Anneke Dürkopp
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“Nicht so viele Selbstzweifel, nicht immer viel auf das geben, was andere Leute einem sagen und einfach bei sich selbst bleiben”, würde Anneke Dürkopp ihrem 14-jährigen Ich raten. Die Einschränkung an ihrem Job als Moderatorin bei N24 und Sat.1? “Dass ich aus dem Koffer lebe. Ich kann zum Beispiel oft keine Outfits anziehen, die ich möchte, weil irgendwas wieder in einer anderen Stadt liegt. Ja, das ist ein Mädchenproblem, aber es ist ein Problem!”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

Meinem 14-jährigen Ich habe ich was wirklich Wichtiges mitzugeben. Nicht so viele Selbstzweifel, nicht immer viel auf das geben, was andere Leute einem sagen. Und einfach bei sich selbst bleiben. Ich glaube, das wäre für mich wahnsinnig wichtig gewesen in der Ausbildung. Ich hätte mir Tränen und alles erspart, denn mir wurde auch oft gesagt, Frauen wie ich haben in der Branche nichts zu suchen, mit den kann man nichts anfangen. Ätsch.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Anneke Dürkopp, Moderatorin.

Was ist das coolste an Deinem Job?

Ich liebe es an meinem Job, dass das meiste, was ich mache, live ist. Das heißt, man muss in der Sekunde da sein, das ist mein Nervenkitzel, dass man es nicht 15-mal wiederholen kann. Wenn was passiert, muss man mit diesen Situationen umgehen. Und das kann manchmal richtig witzig sein. Finde ich super.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Ich weiß, es ist die alte Leier, aber mich nervt es wirklich sehr, dass ich aus dem Koffer lebe. Und ich kann oft zum Beispiel keine Outfits anziehen, die ich möchte, weil irgendwas wieder irgendwo in einer anderen Stadt liegt. Ja, es ist ein Mädchenproblem, aber es ist ein Problem. Also diese Reiserei strengt an und ich stehe halt wirklich nicht gerne um 4.30 Uhr auf, obwohl ich eine Lerche bin. Ich bin keine Eule, ich bin eine Lerche.

Worum geht es in Deinem Job?

Also hauptsächlich moderiere ich das Wetter. Einmal bei N24 und einmal bei SAT1. Und meine Verantwortung ist es, also sehe ich so, erstens, die harten Fakten zu sagen, wie das Wetter wird, ganz ungeschont. Aber das auch mit einem Lächeln zu machen, um auch so ein bisschen auf das Positive hinzuweisen. Das ist so der Wetterjob. Und wenn ich Reporterstücke mache, dann, ja, dann sehe ich so, dass ich die Leute informiere. Aber mit so ein bisschen Witz und Charme das Ganze mache, damit das nicht so dröge wird. Das ist das, was ich selber nicht gerne sehe. Also so ein typischer Tagesablauf bei mir ist, wenn ich in Berlin bin, stehe ich um 4.30 Uhr auf. Denn ich muss um 5 Uhr im Sender sein. Habe um 5.30 Uhr Maskentermin. Und dann ziehe ich mich um und dann habe ich eine Stunde noch Zeit, mich vorzubereiten, bevor es losgeht. Von Meteorologen bekomme ich dann quasi die ganzen Informationen. Aber ich habe noch einen anderen Tagesablauf. Wenn ich in München arbeite, dann sieht das eigentlich so aus, dass ich mit Sport anfange. Also mache ich morgens meistens Sport, also ich gehe joggen oder gehe auch mal ins Fitnessstudio und starte so in den Tag. Das sind so die zwei Varianten. Aber vor 4.30 Uhr Sport machen ist nicht so. Im Monat, würde ich sagen, bin ich so, wie oft bin ich denn im Fernsehen? Ich schätze mal so an die 20 Tage, also 20-mal. Ja, das sind halt dann immer so komplette Tage, die man gebucht ist. Und wenn man zum Beispiel Reporterstücke dreht, dann ist es natürlich ein Beitrag. Aber man macht mal, zum Beispiel, oder man dreht drei, vier Tage am Stück. Je nach Job arbeite ich zum Beispiel, in Berlin sind es neun Stunden, die ich komplett im Sender bin. Und wenn man Reportersachen dreht, kann es auch mal schön ein 12-Stunden-Tag werden. Ja, und wenn sich nicht, so wie ich jetzt hier, wenn man sich nicht so oft verbabbelt, dann geht es auch mal schneller.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

: Ich bin richtige Schwäbin. Ich bin sogar in Stuttgart geboren. Und habe dann da auch mein Abitur gemacht Kornwestheim, aber man sagt Kornweschtheim, da wo der Salamander herkommt. Und danach bin ich nach München gegangen, ich habe in einer Band gesungen. Da ich mich aber nicht Sängerin und Tänzerin nennen wollte, weil ich halt lange getanzt habe und halt so ein bisschen singen konnte, habe ich eine Musicalausbildung gemacht. Aus diesem Grund, weil, es ist Tanz, Gesang und Schauspiel vereint, dann ist es Musical. Ich mag aber keine Musicals und wenn, dann nur alte und ich habe bis zur Ausbildung auch kein einziges gesehen. Ja. Und danach bin ich wirklich, ich bin Quereinsteiger. Also das mit Musical hat mich ja nicht immer so komplett interessiert. Und ich habe einen Nebenjob gehabt beim Fernsehen und habe dadurch dann geschafft, ins Fernsehen zu kommen. Und danach hat es sich dann so weiter entwickelt. Ich habe dann meine Managerin kennengelernt, bei der bin ich jetzt auch seit, ich glaube, acht Jahren. Oder fast, ja, ich glaube, acht Jahre sind es jetzt. Und bin da ganz glücklich. Und, ja, und dann kamen natürlich weitere Castings und das hat sie alles für mich organisiert. Und da ging es dann so weiter, Step by Step. Also ich habe ja einen künstlerischen Background, aber das kann man eigentlich alles super gut im Fernsehen gebrauchen. Denn ich habe ja drei Jahre Stimmenbildung, Sprecherziehung. Das habe ich ja alles mitgenommen. Und, na ja, gut, die Bühne und die Kamera ist jetzt ein bisschen was anderes, weil man ja auch kein direktes Feedback hat. Aber eigentlich passt das ganz gut. Und somit habe ich dann zum Beispiel ein Stylingformat für Otto moderiert. Also da ging es dann halt so um Mode und alles Mögliche. Finde ich ja noch künstlerisch und kreativ. Der Wetterjob darf jetzt nicht ganz so kreativ sein. Das wäre schlecht, wenn ich es einfach nur so ansagen würde, wie ich es will. Aber ich lasse, da, würde ich sagen, ist meine Freiheit halt auch so ein bisschen, das ein bisschen anders zu gestalten, dass man vielleicht die Leute auch so ein bisschen mitnimmt. Und etwas fröhlicher als das Wetter manchmal in Deutschland ist.

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

Also meinen Job kann man wirklich mit einen ganz anderen Hintergrund machen. Also entweder man ist Meteorologe und hat das studiert. Oder aber man kommt aus dem journalistischen Bereich. Dann ist es möglich. Man kann aber auch einfach auf eine Moderatorenschule gehen und da eine Ausbildung machen. Dass man einfach vor der Kamera sprechen kann. Das Interesse, zum Beispiel beim Wetter, sollte auf jeden Fall da sein, sonst macht es keinen Sinn.