Manfred Reichl
Investor, Senior Advisor, Boardmember, Lecturer
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"Ich fliege im Jahr 300.000 Meilen", erzählt der vielbeschäftigte Manfred Reichl. Für seinen Job seien ein gewisses Alter, die damit einhergehende Erfahrung und Hausverstand notwendig, sagt er. Was ihm an seinen Tätigkeiten am besten gefällt? "Immer wieder etwas Neues anfangen."

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich!

Sie müssen bedenken, dass mein 14-jähriges Ich im Jahre 1967 gewesen wäre, ja. Und damals waren die Zeiten anders wie heute, ja? Ich würde meinem 14-jährigen Ich sagen, es gibt Leben jenseits des Walserbergs. Ja, das ist für Sie heute skurril, so etwas zu sagen, ja, aber das war damals die Zeit. Es gibt ein Leben jenseits des Walserbergs und die Österreicher sind im Weltvergleich mit den Amerikanern, mit den Deutschen und so weiter sehr, sehr gut. Man braucht sich nicht verstecken.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Auf meiner Visitenkarte steht der Name und zwar Manfred Reichl, und dann stehen vier Begriffe darunter, nämlich: Investor, Senior Advisor, Boardmember und Lecturer.

Was ist das coolste an Deinem Job?

Das, was mir am meisten taugt, ist immer wieder was Neues anzufangen. Ich bin nicht der Typ Person, der in einer Branche bleibt, der in einem Unternehmen bleibt, ich war zwar 20 Jahre in einem Unternehmen, aber immer wieder was Neues anzufangen ist das Faszinierende bei mir.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Natürlich gibt es Risiko und im Endeffekt ist der Job, den ich mache, ein Ausbalancieren von Risiko und Chancen, ja. Denn im Endeffekt, wenn ich in Firmen investiere, muss das nichts werden, ja, das ist ein Risikogeschäft, ja, aber Risiko als solches sehe ich eher als Herausforderung und nicht als Einschränkung.

Worum geht es in Deinem Job?

Also, das ist eben schwer vorzustellen. Die Hauptsache du das Wichtigste, was ich mache, ist Geld zu suchen für meine Firmen, von Leuten, die mir vertrauen. Das Zweitwichtigste ist in Geschäftsführungssitzungen, Aufsichtsratssitzungen zu sein und dort zu schauen, was das operative Management macht. Ja, und das Drittwichtigste ist mit eher Beratungskunden, mit großen Firmen, mit den Chefs großen Firmen zusammenzusitzen und über ihre Strategie und Organisation zu diskutieren. Also zum Angreifen, einer der Hauptjobs, ich habe zwei Hauptjobs. Das Erste ist Telefonieren und das Zweite ist E-Mails, ja. Ich fliege natürlich auch viel herum, ja, im Jahr 300.000 Meilen, ja, aber eigentlich sind, die Kernaufgabe in meinem Job ist Telefonieren und E-Mails schreiben.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin auch ein musisches Gymnasium mit Fokus auf Kunst, Musik und Literatur gegangen. Ich war ein Leistungssportler, Basketball, Handball und Ski-Fahren. Ich habe Technik studiert, weil ich immer gern gebaut habe, LEGO und alles Mögliche. Nach dem Technikstudium habe ich Brücken konstruiert bei einer österreichischen Baufirma. Nachher war ich an der Uni, war Assistent für Management und Organisation, weil ich mir gedacht habe, ich gehe nicht so in die Technik, ich gehe, parallel habe ich auch noch Jus studiert, ja? Nachdem ich mit dem ganzen Universitätszeug fertig war, bin ich zu Hewlett Packard gegangen, war vier Jahre im Marketing bei Hewlett Packard, habe da europäische Computer-Marketing-Verantwortung gehabt. Dann war ich 20 Jahre bei Roland Berger, zuerst fünf Jahre in München und dann 15 Jahre in Österreich. Vor fünf Jahren bin ich weggegangen von dort, weil ich mir selber eine Beteiligungsgruppe aufbauen wollte, und jetzt habe ich eine Beteiligungsgruppe von, ich sage einmal, zehn Firmen, bin in mehreren Aufsichtsräten, habe eine ganze Reihe von Beratungskunden und ja, habe mein Hobby, den Globalisierungslehrauftrag auf der WU.

Ginge es auch ohne Deinem Werdegang?

Für das, was ich mache, brauchen Sie ein gewisses Alter, dieses kommt einfach mit der Zeit. Das Zweite ist, Sie brauchen Erfahrung und das hat mit dem Alter zu tun. Und das Dritte ist, Sie brauchen einen Hausverstand. Das, was ich mache hat auch viel damit zu tun, dass ich mir über meine Karriere hin Vertrauen bei vielen Leuten erworben habe und dieses Vertrauen setze ich jetzt ein. Die Leute vertrauen mir, die Leute geben mir auf das Vertrauen Geld, das ich, das sie dann in bestimmte Firmen investieren, wo ich auch investiert bin. Die Leute vertrauen mir, dass ich ihre Firmen ordentlich controlle, also es hat sehr viel mit Vertrauen zu tun.