Zim­me­rer*in

Bau, Architektur & GebäudetechnikHolz, Papier, Glas & KeramikKunst & Kunsthandwerk

Wie werde ich Zimmerer*in?

auch bekannt als Holzbauer*in

Als Kind hast du gerne an deinem Baumhaus gewerkelt? Egal, ob es das Dach war oder die Trittleiter nach oben, du wolltest immer genau wissen, wie die Bauteile gefertigt werden und warum Papa sie so anbringt? Dann könnte Zimmerer der perfekte Beruf für dich sein! Als solcher stellst du Holzkonstruktionen aller Art her – sei es ein Dachstuhl, eine Treppe oder ein Gebäudeteil. Du bist der Experte für Holzfußböden, Innenflächen und auch Fassaden. Dafür wählst du das richtige Holz aus, schneidest es zu und bearbeitest es. Dafür nutzt du Sägen, Hammer, Poliermaschinen oder Fräsen. Außerdem weißt du, wie man ein Holz versiegelt und wie man es behandeln darf. Im Gegensatz zum Schreiner fertigst du allerdings keine Möbel an. Wobei du es bestimmt könntest.

Videostories zu diesem Beruf1

Arbeiten als Zim­me­rer*in

Wichtige Fähigkeiten als Zim­me­rer*in

Da Zimmerer häufig mit Ingenieuren und Architekten zusammenarbeiten, solltest du nicht nur Teamwork beweisen, sondern auch in der Lage sein Pläne zu lesen und technische Zeichnungen, Maße und Winkel zu überprüfen. Denn du entscheidest maßgeblich mit, ob eine Vertäfelung wirklich wie gewünscht umgesetzt werden kann. Wenn es an die Umsetzung geht, musst du genau wissen, wie welches Holz verarbeitet werden kann und wie du eine CNC-gesteuerte Säge oder Hobelmaschine verwendest. Mathematisches Verständnis hilft dir bei den Vermessungen und Konstruktionen sehr weiter. Auch mit Technik solltest du gut umgehen können. Die körperliche Fitness benötigst du übrigens nicht nur, um Holzbalken oder andere Bauteile zu tragen, sondern auch, um den Wetterverhältnissen an deinen Arbeitsorten Stand zu halten. Denn nicht immer scheint die Sonne, wenn du gerade dabei bist den Dachstuhl aufzubauen und selbst, wenn sie es tut, ist das nicht immer angenehm. Bei warmen Temperaturen ist die Arbeit auf dem Bau schließlich auch kein Zuckerschlecken. Damit das Haus, die Treppe oder das Wandstück, das du gerade aufbaust, später nicht nur stabil ist, sondern auch gut aussieht und an der richtigen Stelle steht, benötigst du handwerkliches Geschick und räumliches Vorstellungsvermögen.

Wie werde ich Zim­me­rer*in?

Damit eine Dachkonstruktion Wind und Wetter standhält, sollte sie richtig gebaut sein. Und damit eine Treppe wirklich begangen werden kann, muss sie ebenfalls richtig konstruiert sein. Um deine Aufgaben als Zimmerer auch wirklich gut zu erfüllen, musst du sowohl in Deutschland als auch in Österreich eine dreijährige Ausbildung abschließen. In der Regel kannst du diese entweder im Handwerk oder in der Industrie absolvieren. In jedem Ausbildungsjahr lernst du nicht nur mehr, sondern bekommst auch größere praktische Aufgaben. Wenn du so gar keine Lust auf einen Betrieb hast, kannst du nach einer Berufsfachschule suchen, die dich ebenfalls ausbildet. Doch auch an dieser wirst du praktische Elemente haben. Als Alternative gibt es in Österreich noch die vierjährige Lehre zum Zimmereitechniker. Diese Lehre kann bis zum 30. Juni 2021 gestartet werden, da sie zunächst als Ausbildungsversuch eingesetzt wird. In ihr werden zusätzliche Anforderungen im modernen Holzbau aufgegriffen.

Fortbildungen und Spezialisierungen

In diesem Handwerksberuf hast du verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Du kannst entweder zum Vorarbeiter oder zum Polierer werden, oder den Abschluss des Holztechnikers anstreben. Wenn du selbst Lehrlinge ausbilden oder einen eigenen Betrieb eröffnen möchtest, solltest du die Meisterprüfung in Angriff nehmen. Außerdem kannst du dich in unterschiedlichen Bereichen, z.B. Holzbau oder Bausanierung, weiterbilden.

Zukunftsaussichten als Zim­me­rer*in

Die Aussichten für Berufe im Handwerk sind derzeit sehr gut, da es immer weniger Lehrlinge im Handwerk gibt. Wie häufig in Berufen, die von Baustellen abhängig sind, steigt die Zahl der Arbeitssuchenden in den Wintermonaten leicht an, da die Auftragslage zurück geht. In den Sommermonaten gibt es allerdings immer wieder einen Mangel an Arbeitskräften. Wenn du deine Arbeit gut verrichtest, solltest du dir aber keine allzu großen Sorgen machen, denn mittlerweile stellt auch die Industrie Zimmerer ein. Oder wie, denkst du, werden große Fertigbauteile für Häuser hergestellt? Natürlich suchen auch Klein- und Mittelbetriebe immer wieder nach gutem Fachpersonal. Wenn du dich nach einiger beruflicher Erfahrung entscheidest, die Meisterprüfung anzugehen, kannst du dich bei Erfolg auch selbstständig machen.