Doris Golpashin
Fernsehmoderatorin
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“Ich habe jeden Tag mit neuen, spannenden Geschichten zu tun, bei vielen verschiedenen Shows und Sendungen”, das ist das Coolste an Doris Golpashins Job als Fernsehmoderatorin. Doch der hat auch Einschränkungen: “Wenn man seine Nase in die Kamera hält, dann muss man damit rechnen, dass man in jedem Wohnzimmer dieses Landes oder auch außerhalb zu sehen ist und man muss natürlich auch kritikfähig sein. Das betrifft nicht nur die Stimme des Volkes, sondern auch die Medien.”

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

Sei mutig, hör niemals auf, dir selbst zu vertrauen und deinem Gefühl und glaub an dich selbst jeden Tag.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Doris Golpashin, Fernsehmoderatorin

Was ist das coolste an Deinem Job?

Das Coolste an meinem Job als Moderatorin ist, dass ich jeden Tag neuen Leuten begegne, verschiedene Genres bedienen darf und spannende Tage vor und hinter mir habe, von Fotoshootings bis hin zu tiefgründigen Geschichten und Schicksalsschläge, die mich bewegen. Ich habe jeden Tag mit neuen, spannenden Geschichten zu tun, bei vielen verschiedenen Shows und Sendungen. Und das finde ich, ist das Coolste an meinem Job.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Wenn man seine Nase in die Kamera hält, dann muss man damit rechnen, dass man in jedem Wohnzimmer dieses Landes oder auch außerhalb zu sehen ist, uns muss natürlich auch kritikfähig sein. Das betrifft nicht nur die Stimme des Volkes, sondern natürlich auch die Medien, damit muss man leben.

Worum geht es in Deinem Job?

The Voice of Germany ist eine Castingshow, bei der Pro7 und Sat.1 in Deutschland, wo wir junge Talente auf dem Weg ganz nach oben begleiten. Wir haben nach einer Redaktionssitzung, wo wir besprechen, was heute so alles auf uns zukommen wird, wie der komplette Probentag der Talente aussieht und der Coaches, meist irgendwie noch Zeit für Maske. Und danach geht es eigentlich auch gleich meistens los mit einem etwas unvorhergesehenen Alltag sozusagen, weil wir nie genau wissen, wann wer fertig ist. Es gibt natürlich so was wie einen konkreten Probenplan, an den man sich aber natürlich in so einer Phase nicht immer halten kann. Meistens kriegen wir jemand noch ganz spontan, fünf Minuten ein Interview, das dann irgendwie auf eine Stunde gesetzt ist, das dauert dann auch nur 3 Minuten, weil sich dann alles überschneidet. Ein Live-Show-Tag bei der Voice of Germany sieht ein bisschen anders aus. Da ist es irgendwie so, dass ich 2 Stunden später abgeholt werde, weil da meistens, irgendwie die meiste Zeit in der Redaktion verbringe, mit Besprechungen, was hat sich geändert am Vorabend. Man am Vorabend noch eine lange, lange Buchbesprechung, meist bis in die Nacht und noch eine Generalprobe. Manchmal wird aber noch das komplette Programm umgedreht. Da muss man spontan agieren. Man muss sich auf eine neue Situation einstellen. Dann verbringt man mal wieder sehr, sehr lange Zeit in der Maske. Und dann geht es meistens schon los mit der Live-Show um 20.15 Uhr. Und die ist ganz besonders aufregend und ganz besonders spannend. Ich bin nach über 15 Jahren im Fernsehen noch immer sehr aufgeregt, weil du bei einer Live-Show nie weißt, was passiert. Jemand, ein Interview-Partner, der vielleicht bei der Probe sehr cool und sehr entspannt reagiert hat, beginnt zu zittern, fällt irgendwie gleich in Ohnmacht und ..., wie rettest du eine Situation, in der du genau noch eine Minute zu reden hast und so weiter und so fort. Aber das macht es eigentlich auch sehr aufregend. Und dann gibt es natürlich auch gegenteilige Beispiele. Dann hast du manchmal auch Stars da sitzen, von denen du denkst, oh Gott, wie wird denn der sein, der war aber bei der Generalprobe gar nicht da. Wir laden hier oft wirklich Superstars ein, Robbie Williams war da, viele Stars. Und du weißt nie, wie werden die sein, weil die nie zur Generalprobe kommen. Und dann hast du da jemanden sitzen und denkst, ach, so cool. Und da hast du dann viele schöne Momente in so einer Show. Aber Aufregung und Spannung ist in diesem Job, auch bei einer Live-Show, definitiv immer enthalten.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin geboren in Grieskirchen in Oberösterreich, aber durch einen Zufall nur, aufgewachsen in Wien, bin ins Gymnasium gegangen in Wien und habe dann mit 15 die Schule abgebrochen, sehr zum Erstaunen meiner Eltern, die mich aber trotzdem mit aller Kraft und aller Macht unterstützt haben, auch wenn sie das eigentlich, glaube ich, gar nicht wollten. Ich habe eine Schauspiel- und Musical-Ausbildung gemacht und wollte damals bei der Aufnahmeprüfung am Konservatorium der Stadt Wien eine Sache nicht hinnehmen. Ich wurde von glaube ich 500 Leuten, die sich da beworben haben, wurden vier Mädchen ausgesucht. Und auf meinem Zettel stand drauf, bestanden, aber nicht aufgenommen, weil zu jung. Und daraufhin habe ich gesagt, ich möchte aber nicht mehr in die Schule gehen. Ich habe jetzt die Bestätigung dafür, dass ich das kann. Mama, Papa, ich mache jetzt was anderes, ich gehe ein Jahr lang in der Zwischenzeit in eine andere Schauspielschule oder zwei Jahre meinetwegen. Und das war in diesem Fall eine private, die Geld gekostet hat, hab dafür gesorgt, irgendwie das selbst zu finanzieren und hab bei einem Volontariat beim Radio begonnen. Und ich kann mich daran erinnern, damals, als ich beim Radio begonnen habe, waren die Studios noch gar nicht fertig. So konnte man sich nachts da in jedem Studio austoben, wenn man wollte. Und da habe ich mich halt einfach jede Nacht befunden und habe da geübt, stundenlang. Und bin meinem Chef so lange auf die Nerven gegangen und habe da Airchecks, sozusagen Aufnahmen meiner Moderationen, abgegeben vor seinem Büro, dass er irgendwann mal gesagt hat, ok, kriegst deine eigene Sendung. Du hast es dir echt verdient. Du hast dir so den Hintern aufgerissen und hast dafür gearbeitet. Und ich weiß, dass du das kannst und du das willst, also gebe ich dir die Chance. Also hatte ich dann mit 17 meine eigene Radiosendung und war dann sehr, sehr lange bei 88.6 Der Musiksender, der dann auch On Air ging und bin dann eigentlich von Radiostation zu Radiostation getingelt, bis ich dann eines Tages zu einem Schauspiel-Casting in den ORF geladen wurde und dachte, hey, ok, dann war das Radio doch nur eine Zwischenstation, das Moderieren. Probiere es doch mal wieder mit dem, was du eigentlich wolltest, mit Schauspiel. Letztendlich haben die aber dann befunden, dass ich eine bessere Moderatorin wäre und haben mich zu einem anderen Moderatoren-Casting geschickt. Und letztendlich habe ich diesen Job bekommen und bin so beim Fernsehen gelandet. Dann habe ich von da an, eigentlich nur mehr moderiert. Ich habe dann die Schauspielerei, ich drehe noch ein bisschen ab und an, aber so mehr oder weniger hauptberuflich an den Nagel gehängt, und habe mich dann von der der Moderation dann eher ernährt sozusagen. Und war hier eigentlich bei jedem Fernsehsender in Österreich tätig, ich habe ADV eine Comedy-Show moderiert, bei PULS 4 jahrelang ein Society-Magazin und bin dann zum ORF, habe da Helden für morgen, Die Große Chance oder direkt - das magazin, den Life Ball oder die Romy-Gala moderiert. Und bin dann, vor ein paar Jahren, zu Pro7 und Sat.1 parallel gewechselt und habe da The Voice of Germany die Backstage-Moderation übernommen.

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

Ganz sicher sogar. Das zeigen ja immer wieder viele neue Leute, die sich so an der Oberfläche präsentieren. Ich glaube, dass sich die Fernsehbranche in den letzten Jahren sehr verändert hat, durch das Internet, durch diverse YouTube-Kanäle oder vor allem auch durch voyeuristische neue Fernsehsendungen, sprich Reality-Formate, die immer wieder Leute holen, von wo auch immer, und die dann einfach durch Sympathie punkten und von heute auf morgen beim Fernsehen landen. Ich glaube, die Branche hat sich ein bisschen verändert. Ich sehe auch immer wieder Leute, die das nicht von der Pike auf gelernt haben, die dann trotzdem erfolgreich sind im Job. Warum nicht?