Rechts­kanz­lei­as­sis­ten­t*in

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Wie werde ich Rechtskanzleiassistent*in?

auch bekannt als Notariatskanzleiassistent*in, Rechtsanwaltskanzleiassistent*in, Rechtsanwaltsfachangestellter*e, Kanzleibedienstete*r

Du bist fasziniert von Rechtsfällen und interessierst dich nicht nur für die Urteilsverkündung, sondern auch für den gesamten Ablauf davor? Außerdem rückst du gerne Sachverhalte ins rechte Licht und kümmerst dich um Ordnung? Dann werde doch Rechtsanwaltsfachangestellter und stürze dich in die Welt von Paragraphen und Kodex. Als Helfer von Rechtsanwälten managst du die Abläufe im Hintergrund. Du bereitest Akten vor, stellst Dokumente zusammen und übernimmst die Kommunikation mit Behörden und dem Gericht. Außerdem koordinierst du Termine mit Mandanten oder dem Staatsanwalt und bist die erste Ansprechperson, bevor jemand zu deinem Chef durchgelassen wird. Dabei bist du immer freundlich und kompetent. Als Rechtsanwaltsfachangestellter bist du beides: Das freundliche Gesicht beim betreten einer Kanzlei und die Person im Hintergrund, ohne die der Arbeitsalltag nicht so gut funktionieren würde.

Videostories zu diesem Beruf13

Arbeiten als Rechts­kanz­lei­as­sis­ten­t*in

Wichtige Fähigkeiten als Rechts­kanz­lei­as­sis­ten­t*in

Anträge, Zwangsvollstreckungen oder Mahnverfahren sind deine Welt! Rechtsgehilfen, wie sie umgangssprachlich genannt werden, vertreten Mandanten zwar nicht vor Gericht, aber helfen ihnen trotzdem ihren Prozess zu gewinnen. Denn du übernimmst viel Vorarbeit und recherchierst Sachverhalte oder Präzedenzfälle. Gleichzeitig bekommst du einen guten Einblick in die Arbeit von Anwälten und Richtern und weißt, wie die Arbeit in einem Gericht abläuft, auf welche Prozesse geachtet werden muss und an welche Stelle du dich für ein bestimmtes Anliegen wenden musst. Da du die Akten für einen Prozess nicht nur sortierst, sondern auch Dokumente darin vorbereitest, benötigst du selbst juristisches Fachwissen und solltest wissen, wie Einsprüche oder Beschwerden verfasst werden. Dabei helfen dir Verwaltungsfachwissen und Gesetzesbücher. Da du Termine koordinierst, Rechnungen erstellst und die Buchhaltung übernimmst, benötigst du auch Verwaltungsfachwissen und solltest dich mit Office Software auskennen. Organisation ist ebenfalls eine Fähigkeit, die dir nicht fremd sein sollte. Schließlich bist du in der Kanzlei für sie verantwortlich. Damit deine Schreiben auch verständlich sind, solltest du einen guten Ausdruck haben und wissen, wie Fachbegriffe geschrieben werden oder Kommas gesetzt werden. Da du meist der erste Kontakt für Mandanten bist, solltest du freundlichen und empathisch reagieren. Natürlich ist dir auch bewusst, dass dein Beruf durch absolute Diskretion gezeichnet ist oder?

Wie werde ich Rechts­kanz­lei­as­sis­ten­t*in?

Der Berufseinstieg ist für Rechtsanwaltsfachangestellte genau geregelt. Zunächst musst du eine dreijährige Ausbildung absolvieren, die praktische Arbeit in einer Anwaltskanzlei mit theoretischem Unterricht wie Rechnungswesen oder Recht an einer Berufsschule verbindet. Dadurch bekommst du die Möglichkeit, die Theorie gleich im Arbeitsalltag zu testen und lernst zum Beispiel, was in einem Erbrechtsfall alles zu beachten ist. Ausbildungsplätze werden gerne an Bewerber vergeben, die einen mittleren Schulabschluss vorweisen können. Häufig werfen potenzielle Arbeitgeber einen genaueren Blick auf deine Deutsch- und Mathematiknoten, schließlich wirst du später viele Schreiben verfassen und dich um die Buchhaltung kümmern. In Österreich findest du die Lehre übrigens nicht unter dem Titel Rechtsanwaltsfachangestellter, sondern unter Rechtskanzleiassistent. Die Aufgaben bleiben jedoch die gleichen.

Fortbildungen und Spezialisierungen

Als Rechtsgehilfe kannst du dich noch weiterentwickeln und einen Fachwirt oder Betriebswirt absolvieren. Du möchtest noch mehr in die Welt von Gerichtsverfahren und Rechtslagen eintauchen und selbst Mandanten vertreten? Dann solltest du vielleicht ein Jurastudium in Betracht ziehen und selbst Anwalt, Staatsanwalt oder Richter werden. Voraussetzung ist hierfür allerdings eine Hochschulzugangsberechtigung.

Zukunftsaussichten als Rechts­kanz­lei­as­sis­ten­t*in

In der Regel haben Rechtsanwaltsfachangestellte eine klassische 40-Stunden Woche. Dennoch kann es Zeiten geben – beispielsweise wenn es einen schwierigen Fall gibt – in denen du Überstunden in Kauf nehmen musst. Darauf solltest du dich einstellen, um erfolgreich Karriere zu machen. Sollte dir die Arbeit in einer Kanzlei nicht mehr zusagen, musst du dich nicht sofort in eine neue Ausbildung stürtzen – vorausgesetzt natürlich, du möchtest in einem ähnlichen Bereich weiterarbeiten. Du kannst dich auch bei einem Inkassobüro, einer Wirtschaftsprüfgesellschaft, einer Bank, einer Versicherung oder einem Notar bewerben. Da deine Ausbildung viele kaufmännische und verwaltungstechnische Aspekte enthalten hat, wirst du auch in solchen Unternehmen gerne gesehen. Ansonsten hast du natürlich auch die Möglichkeit, dich in der Welt des Rechts weiterzubilden.