berechnungs- und Planungsarbeiten führen sie am Computer mit Hilfe spezieller Softwareprogramme durch. Erste Entwürfe und Ideenskizzen zeichnen sie auch händisch mit Stiften und Zeichenblock. Weiters bedienen sie Kopiergeräte, Drucker, Scanner, Telefone und Mobiltelefone und führen Berichte, Protokolle und Datenbanken.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Für den Beruf Raumplaner*in ist in der Regel eine abgeschlossene Schulausbildung mit entsprechendem Schwerpunkt (z. B. HTL) oder ein abgeschlossenes Universitäts- oder Fachhochschulstudium z. B. in Bauingenieurwesen, Bauwirtschaft, Raumplanung, Urbanistik, Infrastrukturplanung oder ähnliches erforderlich.

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Kulturtechnik
  • Raumplanung
  • Allgemeine Geographie
  • Infrastrukturforschung
  • Urbanistik
  • Landschaftsplanung, Landschaftsgestaltung
  • GIS (Geo-Info-Systeme), Kartographie und Vermessung
  • Dokumentation
  • Projektmanagement

Weiterbildung und Spezialisierungen

Raumplaner*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Raumplaner*innen sind beispielsweise:

  • Kulturtechnik, Verkehrstechnik, Infrastruktur
  • Urban Studies, Urbanistik
  • GIS, Vermessungstechnik
  • Ökologie, Natur- und Umweltschutz
  • globale Entwicklungen
  • Datensicherheit, Datenschutz
  • Simulationstechnologie, Virtual Reality, Augmented Reality

Neben Angeboten von Weiterbildungseinrichtungen wie dem WIFI und dem BFI bieten auch Fachhochschul- und Universitätslehrgänge die Möglichkeit zur fachliche Weiterentwicklung für Raumplaner*innen. Auch ein Zweitstudium oder ein weiterführendes Master- oder PhD-Studium bieten Entwicklungsmöglichkeiten.

Raumplaner*innen sind zumeist in leitenden Funktionen tätig und leiten als solche Mitarbeiter*innen und Teams.