Sze­nen­bild­ner*in

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Wie werde ich Sze­nen­bild­ner*in?

Szenenbildner*innen sind die visuellen Geschichtenerzähler jeder Film-, Fernseh-, Musikvideo- oder Theaterproduktion. Sie schaffen die Welt, in der die Handlung spielt und sind dafür verantwortlich, die passende Umgebung, Räume und Requisiten für die Produktion zu finden.

Sie sind bereits in der frühen Planungsphase der Produktion involviert, stimmen mit Regie, Produktion und Kamerateam die Drehorte und nötigen Auf- und Umbauten ab und setzten das Szenenbild mit ihrem Team um.

Szenenbildner*innen müssen ein gutes Vorstellungs- und Einfühlungsvermögen, Kreativität und Organisationstalent besitzen, um die Vorstellungen der Regie im Rahmen des vorgegebenen Produktionsbudgets umsetzen zu können.

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Arbeiten als Szenenbildner*in

Arbeitsumfeld

Szenenbildner*innen sind für die szenische Ausstattung von Filmen, Fernsehfilmen, Musikvideos und Theaterproduktionen verantwortlich und gestalten alles, was man um den/die Schauspieler*innen herum sieht: vom malerischen Barockzimmer mit Ausblick auf den Schlossgarten für ein Historiendrama bis zur verzweigten Tiefgarage für eine Verfolgungsjagd in einem Action-Film, von der Steuerungszentrale einer Raumstation in einem Science-Fiction-Film bis zur malerischen Hotel- und Strandanlage für eine Urlaubskomödie.

Szenenbildner*innen sind zusammen mit dem/der Regisseur*in und dem/der Produzent*in bereits in der frühen Planungsphase der Produktion involviert. Nach Lektüre des Drehbuchs erstellen sie ein visuelles Konzept (Look) und eine räumliche Dramaturgie des Films, fertigen Skizzen und Pläne an, recherchieren Drehorte und historische und aktuelle Motive und stimmen sich mit Kostümbildner*innen und Requisiteur*innen über den Look des Films ab. Zusammen mit Regisseur*innen, Produzent*innen, Filmaufnahmeleiter*innen, Kameramann / Kamerafrau und Lichttechniker*innen besuchen sie die Drehorte (z. B. Landschaften, Gebäude, Filmstudios) und besprechen die szenische Umsetzung (Adaption, Bauten, Requisiten). Sie koordinieren möglicherweise benötigte visuelle Effekte oder Spezialeffekte mit VFX Supervisor und SFX Supervisor anhand des Stil- und Design-Konzepts, das sie erstellt haben.

In der anschließenden Umsetzungsphase sind sie die Verantwortlichen für die nötigen Adaptionen (Auf- und Umbauten, Requisiten) der Drehorte und beauftragen Bühnenbildner*innen, Bühnentischler*innen und verschiedene Techniker*innen mit den Bauarbeiten sowie Requisiteur*innen mit der entsprechenden Möblierung und Ausstattung der Szenen. Bevor mit den Dreharbeiten begonnen werden kann, muss die Arbeit des Szenenbildners/der Szenenbildnerin mit seinem Team fertiggestellt sein. In dieser Phase kommt es oft zu langen und intensiven Arbeitszeiten, kurzfristigen Änderungen und Adaptionen oder unvorhergesehenen Herausforderungen, die Szenenbildner*innen mit ihrem Team zu bewältigen haben. Bevor der Dreh beginnt, kontrollieren sie nochmals, ob alle Details - vom Wasserglas am Biedermeiertisch bis zur Kontrollanzeige am Raumschiffmonitor - richtig umgesetzt wurden. Nach dem Dreh koordinieren sie den Abbau von Umbauten und sorgen dafür, dass der Drehort wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird.

Szenenbildner*innen sind neben dem kreativen und planerischen Teil auch für die finanziellen Angelegenheiten des visuellen Konzepts (Szenenbilds) verantwortlich. Zu Beginn der Produktion planen sie die Kosten und stimmen diese mit dem/der Produzent*in ab. Sie weisen ihren Mitarbeiter*innen Budgets zu, kontrollieren die Einhaltung und rechnen die Ausgaben ab. Die Tätigkeit von Szenenbildner*innen ist sehr kommunikations- und organisationsintensiv und von viel Teamarbeit geprägt.

Aufgaben

  • Drehbuch lesen und visuelle Konzepte bzw. visuelle Dramaturgie, Finanzplan erstellen
  • Drehorte recherchieren und auf Machbarkeit überprüfen
  • Konzept mit Regie und Produktion abstimmen und Budget fixieren
  • Drehorte besuchen und mit Regie, Produktion und Kamera die Anforderungen bestimmten
  • mit Bauarbeiter*innen und Techniker*innen Bau- und Umbauarbeiten planen
  • mit Requisiteur*innen die Requisitenbeschaffung planen
  • Einrichtung des Szenenbildes an den Drehorten koordinieren und überwachen
  • gegebenenfalls die Vorgaben der Spezialist*innen für Spezialeffekte und visuelle Effekte umsetzen
  • vor Drehbeginn die Umsetzung des visuellen Konzepts kontrollieren
  • nach den Dreharbeiten Drehorte wieder in den ursprünglichen Zustand zurück versetzen
  • Ausgaben mit Mitarbeiter*innen und Produktion abrechnen

Arbeitsmittel und Ausrüstung

Für die Planung der visuellen Konzepte für das Szenenbild eines Films arbeiten sie mit modernen Büromaterialien (Computer, Laptop, Tablet, Smartphone) sowie mit Skizzen und Software zur visuellen Umsetzung von räumlichen Darstellungen.

Je nachdem, in welchem Umfang Szenenbildner*innen selbst an der Ausstattung mitarbeiten, haben sie mit allen möglichen Requisiten, Umbauten, technischem Equipment, Transportfahrzeugen, etc. zu tun.

Aus- & Weiterbildung

Ausbildung und Voraussetzungen

Für den Beruf Szenenbildner*in gibt es keine spezielle Ausbildung. Mögliche Ausbildungswege sind facheinschlägigen mittleren und höheren Schulen im Bereich Gestaltung und Design sowie ein Studium der Bühnengestaltung. Viele Szenenbildner erlernen ihr Handwerk durch Assistenzzeit in der Praxis.

Im deutschen Sprachraum bieten die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf einen Studiengang Szenografie und die Filmakademie Baden-Württemberg einen Studiengang Szenenbild an.

Weiterbildung und Spezialisierungen

Szenenbildner*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Szenenbildner*innen sind:

  • Settechnik
  • Filmtechnik
  • Projektmanagement